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Keine Registrierung -- kein Ausweis


02.12.2004 17:32 - Gestartet von chris-
Dass ausgerechnet Großbritannien die jahrelange Datenspeicherung fordert entbehrt nicht einer gewissen Ironie:

Prepaid-Karten kann man dort meines Wissens immer noch ohne Registrierung kaufen und benutzen (was ich recht sympathisch finde).

Und wenn denn wirklich eine Registrierung eingeführt würde, dann dürfte man sich auf die Korrektheit der eingetragenen Personendaten wohl nicht allzusehr verlassen: Personalausweise, die man bei der Registrierung vorlegen könnte, gibt's ja auch nicht, und ob sie in absehbarer flächendeckend eingeführt werden, ist wohl noch längst nicht endgültig beschlossen. Auch der Führerschein, bei den Amerikanern gern als Ausweis gezückt, enthält in Großbritannien kein Foto (und man braucht ihn beim Autofahren auch nicht dabei zu haben).

Was enthält dann also die geforderte Datensammlung? Nummer 01xxxxx hat mit 02xxxxx telefoniert. Nutzen? Logik?
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[1] analog_surfer100 antwortet auf chris-
02.12.2004 17:40
Benutzer chris- schrieb:
Dass ausgerechnet Großbritannien die jahrelange Datenspeicherung fordert entbehrt nicht einer gewissen Ironie:

Prepaid-Karten kann man dort meines Wissens immer noch ohne Registrierung kaufen und benutzen (was ich recht sympathisch finde).

Und wenn denn wirklich eine Registrierung eingeführt würde, dann dürfte man sich auf die Korrektheit der eingetragenen Personendaten wohl nicht allzusehr verlassen: Personalausweise, die man bei der Registrierung vorlegen könnte, gibt's ja auch nicht, und ob sie in absehbarer flächendeckend eingeführt werden, ist wohl noch längst nicht endgültig beschlossen. Auch der Führerschein, bei den Amerikanern gern als Ausweis gezückt, enthält in Großbritannien kein Foto (und man braucht ihn beim Autofahren auch nicht dabei zu haben).

Was enthält dann also die geforderte Datensammlung? Nummer 01xxxxx hat mit 02xxxxx telefoniert. Nutzen? Logik?
möglicherweise besteht die Logik darin, daß sich einige an diesen Projekten eine goldene Nase verdienen. Die Gründe spielen dann nur eine sekundäre Rolle oder als Vorwand (Terror-Bekämpfung).
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[1.1] S.Inister antwortet auf analog_surfer100
02.12.2004 20:54
Wie haben die britischen Schlapphüte eigentlich ohne diese Überwachungsmechanismen, ohne Meldepflicht und Personalausweiszwang die Sinn Fein, die IRA und andere stets unter Generalverdacht stehende Vereinigungen flächendeckend überwachen können?
Könnte es sein, daß angesichts der Bush-generierten Terrorhysterie nachträglich etwas legalisiert werden soll, was schon lange praktiziert wird?

S.Inister
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[2] zywar antwortet auf chris-
03.12.2004 00:33

Was enthält dann also die geforderte Datensammlung? Nummer 01xxxxx hat mit 02xxxxx telefoniert. Nutzen? Logik?

Naja, immerhin kann man ja dann Bewegungsprofile der einzelnen Nummern anlegen.
Nach einem Anschlag kann man also alle Nummern, die sich in der Nähe aufhielten, ermitteln und mal kurz anrufen: "Hallo, haben Sie sich eben in die Luft gesprengt?"
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[2.1] analog_surfer100 antwortet auf zywar
03.12.2004 11:49
Benutzer zywar schrieb:

Was enthält dann also die geforderte Datensammlung? Nummer 01xxxxx hat mit 02xxxxx telefoniert. Nutzen? Logik?

Naja, immerhin kann man ja dann Bewegungsprofile der einzelnen Nummern anlegen.
Nach einem Anschlag kann man also alle Nummern, die sich in der Nähe aufhielten, ermitteln und mal kurz anrufen: "Hallo, haben Sie sich eben in die Luft gesprengt?"
das ist sicher richtig. -Das Thema ist sehr komplex, -wo einerseits die Kommerzialisierung mit Daten- und Datensicherheit betrieben wird (jeder Chip bringt Geld, -vor allem wenn er mit Steuergeldern finanziert wird) -gibt es auch Erfolge in der Überwachung (siehe IRA). Der Unterschied liegt aber auch darin das z.B. die IRA-Terroristen nicht als Ottonormalverbraucher bezeichnet werden können. Besondere Probleme zeigen sich bei der Überwachung von Normalbürgern mit arabischen Namen. Es gibt Berichte, nach denen solche Personen sogar verhört und festgehalten werden; dabei handelte es sich z.B.um einen IT-Fachmann aus Canada mit arabischen Namen, auf der Durchreise nach Indien, welcher in Jordanien festgehalten wurde -Spiegel und taz berichteten- und das sind keine Einzelfälle.