Thread
Menü

Gähn


09.11.2006 10:27 - Gestartet von Fred_EM

Also diese Nachricht war ja richtig schockierend.
Nein, nicht wirklich.

Der Regulierer hat die Mobilfunk-Anbieter regelrecht in Watte gepackt.
Die neuen Gebühren sind sehr milde.

Der Mobilfunk ist derzeit wohl eher auf einem Plateau angelangt. Die nächste Stufe kann man nur mit anderen Gebühren-Modellen erreichen, davor aber scheuen sich die Anbieter. Man könnte fast meinen, dass ihre vorhandene Funk-Infrastruktur zu 90% ausgelastet ist und sie keinen weiteren Traffic mehr handeln können.

3 Cent Tarife und die Flat-Rates zeigen mehr als deutlich wo die Kosten für Interconnect tatsächlich liegen.
Wer für 3 Cent ein Gespräch ins Festnetz (Mobil zu Festnetz) leitet, macht auch noch bei den 3 Cent Gewinn. Also veranschlagen wir doch mal 0,9 - 1,5 Cent für die IC-Kosten inklusive Gewinn.

Wirklich günstige Mobil-Kommunikation wird trotzdem nicht so schnell kommen, weil:

a) Die Telekom will sich nicht selbst kannabalisieren. Es gibt zwar Management-Theorien, die empfehlen das eigene Business kreativ zu zerstören bevor andere dies auf destruktive Weise tun, aber mit dem derzeit (noch) vorhandenen Telekom-Kader rührt sich da (noch) nix.

b) Vodaphone wird nirgendwo den Vorreiter spielen und wartet ab was so bei der Telekom so passiert. So kann man die eigene Marge möglichst hoch halten und nur taktisch auf die Situation der Telekom reagieren.

c) E-Plus piesakt ein bisschen hier und ein bisschen da. Der richtige Knaller ist auch hier nicht zu erwarten. Da müsste erst mal eine große Heuschrecke investieren, damit die sich weiter aus dem Fenster lehnen.

d) O2. Hmm, denen scheint der Sauerstoff ausgegangen zu sein. Zumindest erreicht dieser nicht mehr die kreativen Zonen im Gehirn der Verantwortlichen. Lähmungs-Erscheinungen sind die Folge. Von O2 ist derzeit nicht viel zu erwarten, ausser das die Markting-Abteilung reflex-artig weiterhin schöne Bilder produziert. Auch hier kann nur eine der gefürchteten Heuschrecken etwas bewirken.


Der Mobilfunk in Deutschland steht still, so wie einiges andere hierzulande auch. Noch für eine Weile.

Sobald die Telekom ihr komplettes Netz vollständig auf IP umgestellt hat, dann gnade den anderen Gott. Dann wird die Telekom den Mobilfunk-Mitbewerbern den Schuh aufblasen, insbesondere wenn die bereits investierte Heuschrecke ihren Einfluss ausweitet.
Deshalb ist es unverständlich, dass sich der Telekom-Mitbewerb selbst so ruhig auf dem Silber-Tablett platziert. Anstatt die noch verbleibende Zeit agressiv zu nutzen sitzen diese gemütlich auf ihrem Schreibtischstuhl und feilen sich (sinnbildmäßig) lieber die Fingernägel und lackieren diese, sieht ja so schön aus, mehr fällt ihnen nicht ein. Zögern und zaudern angesichts des kommenden Ungemachs. Mal sehn was passiert.


Menü
[1] Hadraniel antwortet auf Fred_EM
09.11.2006 13:24
Sobald die Telekom ihr komplettes Netz vollständig auf IP umgestellt hat, dann gnade den anderen Gott.
Die Backbones laufen doch schon länger komplett auf IP.

Dann wird die Telekom den Mobilfunk-Mitbewerbern den Schuh aufblasen, insbesondere wenn die bereits investierte Heuschrecke ihren Einfluss ausweitet.
Aha. Und was genau soll dann geschehen, daß die Konkurrenz dazu veranlasst, geschlagen das Schlachtfeld zu verlassen?