Benutzer Nina2909 schrieb:
Hallo,
ich habe Mitte März eine Rechnung über 455,-Euro erhalten, in der für knapp 300,00Euro für eine SMS-Nachbelastung enthalten sind. Talkline hat ab Juli 2003 für jede Nachricht, die in ein anderes Netz verschickt wurde, ein Nachentgelt gefordert. Auf meinen Widerspruch wurde mir mitgeteilt, dass das an einer nicht berücksichtigten Tarifumstellung liegt und sie berechtigt sind, bis zu 12 Monate zurück abzurechnen und sie schon in meinem Sinne gehandelt haben, als sie nur auf die letzten 9 zurückgegriffen haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das rechtens ist, habe auch in den AGB nichts dazu gefunden. Wie aber soll ich nun weiter verfahren???
Hallo Nina2909,
Dein Fall belegt, dass eine Geschäftsverbindung zu Talkline immer gut bedacht sein will und nach meiner persönlichen Meinung, wenn überhaupt, nur bei Vorhandensein einer guten Rechtschutzversicherung gewagt werden sollte. Warst Du wirklich so gutgläubig?
Zur Sache selbst. Tarifänderungen werden nur wirksam, wenn Sie Dir mitgeteilt worden sind und Du den neuen Tarif akzeptiert hast bzw. der entsprechend formulierten Tarifänderung nicht widersprochen hast. Wurdest Du überhaupt über ein Tarifänderung informiert. Wenn nicht, dann gilt für Dich nach wie vor der alte Tarif und die Forderung von TL ist unberechtigt.
Die entsprechende AGB-Klausel von TL lautet wie folgt:
"1.2 Änderungen der AGB oder Preislisten wird Talkline dem Kunden gesondert mitteilen. Für den Fall, dass die Änderungen zu Ungunsten des Kunden erfolgen, wird Talkline dem Kunden diese Änderungen schriftlich mitteilen. Die Änderungen gelten als genehmigt, wenn der Kunde nicht innerhalb eines Monats nach Erhalt der Mitteilung schriftlich widerspricht. Auf das Widerspruchsrecht wird der Kunde gesondert hingewiesen. Im Falle eines Widerspruchs wird der Vertrag
zu den bisherigen Konditionen fortgesetzt. Bei Änderungen der
gesetzlichen Umsatzsteuersätze ist Talkline unabhängig von der
vorstehenden Regelung zu einer entsprechenden Veränderung der
Preise berechtigt."
Da TL bei Problemen generell sehr kundenunfreundlich agiert und ohne Bedenken seine Inkassoknechte in Marsch setzt (siehe die Verstrickungen von TL in Abertausende von Dialer-Betrugsfällen) wird Dir wohl, fürchte ich, letztlich der Weg zum Anwalt nicht erspart bleiben.
Als 1. Schritt würde ich gleichwohl zunächst bei TL anrufen und versuchen auf diesem Wege die Angelegenheit abzuwehren.
Falls das nicht zum Erfolg führt, wäre der nächste Schritt dann ein freundlicher Brief, in dem Du klarstellst, dass Du die Geschäftsverbindung zu TL kündigen wirst,wenn sie kein Einsehen haben.
Vielleicht hilfts, vermutlich allerdings nicht und dann bleibt Dir letztlich nur der Weg zum Anwalt um die Forderungsbeitreibung von TL abzuwehren.
mfg
Paul-Merlin