Trojaner können auch Smartphones minutenschnell infizieren
Smartphones sind nicht sicher vor Trojanern
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Auch Smartphones sowie Tablets
sind vor Trojaner-Software nicht sicher. "Es braucht nur zwei
Minuten, um auf jedes handelsübliche Modell einen Trojaner, eine Art
Wanze, zu installieren", sagte Knut Köstergarten vom
Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik
(TZI) der
Universität Bremen. TZI-Forscher arbeiteten seit Jahren an dieser
Technologie und entsprechenden Schutzmechanismen.
Smartphones sind nicht sicher vor Trojanern
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Die meisten Telefone, die gleichzeitig kleine Computer und
persönliche Kommunikationsplattformen seien, böten keine
Sicherheitsvorkehrungen gegen eine Überwachung oder gar
Fernsteuerung durch Spionagesoftware. Nach dem Aufspielen des
Trojaners ist es nach TZI-Angaben möglich, das Gerät mit all seinen
Funktionen fernzusteuern, ohne dass der Nutzer dies überhaupt
bemerke.
SMS, Anrufe, Tonaufnahmen und GPS-Daten in minutenschnelle
Es könnten von außen alle Daten ausgelesen, Mails oder SMS verschickt, Anrufe getätigt sowie Fotos oder Tonaufnahmen gefertigt werden. Über die GPS-Daten lasse sich zudem nachvollziehen, wohin der Nutzer sich bewegt.
Den Bremer Experten zufolge ist ein derartiges sogenanntes Live-Hacking auch bei iPhones möglich, obwohl Apple immer behauptet habe, dass sein Betriebssystem absolut sicher sei. Die Wissenschaftler hätten selbst einen Trojaner entwickelt, der beweise, wie anfällig Smartphones gegen Angriffe von außen seien. Eine solche Sicherheitslücke sei umso bedenklicher, als mobile Computer oft mehr Daten enthielten als ein PC.
Erst in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Bremen einen Trojaner für die Überwachung mutmaßlicher Islamisten eingesetzt hatte. Vergangenes Wochenende war durch einen Artikel der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und den Chaos Computer Club bekannt geworden, wie der als Bundestrojaner bekannte Schnüffler funktioniert.