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Ja, das stimmt.
Aber die Fristen sind leider viel zu kurz.
Bei den meisten Fällen sind die Fristen bereits abgelaufen, wenn der Person bewußt wird, daß sie einen Vertrag hat. Da wird die Vertragsbestätigung so formuliert, daß diese wie Werbung aussieht und diese landet vielleicht dann im Papierkorb.
Mit der Rechnung läßt man sich dann auch oft viel Zeit, bis dann viel Geld aufgelaufen ist, um dann eine dicke Hammerrechnung schreiben zu können.
Ein Vertrag dürfte erst durch Leistung einer Unterschrift zustandekommen.
Sollte der Gesetzgeber etwas anderes vorsehen wollen, dann vielleicht so:
Sollte keine Unterschrift geleistet werden, so sollte der Vertrag innerhalb von 6 Monaten nach Abschluß bzw. der ersten
Rechnung widerrufen werden können.
Im Falle des Tarifwechsels ist dann in dem für den Kunden günstigeren Tarif (Alt oder neu) abzurechnen. Bei einer Preselection muß der Anbieter dann den ursprünglichen Zustand wiederherstellen und die Kosten dafür übernehmen und der Kunde braucht nur den günstigsten Tarif bezahlen oder garnichts.
Alternativ sollte innerhalb der ersten 6 Monate der Widerruf der Lastschrift oder die Nichtzahlung als Widerruf gelten, ohne daß vom Anbieter Mahngebühren oder Gebühren für die Rücklastschrift, etc. erhoben werden dürfen. Wenn dann der Anbieter vom Konto abbucht, weil am Telefon ein Preselection oder so abgeschlossen worden sein soll, dann kann der Kunde einfach bei seiner Bank die Lastschrift stornieren
und alles ist erledigt. Bei Zahlung auf Rechnung genügte es dann, die Rechnung nicht zu
bezahlen.
Die Anbieter werden dann vorsichtiger, wenn es darum geht, Kunden am Telefon etwas aufzuschwatzen.
Denn ein Kunde, der echtes Interesse an der Leistung hat, wird wohl kaum die Lastschrift stornieren, während aufgeschwatzte Verträge so einfach erledigt werden können, ohne erst aufwendig
Briefe schreiben zu müssen.
Gruß,
Michael
Sehr guter Beitrag! Dir, uns und allen normalen Menschen sind diese Dinge völlig verständlich und sonnenklar.
Wir informieren uns im Internet, wie hier z. B. auf Teltarif.
So wissen wir Bescheid, wie Gauner vorgehen und sind vorbereitet.
Gaunern, Verbrechern und deren Befürwortern natürlich längst nicht.
Das sehe ich anders.
Die meisten Gauner, die geschäftsmäßig vorgehen, kennen die Gesetzeslage haargenau, denn nur so können sie überleben.
Die wissen genau, wie man z. B. ein Angebot formulieren muß, daß es unmißverständlich genug ist, um vor Gericht gewinnen zu können, aber irreführend genug ist, damit möglichst viele Verbraucher darauf reinfallen.
Beispiel:
Früher gab es Briefe, die lauteten:
"Sie haben € XXXXX gewonnen. Bitte rufen Sie 0190-XXXXXX an, um den Gewinn anzufordern."
Dann hat mal einer geklagt und gewonnen.
Schließlich ist das eine eindeutige Aussage: "Sie haben gewonnen."
Jetzt heißt es:
"Sie sind für den Hauptgewinn von € XXXXX _nominiert_. Bitte rufen Sie 0190-XXXXXX an, um sich für den Gewinn zu registrieren."
"Nominiert" heißt natürlich nicht, daß man den Gewinn garantiert auch wirklich bekommt.
Aber wenn der Durchschnittsverbraucher so einen Brief liest, dann übersieht er das und der Adrenalinspiegel steigt und er glaubt, er hätte tatsächlich gewonnen.
Und wenn er dann noch nicht genau weiß, wie die 0190-er Masche funktioniert, dann wird er Opfer und ruft an.
Das ist das Problem.
