Benutzer chb schrieb:
Benutzer thomas-m schrieb:
Homöopathie wirkt, dann deshalb, weil in den Niederpotenzen noch Wirkstoff enthalten ist. Es hat noch keiner bei wirkstofflosen Hochpotenzen (ab ca. C11 aufwärts) einen placebokontrollierten Wirknachweis erbringen können.
Gerade weil Du Apotheker bist, solltest Du es besser wissen,
aber wie mir scheint, gehörst Du zu der 'Garde' die geradezu 'wissenschafts'-gläubig (im Sinne einer nahezu religösen
Wie mir scheint, scheint Dir falsch. ;-) Ich lehre an der Uni und lehre sogar im Grundlagenpraktikum Homöopathie, allerdings betrachte ich die Homöopathie genauso wie alle anderen Arznei- und Therapieformen mit einer gesunden kritischen Distanz. Fakt ist doch zweierlei:
1.) Homöopathie ist wirksam: niemand wird die Wirksamkeit der wirkstoffhaltigen Niederpotenzen wie Arnica D6, Pulsatilla D3 etc. pp. ernsthaft bestreiten können.
2.) Niemand hat bisher einen Beleg für die Wirksamkeit wirkstoffloser Hochpotenzen (dass sie z.B. ab C11 oder ca. D20 wirkstofflos sind ist simple Mathematik) beibringen können, der das Niveau anderer Wirksamkeitsstudien hätte, also Doppelblindstudien, placebokontrolliert. Natürlich gibt es Patienten, die nach Einnahme von Hoch- und Höchstpotenzen (die ganzen LM/Q kommen ja noch dazu...) eine Besserung zeigen. Dies ist jedoch vermutlich auf die intensivere Auseinandersetzung mit der Krankheit und das Gefühl, vom Therapeuten wirklich ernstgenommen zu werden (was 'Schulmediziner' bei Patienten mit Beschwerden ohne erkennbare organische Ursache, wie diffusen Schmerzen, oft nicht mehr können oder wollen) zurückzuführen, denn das solche 'psychischen' Faktoren auf die 'Selbstheilung' des Körpers einen sehr hohen Einfluß haben, ist eine Binsenweisheit.
Wer bei Tieren einen Effekt feststellt, müsste das ganze bei einer ähnlichen Situation mit der Gabe von verdünntem Alkohol in gleicher Menge, bei gleicher Fürsorge für das Tier wiederholen - erst dann wäre eine saubere Analyse des Ergebnisses überhaupt möglich. Bis dahin gilt zwar 'wer heilt hat recht', aber ein Beweis für die Wirksamkeit der Hochpotenz ist es damit noch nicht!
Ich möchte Dir mal folgenden Link zum Nachdenken geben, ist ein langer Forumsbeitrag, der allerdings interessant ist: http://www.kidmed.de/forum/showtopic.php?threadid=6816&time
=1109431953 Hier wird wissenschaftlich argumentiert, und diese Argumentationen sind kaum widerlegbar, da sie auf elementaren Vorgängen beruhen.
Aber um Homöopathie zu verstehen, dazu muss man sich erst mal mit dem Ansatz dieser Behandlungsform auseinander setzen (wollen!).
Du kannst ganz sicher sein, dass ich das sowohl während meiner praktischen Ausbildung (Apotheke mit homöopathischem Schwerpunkt) als auch in der Lehre an der Uni getan habe und noch tue, allerdings analysiere ich nüchtern und versuche mich nicht ideologisch verblenden zu lassen. Damit beraube ich mich meiner Urteilsfähigkeit.
Das wiederum ist angesichts der massiven Verstümmelungen von werdenen Kindern im Mutterleib ein mächtig schiefer Vergleich - wiesst Du eigentlich, wovon Du da sprichst?
Ja, ich denke schon, dass ich weiß wovon ich spreche, so schlimm die Schädigungen durch Contergan auch für die Betroffenen sein mögen, so leben sie ja wenigsten noch. Bei VIOXX wird allein für die USA mit über 60000 Totesopfern gerechnet.
