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Höchstlast ist problematisch


11.02.2004 16:39 - Gestartet von hossy
freenet muss an T-Com für die Durchleitung auf der letzten Meile Geld bezahlen und dieses Entgeld richtet sich nach dem Maximaltransfer(Peek) an der Übergabestelle ins freenet-Netz.
Und deswegen sind Nutzer, die ihre Bandbreite ab und zu voll ausnutzen aber ansonsten wenig Traffic verursachen recht teuer für freenet.

Gruß,
Christian
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[1] dann doch lieber tiscali
networx antwortet auf hossy
11.02.2004 16:53
Hallo! Hab auch den ganzen Tag BBC Radio1 am Laufen und das braucht nicht viel mb! ABER ich weiss noch aus der ISDN-Zeit, dass schwache "Sender" auch schon mal ruckeln und "Pause machen". das nervt! Dann doch lieber Tiscali mit 768 für nur 6 € mehr. Oder?
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[2] halyx antwortet auf hossy
11.02.2004 17:29
Benutzer hossy schrieb:
freenet muss an T-Com für die Durchleitung auf der letzten Meile Geld bezahlen und dieses Entgeld richtet sich nach dem Maximaltransfer(Peek) an der Übergabestelle ins freenet-Netz.

Das ist im Backbonebereich durchaus üblich. Denn nicht die Bandbreite einer Anbindung an sich ist teuer, sondern ihre Nutzung. Insbesondere die Überkapazitäten, die die Spitzenzeiten abdecken. Volumentarife bilden das nur ungenügend ab, da hier nicht unterschieden wird, wann und wie schnell das Volumen übertragen wurde.

Daher existiert die sogenannte "percentile-Abrechnung", bei der die Bandbreite berechnet wird, die im Abrechnungszeitraum 90/95/98% der Zeit nicht überschritten wurde (üblicherweise auf 5-Minuten-Intervalle gemittelt). Das erlaubt immer noch gelegentliche bzw. kurzzeitige Auslastungen der Spitzenbandbreite ohne Kostenexplosion und eine möglichst faire Abrechnung, bei der die am meisten zahlen, die regelmäßig Spitzentransferraten brauchen und bekommen.

Man beachte, dass im Gegensatz zur verbreiteten Volumenabrechnung der Provider hier ein unmittelbares Interesse hat, Mehrbandbreite für Überlast einzukaufen. Fährt er die Anbindung an der Lastgrenze, geht die Bandbreite pro Kunde zurück und der zahlt weniger. Beim Volumentarif ist andererseits gerade die Maximalauslastung das zur Profitmaximierung erstrebenswerte Ziel (solange die Kundenzufriedenheit nicht überdurchschnittlich darunter leidet), schliesslich wird Volumen und nicht Geschwindigkeit berechnet.

Umgekehrt erhält aber auch der Kunde einen Anreiz, Anwendungen mit hohem Datenvolumen, bei denen es auf die Geschwindigkeit aber nicht so sehr ankommt, zu drosseln. Es ist mir absolut unverständlich, daß dieses fairste aller Abrechnungsmodelle im Endkundenbereich immer noch ein absolutes Nischendasein fristet.

Und obendrein könnte man so noch Hauptzeit/Nebenzeit-Tarife etablieren, um das Nutzungsverhalten weiter zu steuern und gleichmäßige Auslastung der Netzinfrastruktur zu erreichen (Bandbreite zwischen 10 und 16 Uhr kostet 50% mehr, am Wochenende dafür nur die Hälfte, und zwischen 22 und 6 Uhr zählt nur ein Drittel - oder wann auch immer die zu entzerrenden Spitzenzeiten und die lastarmen Nebenzeiten liegen)

Und deswegen sind Nutzer, die ihre Bandbreite ab und zu voll ausnutzen aber ansonsten wenig Traffic verursachen recht teuer für freenet.

Percentile-Abrechnung statt Bandbreitenbremse, und allen wäre geholfen. So könnte man übrigens auch User auf höhere Geschwindigkeiten "anfixen" - gleich 3 oder 4 MBit, wenn nicht sogar 8 MBit Downstream zum normalen Grundpreis legen, Timeflat mit vielleicht 5 Euro pro 100 Kbit dabei, fertig. Natürlich müßte man den Nutzern dann die Möglichkeit geben, die Bandbreitennutzung online einzusehen, und für die Windows-Welt ein passendes Drosseltool - ggf. Haupt/Nebenzeitgesteuert - mit zur Zugangssoftware packen. Zu schwer zu kommunizieren sollte das nicht sein, SkyDSL machts ja mit den unterschiedlichen Tarifklassen vor.

Ich würde mir sehr wünschen, dass hier vielleicht mal von Medienseite aus ein paar Anbieter auf neue Ideen gebracht werden. Vielleicht will Teltarif dem Thema ja mal ein Feature widmen.