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DIE nun wieder - OT


22.08.2007 14:04 - Gestartet von 7VAMPIR
DIE nun wieder…
Die konservativen Hüter einer Sprache, die einfach nicht effizient ist.

Müssen wir alle nach der Pfeife der jahrzehntelang rechtschriebreformieren Orthodoxie tanzen?

Lassen wir zu, dass unsere Kinder mit pingeliger Auslegung von ausgefeilter aber uneffizienter Rechtschreibung gepiesackt und vor allem AUFGEHALTEN werden, nur weil DIESE LEUTE es wollen?

Nur weil sie aus Mangel an Begabung für Naturwisschenschaften Germanistik für Lehramt studierten, bekommt diese eingefrorene Sprachnutzung einen Stellenwert, der nicht nur keinen Sinn ergibt sondern die Zeit und Arbeitskraft für sinnvolle Täfigkeiten und Lernziele konsumiert.

Grade das Internet zeigt, dass eine Sprache lebendig sein muss und SICH weiterentwickelt. Am besten ohne eine Regulierungsbehörde aus "KULTURBEFLISSENEN".

Für alle, die zu jung sind sich zu erinnern:
Die Anfänge der Erörterungen unserer Sprachwissenschaftler zur Erstellung einer amtlichen Rechtschreibreform fanden statt mit Vertretern aus D, A, CH und DDR.
DDR - erinnert sich noch jemand? Kalter Krieg? Warschauer Pakt?
Da sind inzwischen Weltreiche untergegangen.

Immerhin haben diese überflüssigen Ausschüsse solch wichtige Fragen wie ff/fff "endgültig" geklärt.

Die Festlegungen sind genauso willkürlich und sinnfrei wie vorher, nur eben ANDERS.

Und wehe eins unserer Kinder macht da was "falsch".

Es ist völlig nutzlos ein Naturwissenschafts- und Mathe Genie zu sein. Genies werden nicht gefördert, die müssen sich selbst durchbeissen.

Kommt man aber mit Deutsch, Religion/Ethik, Musik, Kunst oder Sport nicht zurecht, ist der Weg zum Nobelpreis dort zu Ende. 2x5 = sitzenbleiben.

Unser Land braucht Leute die etwas bewegen und nicht welche,die nuer etwas überholtes festhalten wollen. Vom Bedarf des Landes abgesehen möchte ich nicht meine Produktivkraft so genutzt wissen.

Ein Lehrer meines Sohnes (Deutsch&Geschichte) von der vertrockneten Sorte erklärte mal in einem persönlichen Gespräch mir gegenüber er habe kein Interesse an Computern und ihm käme auch keiner ins Haus, Computernutzung im Unterricht käme gar nicht in Frage.
Der bildet bis zu seiner Pensionierung die jeweils nächste Generation aus.

Hat jemand was von Fachkräftemangel in technische Berufen, insbesondere in der IT Brache gesagt?

Warum wohl werden nicht UNSERE Kinder in der Benutzung aktueller Technik, nebst effizienter Sprachnutzung unterrichtet anstatt Aufträge nach Ruanda oder Indien zu vergeben bzw die Experten da her zu holen?
Mir ist jeder Mensch willkommen, kluge und fleissige besonders.
Aber ich will diese Angebote für unsere Kinder auch sehen, nicht nur auf Privatschulen.

Neuseeland hat laut einem Artikel, der kürzlich hier zu finden war, LEEDSPEAK als Unterrichtssprache zugelassen.
https://www.teltarif.de/arch/2006/kw45/...
Nur wer nach vorne schaut kommt weiter.

Unser Deutschuntericht ist dagegen auf dem Stande der Bibelübersetzung Luthers stehen geblieben.
Da wird dann eher mal Sütterlinschrift unterrichtet als einen Schreibmaschinenkurs (welch ein Atavismus! Hat noch jemand ne Schreibschine irgendwo?) anzubieten.
Den Umgang mit der Tastatur müssen die Schüler unter argwöhnischer Beobachtung der Kulturbeflissenen selbst und aus eigenem Antrieb lernen.
Schon die ComputerNUTZUNG bleibt völlig auf der Strecke.
Programmierkenntnisse werden erst recht nicht angeboten selbst wenn ein Schüler seine spärliche Freizeit dafür opfern würde.

