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wer öffnet solche Emails?


29.08.2007 09:41 - Gestartet von nicmar
Wer öffnet denn bitte solche EMails von Behörden?!

Es gibt ja 2 Möglichkeiten:

1) es ist eine gefakte Email, wie damals vom BKA -> Spam
2) es ist eine Email wirklich vom Ministerium -> wieso lesen, ich bekomme doch keine ernst gemeinte Post vom Minister mit Inhalt für mich -> Trojaner -> Spam

Fertig.

Oder gibts Emails, die sich selbst installieren, auch wenn man vernünftige Programme wie Thunderbird und XP-Benutzerkonten verwendet?!
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[1] Kai Petzke antwortet auf nicmar
29.08.2007 15:40
Benutzer nicmar schrieb:

1) es ist eine gefakte Email, wie damals vom BKA -> Spam 2) es ist eine Email wirklich vom Ministerium -> wieso lesen, ich bekomme doch keine ernst gemeinte Post vom Minister mit Inhalt für mich -> Trojaner -> Spam

Na ja, eine vom BKA gefakte E-Mail kann ja auch wie eine E-Mail von einem wichtigen Geschäftspartner aussehen, wo dieser z.B. ein Word-Dokument mit einem Vertragsentwurf übermittelt. Bei so etwas ist die Öffnungsquote dann schon deutlich höher als bei dem üblichen Spam, und der Spam-Filter erkennt es auch nicht, denn es ist ja individuell formuliert. Hinweise darauf, was das "Opfer" öffnen wird, kann das BKA z.B. aus der normalen E-Mail-Überwachung erhalten, oder durch schon bei anderen Geschäftspartnern aktive "Bundestrojaner". Ein Trick kann dann z.B. sein, eine echte E-Mail mit einem echten Vertragsentwurf als Ausgangsbasis zu nehmen, den Trojaner anzuhängen und zwei Tippfehler zu korrigieren, und dann ein "Forward" des ursprünglichen Senders zu faken, wo dieser zwei Zeilen schreibt (sinngemäß: "hab noch zwei Zeilen korrigiert - nimm bitte die Version, die hier anhängt"), und schon wird der Trojaner arglos geöffnet. Voraussetzung ist natürlich eine unbekannte Sicherheitslücke in Word, die auch den Virenscannern nicht auffällt.

Bedenklich ist daran, dass das BKA oder die zuständige Polizeidienststelle damit letztendlich illegale Methoden zur Informationsfindung verwendet. Und natürlich besteht die Gefahr, dass die zusätzliche E-Mail oder der zusätzliche Wurm im Word-Dokument dann doch auffällt.


Kai
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[1.1] nicmar antwortet auf Kai Petzke
29.08.2007 15:44
Benutzer Kai Petzke schrieb:

geöffnet. Voraussetzung ist natürlich eine unbekannte Sicherheitslücke in Word, die auch den Virenscannern nicht auffällt.

Ok, man könnte nun

1) Geschäftskundenverkehr mit PGP verschlüsselt und signiert betreiben

2) Vertragsentwürfe nicht per Word

3) doc-Dateien nicht mit Word, sondern Open Office oder einem (gepachten) Reader öffnen

4) eine Virtuelle Machine mit Windows und aktuellen OOo betreiben, in dem man ohne Netzwerkanschluss das Dokument öffnet

:-)
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[1.2] eggx antwortet auf Kai Petzke
29.08.2007 20:00
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer nicmar schrieb:

1) es ist eine gefakte Email, wie damals vom BKA -> Spam 2) es ist eine Email wirklich vom Ministerium -> wieso lesen, ich bekomme doch keine ernst gemeinte Post vom Minister
mit Inhalt für mich -> Trojaner -> Spam

Na ja, eine vom BKA gefakte E-Mail kann ja auch wie eine E-Mail von einem wichtigen Geschäftspartner aussehen, wo dieser z.B. ein Word-Dokument mit einem Vertragsentwurf übermittelt.