Nun gibt es zwar keine 0190-er Nummern mehr, dafür aber die 0900-er Nummern, aber die Vorgehensweise ist dieselbe.
Eventuell profitieren sogar noch die Gauner von dieser Umstellung, denn viele Menschen, die sehrwohl wissen, daß 0190-er Nummern teuer sind, aber noch nicht mitbekommen haben, daß die neuen 0900-er Nummern keine normalen Festnetznummern sind und auch teuere Mehrwertnummern sind, können reinfallen.
Auch werden gerne 0137-er Nummern verwendet, da diese wohl noch nicht so einen schlechten Ruf haben, wie die Mehrwert-Rufnummern (0900), und somit die Wahrscheinlichkeit größer ist, daß jemand die auch anruft.
Gelegentlich werden auch 0180x-Nummern verwendet.
Wenn Rufnummernmißbrauch der Bundesnetzagentur bekannt wird, werden diese gelegentlich auch gesperrt.
Aber dazu muß erst mal jemand sich dort beschweren, und bis dahin hat sich die Nummer längst rentiert, sonst würden nicht ständig neue Fälle von Rufnummernmißbrauch auftreten.
Die versuchen uns regelmäßig für dumm zu verkaufen, ob nicht wir die Blöden sind, die eben nicht begreifen wollen, ob wir nicht doch zu allerletzt einen Vertrag mit Verbrechern wollten oder nicht und ob es denn nicht doch noch irgendwo eine Winkelzug geben könnte, sollte oder gegeben habe, uns das zu unterstellen.
Das sind die Drückermethoden: Alle Call-Center-Mitarbeiter werden intensiv daraufhin geschult, um dem Gesprächspartner etwas andrehen zu können.
Und dabei werden alle Register gezogen, vom Schaffen einer "Vertrauensatmosphäre", um die Hemmschwelle zu senken, über das Vorrechnen von Vorteilen, die keine sind, bis hin zum Einreden von schlechtem Gewissen, wenn man nicht kaufen will.
Mancher Verbraucher ist dann schnell überfordert, wenn er sich auf eine Diskussion einläßt, und läßt sich dann leicht breitquatschen.
Und wenn Telefonspamming auch nur einen kleinen Anteil von Verträgen bringt, so lohnt es sich, auch wenn es doch verboten ist.
Und daran muß sich was ändern.
Solange es nur Bußgelder gibt, zahlen die Gauner das aus der Portokasse.
Wirksamer wären da Freiheitstrafen im Wiederholungsfall, ohne die Möglichkeit, sich freikaufen zu können.
Dann würden die Gauner sich zwar ins Ausland absetzen, aber die beworbenen Firmen, z. B. Telekom oder Tele2 sind in Deutschland ansässig und können sich nicht einfach so der Kontrolle entziehen, sollte man die beworbenen Firmen auch in die Strafverfolgung mit einbeziehen.
Eben echte Verbrecher-Manier. Und da gibt es weiß Gott einige Zeitgenossen auch hier in den Foren, die genau das uns freundlichen und unbescholtenen Bürgern ständig unter die Weste jubeln wollen. Diese Brüdr sind namentlich bis zum Überdruß bekannt - der eine "Matzt" pausenlos herum - für den anderen ist stets alles "banane", was so die Gauner treiben. Na, Ihr wißt schon ... Und ein paar unbedarfte Mitläufer haben selbst solche.
Da gibt es immer irgendwelche, die einfach ihren Senf dazugeben wollen.
Ob das nun wirklich die Gauner sind, die ahnungslosen Verbrauchern Verträge andrehen wollen und nur die Situation herunterspielen wollen, oder ob einfach nur Leute, die keine Ahnung, aber eine Meinung haben, sei dahingestellt.
Es soll ja auch Leute geben, die einfach nur aus Spaß in Foren ausgedachte Meinungen posten, um durch Konfrontation mit den anderen Forenteilnehmern lange Posting-Threads zu erreichen (sogenannte Trolle, siehe auch http://de.wikipedia.org/
wiki/Troll_%28Netzkultur%29 ).
Leider geht dann die eigentliche, sinnvolle Diskussion leicht unter.
Gruß,
Michael