Wen wunderts, dass Schulabsoventen diese Fähigkeiten nur unzureichend beherrschen?

grummelnd 7VAMPIR
SMS º¹b³s²²²²s¹

https://www.teltarif.de/forum/s22749/3-1.html
http://pda.teltarif.de/arch/2006/kw30/s22570.html


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[1] beccon antwortet auf 7VAMPIR
22.08.2007 21:00
Kommt man aber mit Deutsch, Religion/Ethik, Musik, Kunst oder Sport nicht zurecht, ist der Weg zum Nobelpreis dort zu Ende. 2x5 = sitzenbleiben.
Naja - "In Mathe war ich immer schwach" ist gesellschaftlich akzeptiert. "In Deutsch habe ich keine Ahnung" sagt keiner.

Da hast Du Recht. Da liegt eine gewisse Überbetonung. Interessant ist, daß auch studierte Spanier/Lateinamerikaner oft Probleme mit der Rechtschreibung haben (nicht nur beim "Klassiker" dem Verwechseln von B und V) Das deutet darauf hin, daß Rechtschreibung dort nicht so eng gesehen wird - obwohl die spanische Orthographie eigentlich recht einfach ist. Doof ist es für mich als Ausländer beim Lesen.


Grade das Internet zeigt, dass eine Sprache lebendig sein muss und SICH weiterentwickelt. Am besten ohne eine Regulierungsbehörde aus "KULTURBEFLISSENEN".
Stimmt - da haben wir ein paar schöne neue Begriffe eingeführt, die nicht unbedingt Anglizismen sein müssen. :-) ("Proggi saugen und sehen ob funzt" hihih)

Immerhin haben diese überflüssigen Ausschüsse solch wichtige Fragen wie ff/fff "endgültig" geklärt.
Die Festlegungen sind genauso willkürlich und sinnfrei wie vorher, nur eben ANDERS. .. Und wehe eins unserer Kinder macht da was "falsch".
Naja, die Generation unserer Großeltern hatte mit der Rechtschreibung nie Probleme. Dann verunstalteten zwei Reformen (Schriftreform von 1941 und die unsägliche Rechtschreibreform) das Schriftbild. Jetzt haben viele Schulkinder Probleme beim Lesen...

Warum wohl werden nicht UNSERE Kinder in der Benutzung aktueller Technik, nebst effizienter Sprachnutzung unterrichtet anstatt Aufträge nach Ruanda oder Indien zu vergeben bzw die Experten da her zu holen?
volle Zustimmung

Mir ist jeder Mensch willkommen, kluge und fleissige besonders. Aber ich will diese Angebote für unsere Kinder auch sehen, nicht nur auf Privatschulen.
volle Zustimmung

Neuseeland hat laut einem Artikel, der kürzlich hier zu finden war, LEEDSPEAK als Unterrichtssprache zugelassen.
https://www.teltarif.de/arch/2006/kw45/... Nur wer nach vorne schaut kommt weiter.
Das ist Unfug. Wer soll das lesen?

Schreibregeln dienen ja dazu, möglichst leicht und von allen verständliche Botschaften zu formulieren. Das war früher auch in der deutschen Sprache recht gut organisiert. Das heutige Paradigma ist, daß auch Volldeppen beim Diktat weniger Fehler machen (soweit das überhaupt noch möglich ist). Daher kommen solche Ungetüme wie die sss oder fff - was auch immer.

