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Fonic UMTS-Tagesflatrate im Test

Netbooks sind überall dabei, ermöglichen die Abrufung der Mails an der Bushaltestelle
Von Johannes Haupt

Netbooks sind überall dabei, ermöglichen die Abrufung der Mails an der Bushaltestelle ebenso wie ein schnelles Nachrichten-Update im Cafè - so wollen es zumindest die Hersteller. In der Praxis wurden auch kurze Internet-Sessions außerhalb der Reichweite von WLAN-Hotspots bislang zum teuren Vergnügen.

Mit einem vergangene Woche gestarteten Prepaid-Tarif gelobt der Mobilfunk-Discounter Fonic nun Besserung: EUR 2,50 kostet der Nutzungstag unabhängig von übertragener Datenmenge (Drosselung auf GPRS-Niveau ab 1 Gbyte), gesurft wird im o2-Netz mit bis zu 3,6 Mbit.

Wir haben natürlich sofort zugeschlagen. Ein Erfahrungsbericht.

Bestellung

Online geht es entweder über eigene Hardware (Handy, in Notebook integriertes bzw. bereits vorhandenes externes 3G-Modem) oder den Fonic Surf-Stick. Kostenpunkt: EUR 89.

Die bloße SIM-Karte kostet EUR 9,95 bei EUR 10 Startguthaben, ist also faktisch kostenlos. Anschließend muss online die Tagesflatrate dazu gebucht werden, sonst surft man im Standardtarif für 24ct/Mbyte.

Wir entschieden uns für das Bundle mit dem Surf-Stick. Zum Kaufpreis kommt noch eine obligatorische Erstaufladung von EUR 10, was unter dem Strich EUR 99 Einmalkosten ergibt. Das Geld wird vom Bankkonto eingezogen.

Hardware, Software

Nach nur zwei Tagen erreichten uns der Surf-Stick - ein Huwei E160 [Link entfernt] - sowie die SIM-Karte nebst ausführlicher Anleitung. Als Zubehör legte Fonic dem Stick ein praktisches, beim Gebrauch am Netbook aber eher überflüssiges USB-Verlängerungskabel bei.

Der Stick installiert sich unter Windows XP/Vista sowie Mac OS X weitgehend selbst, die "Mobile Partner" genannte Einwahlsoftware belegt 33 Mbyte Speicherplatz.

Die Software ermöglicht neben der Verbindungsherstellung auch die Verwaltung eines Telefonbuchs sowie Versand und Empfang von SMS. Besonders praktisch ist das "Statistik"-Fenster (Screenshot), welches Live-Daten zu Traffic und Verbindungsgeschwindigkeit bereit hält.

Aktivierung

Die anschließende Online-Aktivierung mit dem bei der Anmeldung angegebenen Passwort sowie einem Code auf der SIM-Karte - Missbrauch ist also ausgeschlossen - führt zu einem kleinen Geldregen auf das Kundenkonto. Die 5 kostenlosen Nutzungstage (bei Bestellung bis 30.09.) zahlt Fonic nämlich aus - zusammen mit der Erstaufladung ergibt das ein Startguthaben von EUR 22,50.

Ist die SIM-Karte aktiviert, bekommt man eine Bestätigungs-SMS direkt in die Einwahlsoftware. Erstmalig losgesurft werden sollte aber erst nach einer zweiten SMS, welche die (automatische) Aufbuchung der Tagesflatrate bestätigt - solange ist man im Standardtarif zu 24ct/Mbyte unterwegs. Das gesamte Prozedere dauerte bei uns ab Aktivierung etwa drei Stunden.

Verbindung

Anschließend ging es mit Eingabe der PIN online. Nach etwa fünf Sekunden war die Verbindung zum o2 Netz hergestellt - das war's! Hier (Köln Südstadt) hat der Netzbetreiber sein UMTS-Netz bereits auf HSDPA upgegradet, entsprechend rasant kamen die Daten aufs Netbook.

Mit konstant rund 180 Kbyte ließ sich Xandros Linux herunterladen, was 1,5 Mbit entspricht. Der Vergleich mit Erfahrungsberichten aus München [Link entfernt] (bis 2 Mbit) und Berlin (etwa 1 Mbit) zeigt, wie entscheidend die Entfernung zum Mobilfunkmasten für die tatsächliche Übertragungsrate ist.

Die Verbindung war auch in Bewegung (Straßenbahn, Auto innerstädtisch) äußerst stabil, eine hohe Verzögerungsrate von > 100ms macht Gaming via UMTS/HSDPA jedoch wenig empfehlenswert.

Zu beachten ist für außerhalb von Ballungszentren wohnende, dass o2 auf dem Land häufig nur GPRS-Speed anbietet. Immerhin wird das gesamte Netz (zuerst in Süddeutschland) sugzessive um EDGE erweitert, so dass o2 zufolge spätestens 2010 überall mit mindestens 480 Kbit gesurfen werden kann.

Fazit

Bislang konnte uns die Tagesflatrate völlig überzeugen: Wer nur gelegentlich unterwegs ins Internet möchte, findet bei Fonic den Tarif seiner Wahl. Die einmaligen Kosten sind relativ überschaubar, bei Nicht-Nutzung wird auch das Konto nicht belastet.

Wer regelmäßig an mehr als zehn Tagen im Monat auf UMTS/GPRS angewiesen ist und dabei größere Datenmengen überträgt, sollte aber nach wie vor eher zur Flatrate oder einem großen Volumentarif greifen.

Fragen gerne in die Kommentare