Es wird 'gerechnet'. Tot sind die Leute noch nicht. Auch hier wieder: in den *USA*. Die falsche Anwendung von Arzneimitteln in Teilen der Welt kann man (siehe Lipobay) nicht einfach dem Arzneimittel in die Schuhe schieben, auch wenn der Fall VIOXX sicher sehr problematisch ist. Hier wurde nämlich eher begeistert-ideologisch denkend die Zulassung erteilt, trotz ganz erheblicher wissenschaftlicher Zweifel. Ich hoffe, das war eine Warnung für träge zu werden drohende
Arzneimittelzulassungsbehörden.
Was hier nun schlimmer sein mag, sollte jeder für sich selbst beurteilen!
Wer tot ist, ist tot, mal etwas zynisch gesagt - die Conterganverstümmelten müssen ein Leben lang als Behinderte durch die Welt kommen...
bei einem neuen Arzneimittel vorhanden. Vor einer Zulassung wird immer eine Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt, und in den ersten Jahren unterliegt ein neues Arzneimittel verstärkter Überwachung durch die Zulassungsbehörden. Hat ja in dem Fall auch funktioniert...
Was soll denn der Quark, genauso könntest Du ja im Nachhinein
für Contergan das gleich behaupten! Nachdem die Nebenwirkungen bekannt waren, wurde es ja auch vom Markt genommen.
Feiner Unterschied: Klinische Prüfungszeit Contergan -> einige Wochen/Monate. Klinische Prüfungszeit VIOXX -> mehrere Jahre!
Dass dann doch Langzeitnebenwirkungen auftraten ist tragisch, aber die Lösung zur Verhinderung könnten nur klinische Tests in einer Länge sein, die neue Arzneimittel 15 Jahre vor dem Markt fernhalten. Ist das sinnvoll?
Nach heutigen Maßstäben hätte Contergan nicht mal die klinische Phase erreicht, weil schon im Reagenzglasversuch die mutagene Eigenschaft entdeckt worden wäre, da sie auf einer simplen, unvermeidlichen Molekülveränderung in wäßriger Lösung von physiologischem pH basiert...
Im übrigen, ... mit homöopathischen Arzeneimitteln, kann so was gar nicht passieren!
Nein, mit Homöopathika passieren manchmal noch viel schlimmere Dinge: der noch gut therapierbare Krebskranke hat Abneigung vor der 'Schulmedizin', geht zum Homöopathen, gerät an ein ideologisches Exemplar, das ihn nicht sofort zum Onkologen schickt und therapiert fröhlich am Krebskranken rum. Irgendwann ist es zu spät und es bleibt nur noch die Palliativmedizin, um wenigstens die letzten Lebensmonate schmerzfrei zu gestalten. Selbst in meiner Ausbildungszeit erlebt - zum Glück konnte der Homöopath von den Angehörigen juristisch zur Rechenschaft gezogen werden...
Du argumentierst ideologisch. Das hat keinen Sinn für mich. Therapier Dich mit Homöopathika wie Du willst, aber betrachte es nicht als Maß der Dinge. Das ist die Homöopathie nicht und kann sie auch nicht leisten. Die Homöopathie muss vor dem Hintergrund ihrer Entstehungszeit betrachtet werden, als die 'Schulmedizin' noch die reinste Quacksalberei war. Welch (wirklich!) revolutionärer Ansatz des Herrn Hahnemann in der Zeit - definierte Arzneimittel, definierte Konzentrationen von Wirkstoffen, definierte Therapien! Heute ist der Stand der 'Schulmedizin' jedoch ein ganz anderer, die nichtpharmakologischen Ansätze des Samuel Hahnemann sind lange Standard.
Die logischen Widersprüche in der Homöopathie hingegen hat mir noch kein ideologischer Homöopathieanhänger auflösen können.
Niemand behauptet, dass elektromagnetische Felder völlig ungefährlich sind - allein die Stärke des Feldes ist die Streitfrage!
NEIN! - siehe oben!
Verstehe ich jetzt ehrlich gesagt nicht... ;-)
Da geht´s mir wie Dir, ich verstehe Dich auch nicht!
Ich verstehe das 'Nein' und den Hinweis 'siehe oben' hier nicht. Natürlich ist die Feldstärke das Problem (siehe Mikrowellenherd: je höher die Feldstärke (vulgo Leistung), desto schneller kocht das Wasser...).
Benni
Schöne Ausbildung (ehrlich gemeint) aber für den Rest könnte ich mich jetzt in die Ecke schmeißen!!!!!!!