Unser Deutschuntericht ist dagegen auf dem Stande der Bibelübersetzung Luthers stehen geblieben.
Wenn er das nur mal wäre :-)

Da wird dann eher mal Sütterlinschrift unterrichtet als einen Schreibmaschinenkurs (welch ein Atavismus! Hat noch jemand ne Schreibschine irgendwo?) anzubieten.
Naja, beides macht Sinn. Ich hatte die Deutsche Schreibschrift (Sütterlin ist nur eine Unterart davon) gelernt um lesen zu können, was uns mein Vater (1920-2004) hinterlassen hat. Ich bin übrigens mit seinen in Fraktur geschriebenen Büchern (hatte er die üblichen Verdächtigen - Schatzinsel, Robinson Crusoe etc.) aufgewachsen und hatte so recht schnell lesen gelernt. (habe z.B. nie Häsch-en statt Häs-chen gesagt :-) )

Den Umgang mit der Tastatur müssen die Schüler unter argwöhnischer Beobachtung der Kulturbeflissenen selbst und aus eigenem Antrieb lernen.
Naja, ich wünschte, ich könnte 10 Finger schreiben. Da es Übungen und Methoden zum Maschine-Schreiben gibt, macht das schon Sinn, das in der Schule dranzunehmen.

Schon die ComputerNUTZUNG bleibt völlig auf der Strecke. Programmierkenntnisse werden erst recht nicht angeboten selbst wenn ein Schüler seine spärliche Freizeit dafür opfern würde.
Das ist genau der Punkt- allerdings sind auch Programmier*sprachen* Sprachen - darum macht es schon Sinn, sich auch mit natürlichen Sprachen auseinanderzusetzen. Dann gehört zu einem guten Proggi auch eine Doku oder? (die sind in der Regel in furchtbaren Deutsch)

Wen wunderts, dass Schulabsoventen diese Fähigkeiten nur unzureichend beherrschen?
Das liegt an der Kuschelpädagogik und der mangelnden Konzentrationsfähigkeit. Das war auch früher besser. (auch ohne Computer) Ich denke einmal, man sollte mal wieder zu etwas mehr Struktur in der Schule kommen.

Conrad
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[1.1] 7VAMPIR antwortet auf beccon
23.08.2007 01:17
Benutzer beccon schrieb:
Kommt man aber mit Deutsch, Religion/Ethik, Musik, Kunst oder Sport nicht zurecht, ist der Weg zum Nobelpreis dort zu Ende.
2x5 = sitzenbleiben.
Naja - "In Mathe war ich immer schwach" ist gesellschaftlich akzeptiert. "In Deutsch habe ich keine Ahnung" sagt keiner.

Doch ich.
Ich habe während meines Studiums (anderes Fach) einen Germanistikstudenten aus Japan kennengelernt. Er hatte in Japan bereits ein Studium abgeschlossen und wollte noch einen Dr vor seinen Namen setzen.
Er sprach recht korrekt (Grammatik) und doch unbeholfen. Er hatte einen so starken Akzent / ungewöhnliche Aussprache, dass es wirklich anfangs einiger Mühe bedurfte zu verstehen.
Das legte sich innerhalb weniger Monate. Man hätte einen jahrelangen Aufenthalt in D vermutet.

Er hatte ein derat profundes Wissen über die deutsche Sprache und die damit verknüpfte Kultur, dass ich ausserordentlich beeindruckt war. Ausserdem war der Wortschatz sehr umfangreich.
Obwohl ich Deutschunterricht bis zum Abitur genoss und es meine Muttersprache ist, konnte ich da nicht mithalten.
Ich bin durchaus gewöhnt von gebildeten Menschen umgeben zu sein *g*

An diesem Einzelfall kann man leicht erkennen dass das Lernen von Grammatik und Rechtschreibung, ja selbst der dahinter befindlichen Kultur die tatsächliche Benutzung von Sprache - also effizientes Handling - nicht ermöglicht und nicht mal nötig ist.

Das wiederum stelle ich täglich fest wenn ich mit Ausländern zu tun habe, die nur wenige Worte Deutsch sprechen.
Es genügt wenn wenige Worte effizent benutzt werden können und beiderseits ein guter Wille vorhanden ist.
Eine pingelige Scholastik hift da überhaupt nicht.

