Benutzer sabeck schrieb:
Aha, hier redet der Banker.
Nein, ich bin kein Banker.
Wie auch immer: Ich habe bei dieser selbsternannten Leistungsträger-Elite einfach das Gefühl, dass sie das Wohl des Staates im großen und ganzen ganz schön aus den Augen verloren haben.
Das denke ich nicht. Es gibt genügend Beispiele von Eliten, die sehr viel für die Gesellschaft tun. Nur ist es in Deutschland, bspw. im Gegensatz zu den USA, nicht üblich das an die große Glocke zu hängen. Weißt du auch warum? Weil die Leute hier viel mehr mit Neidgefühlen ausgestattet sind.
Die Bankenkrise, die vor allem durch ein paar geldgeile Zocker verusacht war, ist da nur ein Beispiel.
Hmm, wen meinst du jetzt? Die Fed, die mangelnde Regulierung des Sektors in einigen europäischen Staaten, die Risikobereitschaft auch der Klein- und Kleinstanleger?
Aber ein sehr treffendes: Gewinne wurden da privatisiert, Verluste sozialisiert. Solche Beispiele wird mal viele finden.
Das ist nicht in Ordnung! Aber nicht in jedem Fall vermeidbar. Ein durch die Krise ausgelöster Bank-Run hätte dem Sparer auch wenig genützt. Im Übrigen sollte bei dieser Diskussion beachtet werden, dass es für den Staat kein Negativgeschäft sein muss. Die Garantien und Kapitalhilfen an die Banken werden verzinst. Das bedeutet, dass der Staat, also wir alle, davon aktuell noch profitieren können.
Diese Super-Top-Manager-Leistungsträger sind soooo weit weg von den Menschen, dieses neoliberale Gedankengut mitunter so demütigend und entwürdigend.
Die Neoliberalisten der 1940er und 1950er Jahre waren die Vordenker der sozialen Marktwirtschaft in der BRD. Der Begriff Neoliberalismus ist eng mit der sozialen Marktwirtschaft verbunden. Wer sich also als neoliberal bezeichnet, bekennt sich zur sozialen Marktwirtschaft. Du scheinst demzufolge eine andere Wirtschaftsordnung zu präferieren.
Da werden Milliarden für in Not geratene Banken locker gemacht,
Erstens um das System zu stützen, und auch deine Gelder sicherer zu machen. Zweitens als Leihgabe bzw. Garantie, bei der kein Cent fließt.
Milliarden für einen Bahnhof in BaWü verfeuert,
Der Bahnhof war mehr als ein Jahrzehnt für die Bevölkerung vollkommen uninteressant. Jetzt, wo die Bagger anrollen und das Ding nicht mehr zu stoppen ist, kommen die Krawallmacher. Etwas ähnliches vollzieht sich im Übrigen gerade in Berlin mit dem BBI. Frau Künast, Spitzenkandidatin der Grünen für die Abgeordnetenhauswahl und seit vielen Jahren im Bundestag in Berlin vor Ort, hat auf einmal ein Problem mit dem BBI. All die Jahre zuvor, als keine Wahl anstand, hatte Frau Künast kein Problem mit dem BBI. Auf einmal macht sie auf Krawall. Scheint ja aktuell in Mode zu sein, also dem Trend hinterher und vollkommen wahnsinnige Forderung aufstellen.
aber für Hartz IV-Empfänger sind gerade mal 5 Euro mehr drin - und das auch nicht mal sicher.
Für den einzelnen Hartz 4 Empfänger. Über alle addiert, ergibt sich schon ein anderes Bild. Der deutsche Sozialhaushalt hat Dimensionen angenommen, die sind in anderen Ländern unvorstellbar. Sicher, ein bisschen mehr wäre immer schön. Aber schon vergessen? Das muss der von dir erwähnte kleine Mann über Steuern und Abgaben finanzieren. Wir können uns das Geld nicht einfach drucken.
Und kommt mir bitte nicht mit der Masche, dass Hartz4-Empfänger alles faules und arbeitsscheues Gesindel sein. Das mag auf einige sicher zu treffen, aber auf die Mehrheit sicher nicht.
Genau meine Meinung.
Aber wenn ich mir das Land hier so in seiner politischen Gesamtheit anschaue, dann kotze ich, wenn sich diese arrogante Elite da allen Ernstes "Leistungsträger" nennt. Das ist Selbstherrlichkeit pur. Widerlich und nur noch zynisch.
Es gibt in der ganzen Welt viele Alternativkonzepte für dich. Du musst nicht kotzenderweise hier in der BRD verharren. Es gibt Reisefreiheit. Schau dir ein anderes Land an, und wenn es dir besser gefällt, wander aus. Machen sehr viele Leute jedes Jahr. Ich denke aber, dass es weltweit wohl kaum ein anderes Land gibt, in dem es sich so gut leben lässt wie in Deutschland.