Ich öffne grundsätzlich keine Email von jemanden den ich nicht kenne. Wandern alle und ohne mit der Wimper zu zucken in den Gulli. Bei geschäftliche Kontakten existiert entweder eine Kunden- oder Bearbeitungsnummer und an die kommt der Trojaner-Bastler wohl nicht ran.
Das kann ich nur jedem empfehlen sich mit Rechnungsnummern oder Aktenzeichen abzusichern.
Oder besser: alles in einem selbst gebastelten Portal abzulegen (eig. Webserver notwendig), mit Login und Kennwortabfrage natürlich. Die wichtigen Nachrichten und Dateien lassen sich ja ohnehin meistens nur im Unternehmensportal abrufen. Deswegen ist es eigentlich eine Unsitte sich sensible Daten unverschlüsselt zuzuschicken.

Ein Trick kann dann
z.B. sein, eine echte E-Mail mit einem echten Vertragsentwurf als Ausgangsbasis zu nehmen, den Trojaner anzuhängen und zwei Tippfehler zu korrigieren, und dann ein "Forward" des ursprünglichen Senders zu faken,

dann muss aber der Geschäftspartner mit dem BKA unter einer Decke stehen. Echte Terroristen haben doch eh ihr eigenes Netzwerk, das mit solchen Diensten nicht zusammenarbeitet oder es warnt die Leute, falls sie solche Anfragen bekommen, also irgendwie Nonsens dieser Email-Bundestrojaner.
Oder sie hacken sich bei den Geschäftspartnern ein. Firmen-PCs sind ja v.a. durch lasche Kennwörter oft schlechter abgesichert als Privat-PCs.
Am besten für den BKA wär natürlich ein Unternehmer, der sein PC privat als auch geschäftlich nutzt und mit PC-Sicherheit nix am Hut hat.
Ich kann natürlich nicht durchschauen ob meine Telefon- u.a. Dienstleister, die mir die Rechnung per Pdf-Email schicken ob das Pdf mit einem Trojaner verhunzt wurde.
Gut, und im Internetcafe u.a. öffentlichen Systemen sollte man wohl auch keine sensiblen Daten abrufen.
Und wenn mein Emailverkehr für wichtige Emails mit Anhang vollends mit Verschlüsselung abläuft gehen solche Emails auch sofort in den Gulli, nix wars mit dem Spähtrojaner.


Voraussetzung ist natürlich eine unbekannte
Sicherheitslücke in Word, die auch den Virenscannern nicht auffällt.

Naja, und da gibts ja Möglichkeiten, falls man immer noch unverschlüsselt wichtige Emails verschickt und empfängt: Seperater Rechner/Festplatte (wie vom CCC letztens vorgeschlagen) und dann bei Virustotal hochladen, scannt mit min. 20 Scannern. In virtueller Umgebung müsste sich der Trojaner auch nicht wohlfühlen, da man das ganze System falls verseucht mal so ausknipsen kann.
Ausserdem muss man so einen Trojaner immer noch selbst starten u. installieren. Dass das bei den meisten auch sonst recht unbemerkt passiert ist mir schon klar. Kenner gehen dieses Problem aber mit vollem Bewusstsein an.

Bedenklich ist daran, dass das BKA oder die zuständige Polizeidienststelle damit letztendlich illegale Methoden zur Informationsfindung verwendet. Und natürlich besteht die Gefahr, dass die zusätzliche E-Mail oder der zusätzliche Wurm im Word-Dokument dann doch auffällt.

Davon ist doch auszugehen, dass es wohl auch Leute erwischt, die den ganzen Fall ins Internet stellen. Tja, so ist das mit dem Internet, unkaputtbar.
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[1.3] volkeru antwortet auf Kai Petzke
30.08.2007 07:01
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Bedenklich ist daran, dass das BKA oder die zuständige Polizeidienststelle damit letztendlich illegale Methoden zur Informationsfindung verwendet. Und natürlich besteht die Gefahr, dass die zusätzliche E-Mail oder der zusätzliche Wurm im Word-Dokument dann doch auffällt.

Ach, wer wird denn gleich so kleinlich sein!