Da hast Du Recht. Da liegt eine gewisse Überbetonung. Interessant ist, daß auch studierte Spanier/Lateinamerikaner oft Probleme mit der Rechtschreibung haben (nicht nur beim "Klassiker" dem Verwechseln von B und V) Das deutet darauf hin, daß Rechtschreibung dort nicht so eng gesehen wird - obwohl die spanische Orthographie eigentlich recht einfach ist. Doof ist es für mich als Ausländer beim Lesen.

Spanisch kann habe ich nicht gelernt.
Woher kommst Du denn?
Sprichst Du Spanisch?

Grade das Internet zeigt, dass eine Sprache lebendig sein muss und SICH weiterentwickelt. Am besten ohne eine Regulierungsbehörde aus "KULTURBEFLISSENEN".
Stimmt - da haben wir ein paar schöne neue Begriffe eingeführt, die nicht unbedingt Anglizismen sein müssen. :-) ("Proggi saugen und sehen ob funzt" hihih)

Jo.

Immerhin haben diese überflüssigen Ausschüsse solch wichtige
Fragen wie ff/fff "endgültig" geklärt.
Die Festlegungen sind genauso willkürlich und sinnfrei wie vorher, nur eben ANDERS. .. Und wehe eins unserer Kinder macht da was
"falsch".
Naja, die Generation unserer Großeltern hatte mit der Rechtschreibung nie Probleme. Dann verunstalteten zwei Reformen (Schriftreform von 1941 und die unsägliche Rechtschreibreform)

Ging es 1941 nicht bloss um die Schrifttypen? Wurden da nicht genau die verboten, die die Naz¡s vorher erst eingeführt hatten?

das Schriftbild. Jetzt haben viele Schulkinder Probleme beim Lesen...

Ich habe die "lateinischen Buchstaben gelernt und komme gut zurecht.

Mein Sohn hingegen hat zu Beginn seiner Grundschulzeit das Gezerre um die Rechtschreibung erlebt, erst eins lernen, dann umstellen. Erst jetzt, kurz vor seinem Abitur ists "endgültig" geregelt.

Warum wohl werden nicht UNSERE Kinder in der Benutzung aktueller Technik, nebst effizienter Sprachnutzung unterrichtet anstatt Aufträge nach Ruanda oder Indien zu vergeben bzw die Experten da her zu holen?
volle Zustimmung

Mir ist jeder Mensch willkommen, kluge und fleissige besonders.
Aber ich will diese Angebote für unsere Kinder auch sehen, nicht nur auf Privatschulen.
volle Zustimmung

Neuseeland hat laut einem Artikel, der kürzlich hier zu finden war, LEEDSPEAK als Unterrichtssprache zugelassen.
https://www.teltarif.de/arch/2006/kw45/... Nur wer nach vorne schaut kommt weiter.
Das ist Unfug. Wer soll das lesen?

Wenn es allgemein üblich ist, kann mans doch gut machen. Effizient ists allemal.
Wir machen es doch gerne und freiwillig. Warum sollten wir einen Geschäftsbrief anders verfassen.

Schreibregeln dienen ja dazu, möglichst leicht und von allen verständliche Botschaften zu formulieren.

Genau. Die SMS-Sprache ist im Hinblick auf Effizienz entstanden. Die bisher übliche Sprache war für die Anforderungen einfach zu umständlich.

Das war früher auch in der deutschen Sprache recht gut organisiert. Das heutige Paradigma ist, daß auch Volldeppen beim Diktat weniger Fehler machen (soweit das überhaupt noch möglich ist).

Dabei ist das völlig WURSCHT. Wen interessierts ob ein Arbeiter auf einen rostigen Träger "Schrodd", "Schrot" oder "Schrott" schreibt?

Daher kommen solche Ungetüme wie die sss oder fff - was auch immer.

Unser Deutschuntericht ist dagegen auf dem Stande der Bibelübersetzung Luthers stehen geblieben.
Wenn er das nur mal wäre :-)

Also halten wir als Konsens mal fest, dass wir beide unzufrieden sind.

Da wird dann eher mal Sütterlinschrift unterrichtet als einen Schreibmaschinenkurs (welch ein Atavismus! Hat noch jemand ne
Schreibschine irgendwo?) anzubieten.
Naja, beides macht Sinn. Ich hatte die Deutsche Schreibschrift (Sütterlin ist nur eine Unterart davon) gelernt um lesen zu können, was uns mein Vater (1920-2004) hinterlassen hat. Ich bin übrigens mit seinen in Fraktur geschriebenen Büchern (hatte er die üblichen Verdächtigen - Schatzinsel, Robinson Crusoe etc.) aufgewachsen und hatte so recht schnell lesen gelernt. (habe z.B. nie Häsch-en statt Häs-chen gesagt :-) )

Ich habe ja nix dagegen es freiwillig als Hobby zu machen. Aber nicht als Pflicht und Plage. Welch eine Verschwendung wenn nur EIN talentierter Mensch daran scheitert.

Den Umgang mit der Tastatur müssen die Schüler unter argwöhnischer Beobachtung der Kulturbeflissenen selbst und aus eigenem Antrieb lernen.
Naja, ich wünschte, ich könnte 10 Finger schreiben. Da es Übungen und Methoden zum Maschine-Schreiben gibt, macht das schon Sinn, das in der Schule dranzunehmen.

Na eben. Hätte es mal nen (reiwilligen) Schreibkurs in der Schule gegeben. Ich schreibe auch nicht mit allen Fingern…

Schon die ComputerNUTZUNG bleibt völlig auf der Strecke. Programmierkenntnisse werden erst recht nicht angeboten selbst wenn ein Schüler seine spärliche Freizeit dafür opfern würde.
Das ist genau der Punkt- allerdings sind auch Programmier*sprachen* Sprachen - darum macht es schon Sinn, sich auch mit natürlichen Sprachen auseinanderzusetzen. Dann gehört zu einem guten Proggi auch eine Doku oder? (die sind in der Regel in furchtbaren Deutsch)

Ich befürworte einen gute Sprachkompetenz. In Deutsch und in Fremdsprachen wird die Kommunikationsfähigkeit jedoch kaum vermittelt. Man wird als Schüler nicht darauf vorbereitet juristische Texte zu verstehen, oder eine gute Bedienungsanleitung zu schreiben.
Mit nutzlosen, jahrhundertealten Texten wird man statt dessen genervt.

Wen wunderts, dass Schulabsoventen diese Fähigkeiten nur unzureichend beherrschen?
Das liegt an der Kuschelpädagogik

Inkompetenz auf allen Ebenen vom Hilfslehrer bis zum KuMist.

und der mangelnden Konzentrationsfähigkeit.

Wer soll sich auf diesen Mist konzentrieren WOLLEN?

Das war auch früher besser.

Nö, dieses vielzitierte "früher" als angeblich alles besser war gab es nie.

(auch ohne Computer) Ich denke einmal, man sollte mal wieder zu etwas mehr Struktur in der Schule kommen.

Struktur wird nicht schaden - wenn sie was taugt und durchdacht ist. Aber da liegt ja das Problem.

Conrad



CU 7VAMPIR
SMS º¹b³s²²²²s¹

https://www.teltarif.de/forum/s22749/3-1.html
http://pda.teltarif.de/arch/2006/kw30/s22570.html


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[1.1.1] Mort antwortet auf 7VAMPIR
05.10.2007 15:09
Benutzer 7VAMPIR schrieb:
>> Stimmt - da haben wir ein paar schöne neue Begriffe
>> eingeführt, die nicht unbedingt Anglizismen sein müssen. :-)
>> ("Proggi saugen und sehen ob funzt" hihih)
Jo.

Die muss ich aber auch nicht unbedingt im normalen Schriftdeutsch haben. Umgangssprache ist halt doch nochmal was für sich. Ich möchte jedenfalls bitte keine Geschäftsmails bekommen, die mit "Äy, Aldär!!!!!" anfangen.