Wenn wir schon darüber nachdenken, vorsorglich Terrorverdächtige zu erschießen, dann können wir doch allemal beliebige Mails fälschen. Überhaupt können wir alles fälschen, auch Geld und Ausweise. Hauptsache es dient dem guten Zweck der Terrorismusabwehr. Oder wir behaupten das einfach. Los gehts! Wir machen alle mit. Ich werde schonmal etwas recherchieren, wie man am erfolgreichsten Genickschüsse ansetzt, wie man optimal Dokumente fälscht, andere Leute belügt und betrügt. Ich hätte auch noch andere gute Ideen, z.B. flächendeckende Folter durch die Polizei. Da würde man sicher auch noch vieles rauskriegen.

Als treuer Staatsbürger werde ich solche tollen Tips und Ideen jetzt mal sammeln und an das Innenministerium schicken. Bestimmt findet man in Stasi-Archiven und in KZ-Unterlagen des dritten Reiches auch noch viele wertvolle Tips, die völlig in Vergessenheit geraten sind und die das Innenministerium mal wieder gut umsetzen könnte. Wir müssen doch alles tun, um unseren Staat bei dieser wichtigen Aufgabe zu unterstützen!

Tschö, Volker
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[1.3.1] mikethespike antwortet auf volkeru
30.08.2007 13:09
sehr gute idee, den computer zu durchforsten, wenn schon die straftäter e-mails angeblich so gut verschlüsseln, dass der staat diese nicht lesen kann. wahrscheinlich wird dann jeder, der seine e-mails verschlüsselt, zum potentiellen straftäter abgestempelt.

wenn "straftäter" schon ihre e-mails verschlüsseln, dann werden sie doch wohl auch sensible daten auf dem rechner verschlüsseln bzw. überhaupt nicht auf dem rechner belassen.

orwell lässt schön grüßen

mikethespike
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[1.3.1.1] senor antwortet auf mikethespike
31.08.2007 01:04
aber aber, doch nur keine angst! wird ja nicht jeder pc überwacht. sicher braucht man eine online-durchsuchung nur bei wenigen straftätern zu fürchten! - ach, das erinnert mich an eine andere diskussion: die mauterhebung auf der autobahn: sie soll nur lkws erfassen, keine angst...


Benutzer mikethespike schrieb:
sehr gute idee, den computer zu durchforsten, wenn schon die straftäter e-mails angeblich so gut verschlüsseln, dass der staat diese nicht lesen kann. wahrscheinlich wird dann jeder, der seine e-mails verschlüsselt, zum potentiellen straftäter abgestempelt.

wenn "straftäter" schon ihre e-mails verschlüsseln, dann werden sie doch wohl auch sensible daten auf dem rechner verschlüsseln bzw. überhaupt nicht auf dem rechner belassen.

orwell lässt schön grüßen

mikethespike
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[1.3.1.1.1] mattes007 antwortet auf senor
31.08.2007 08:50
Wer öffnet solche Mails? Das habe ich mich auch gefragt.

Zudem kann man sich mit Sandboxes schützen, die Mails über Webinterface abfragen oder einfach Linux als BS nutzen. Was dann?
Selbst wenn die Fahnder über Skripte den Browser herausbekommen...den kann man unter Linux sogar einstellen. Es ist z.B. möglich einen IE vorzugaukeln und bei Microsoft Updates herunterzuladen.

Soweit ich es bis dato verstanden habe, agieren diese Zellen autark. Es reicht doch schon ein Besuch in der Moschee...ein kleiner Zettel...ein zufälliges Treffen in der U-Bahn...ein geheimer Briefkasten.
Ein Codewort mit dem keiner etwas anfangen kann...und schon ist die Zelle aktiv. Ist doch genauso wie ein PC-Programm.

Die Terroristen sind vielleicht fanatisch, aber nicht dumm. Sie leben mitten unter uns und wir merken es nicht. Also wieso sollten Sie so dumm sein, auf dem PC Daten zu speichern oder solche Mails abzurufen? Mich würde es nicht wundern, wenn diese Kontaktpersonen selbst ein halber Hacker wären.