>>> Immerhin haben diese überflüssigen Ausschüsse solch
>>> wichtige Fragen wie ff/fff "endgültig" geklärt.

Irgendwie witzig, wieviele sich darüber ereifern können, dass "Sauerstoffflasche" jetzt mit drei F geschrieben wird - also genauso wie vorher... War es denn nicht eher ziemlich unlogisch, dass dagegen bei der "Schifffahrt" ein F wegfiel? (OK, generell den dritten Konsonanten wegfallen lassen wäre auch noch 'ne Möglichkeit gewesen, aber so werden wenigstens keine Wörter kastriert...)

Ging es 1941 nicht bloss um die Schrifttypen? Wurden da nicht genau die verboten, die die Naz¡s vorher erst eingeführt hatten?

Soweit ich weiß, ja. Allerdings fielen damit auch ein paar Kleinigkeiten weg, die das Verständnis mancher deutschen Eigenheiten etwas erleichtert hatten, z.B. woher die sz-Ligatur "ß" stammt und warum sie nicht überall verwendet wird.

Ich habe die "lateinischen Buchstaben" gelernt und komme gut zurecht.

Die "vereinfachte" Schreibschrift finde ich allerdings auch alles andere als einfacher. Aber vielleicht sehen das die Schüler ja anders... Wer schreibt auch heutzutage noch mehr als seine Unterschrift in Schreibschrift?

Mein Sohn hingegen hat zu Beginn seiner Grundschulzeit das Gezerre um die Rechtschreibung erlebt, erst eins lernen, dann umstellen. Erst jetzt, kurz vor seinem Abitur ists "endgültig" geregelt.

Jo, da ist so einiger Unsinn passiert.

>> Das ist Unfug. Wer soll das lesen?
Wenn es allgemein üblich ist, kann mans doch gut machen. Effizient ists allemal.

Bedingt... Ist 8ung wirklich so viel besser lesbar als "Achtung"? Und so viele andere brauchbar abkürzbare Wörter gibt's in Deutsch nunmal nicht. Sowas wie "CU 2morro" klappt einfach nicht.
Bestenfalls könnte man noch übliche Begriffe wie "nix" und internationale Abkürzungen wie afaik, iirc usw. zulassen.

Wir machen es doch gerne und freiwillig. Warum sollten wir einen Geschäftsbrief anders verfassen.

Damit ihn der Empfänger auch versteht?

Genau. Die SMS-Sprache ist im Hinblick auf Effizienz entstanden. Die bisher übliche Sprache war für die Anforderungen einfach zu umständlich.

Effizienz ist nicht zwangsläufig mit Kürze gleichzusetzen. Wenn der Empfänger 10 verschiedene Varianten hat, aus deinen Abkürzungen irgendwas zu dechiffrieren und evtl. noch nachfragen muss, war's das mit der Effizienz.

Dabei ist das völlig WURSCHT. Wen interessierts ob ein Arbeiter auf einen rostigen Träger "Schrodd", "Schrot" oder "Schrott" schreibt?

Naja, je nachdem WO das passiert, kann es durchaus einen gewaltigen Unterschied zwischen "Schrot" und "Schrott" geben...

>>> Unser Deutschuntericht ist dagegen auf dem Stande der
>>> Bibelübersetzung Luthers stehen geblieben.
>> Wenn er das nur mal wäre :-)

Bitte nicht! Hast du schonmal dieses chaotische Kauderwelsch von Luther gelesen?

Ich habe ja nix dagegen es freiwillig als Hobby zu machen. Aber nicht als Pflicht und Plage. Welch eine Verschwendung wenn nur EIN talentierter Mensch daran scheitert.

Und was ist wenn umgekehrt ein sprachlich talentierter Mensch daran scheitert, dass er etwas, das er im Alltag nie benötigen wird, nicht beherrscht? Ich hab z.B. alles was über den Dreisatz (und ganz selten mal Sinus und Cosinus) raus geht nach der Schule nie wieder benötigt... "Welch eine Verschwendung".
Mal provokant gefragt: Warum schafft man dann nicht gleich alles nach der 6. Klasse ab und macht eine berufsorientierte Ausbildung?
Ich denke, der Ansatz der Gesamtschulen geht schon in die richtige Richtung: Da fordern, wo jemand talentiert ist, und bei den anderen Bereichen wenigstens eine sinnvolle Basisbildung schaffen.

Na eben. Hätte es mal nen (reiwilligen) Schreibkurs in der Schule gegeben. Ich schreibe auch nicht mit allen Fingern…

Tja, ich musste das in der Realschule noch machen... Hatte 'nen 5er - und tippe inzwischen deutlich flotter als damals...

>> Das ist genau der Punkt- allerdings sind auch
>> Programmier*sprachen* Sprachen - darum macht es schon Sinn,
>> sich auch mit natürlichen Sprachen auseinanderzusetzen.

Allerdings selten in der Form, in der das in der Schule geschieht. Dabei gibt es z.B. in der Grammatik oder verschiedenen Bedeutungen (doppelte Verneinungen, Auslegung von "und" und "oder") durchaus interessante Parallelen und Unterschiede - auch zwischen natürlichen Sprachen.

Ich befürworte einen gute Sprachkompetenz. In Deutsch und in Fremdsprachen wird die Kommunikationsfähigkeit jedoch kaum vermittelt. Man wird als Schüler nicht darauf vorbereitet juristische Texte zu verstehen, oder eine gute Bedienungsanleitung zu schreiben.

Stimmt größtenteils. Je nach Schulart und Bundesland gibt es in anderen Fächen allerdings durchaus Basiswissen für das Jura-Deutsch.

Mit nutzlosen, jahrhundertealten Texten wird man statt dessen genervt.

Naja, stundenlang öde Jura-Texte zu analysieren dürfte auch nicht gerade unterhaltsamer sein...

>> Das liegt an der Kuschelpädagogik
Inkompetenz auf allen Ebenen vom Hilfslehrer bis zum KuMist.

Nicht zwangsläufig. Das Problem ist hauptsächlich, dass nach der Rechtschreibreform und PISA alle in wilden Aktionismus ausgebrochen sind - getreu dem Motto "Hauptsache man macht was, egal ob es sinnvoll ist". Selbst der beste Lehrer kommt irgendwann nicht mehr mit, wenn heute alles falsch ist was gestern richtig war, und nächste Woche ist's wieder genau andersrum...
Die "Kuschelpädagogik" muss auch nicht unbedingt falsch sein - ich hab jedenfalls bei sympathischen Lehrern weitaus mehr gelernt als bei arroganten ... die ihren Stoff runtergepredigt haben und auf Nachfragen sinngemäß mit "Wenn du zu blöd dazu bist, lies das Buch durch" geantwortet haben.
Richtig ist allerdings, dass Störenfriede heutzutage zu leicht durchkommen. Die meisten heutigen Hauptschüler (und wohl auch so einige auf höheren Schulen) wären zu meiner Schulzeit auf Sonderschulen gelandet - vermutlich sogar welche mit psychologischer Betreuung. Aber das kann sich heutzutage keiner mehr leisten, also werden sie durchgeschleift...

>> und der mangelnden Konzentrationsfähigkeit.
Wer soll sich auf diesen Mist konzentrieren WOLLEN?

War DAS schonmal anders? Für Schüler ist so ziemlich alles, was sie lernen *müssen* "Mist" - und bei vielem davon sieht man das auch mit Jahren Abstand nicht anders...

>> Das war auch früher besser.
Nö, dieses vielzitierte "früher" als angeblich alles besser war gab es nie.

Eben.

Struktur wird nicht schaden - wenn sie was taugt und durchdacht ist. Aber da liegt ja das Problem.

Jepp, wie gesagt, wilder Aktionismus, tausende "Patentlösungen", und Chaos allerorten...