Benutzer tita10 schrieb:
Verstehe das ganze nicht. Wer macht den diese Gesetze bei uns und leistet den Betrügern vorschub.
Es gibt genug seriöse Möglickkeiten eine Leistung zu bezahlen. Die ganzen Nummern gehören verboten dann hätts ein Ende.
Vor länger Zeit hat mir zum Glück mein 0190 Warner geholfen sonst hätt mich ein unbewusster Klick im Internet 30 Euro gekostet
Ganz einfach:
Weil es offenbar genügend Dumme gibt, welche offenbar nicht fähig oder willig sind, derartige "Angebote" (egal, ob von angeblichen Gewinnspielveranstaltern wie hier eben das seit Jahren berühmt-berüchtigte Firmenkonglomerat 'Friedrich Müller' oder die inflationären angeblichen "Gratis"-Angebote im Internet bzw. die programmfüllenden Gewinnspielshows diverser Fernsehsender) komplett und genau zu lesen, sondern sich von den großen Überschriften blenden lassen.
Nachdem die Dialer-Mafia durch die strengen Vorgaben der BNetzA und die inzwischen weitverbreiteten DSL- und Kabelanschlüsse ziemlich ausgerottet wurde, haben diese sich neue "Geschäftsmodelle" ausgedacht, wobei Mehrwertnummern dabei etwas in den Hintergrund gedrängt wurden.
Mehrwertnummern (egal, ob 0900, 0137x oder 118xx) sind leider nun mal zu 99% unseriös.
Schließlich mangelt es so gut wie immer an einem wirklichen "Mehrwert" und wollen alle Anbieter damit nur schnell und leicht Kasse machen.
Die wenigen seriösen Angebote wie z.B. Servicelines der Verbraucherzentrale, Beratungshotline von Rechtsanwälten, Fernsprechauskunft der Telekom etc. können dieses Image nicht ändern und dienen oft nur als Feigenblatt zur Rechtfertigung von Mehrwertdiensten.
Durch die Abrechnungspraxis, daß die Anbieter solcher Dienste das Geld der (vermeintlichen) Kunden quasi automatisch von der Telekom erhalten, da diese das Inkasso übernimmt - und daran auch noch mitverdient - wird der Mißbrauch erheblich erleichtert.
Dann wissen unseriöse bzw. betrügerische Firmen natürlich nur zu gut, daß es in einem Rechts(mittel)staat wie Deutschland oder Österreich meist sehr lange dauert, bis einerseits entsprechende Strafverfolgungsmaßnehmen überhaupt anlaufen und andererseits durch das Einlegen von Rechtsmitteln viel Zeit gewonnen werden kann, bis Beschlüsse oder Urteile letztinstanzlich rechtsgültig werden.
Bis dahin hat man die erzielten hohen Gewinne längst beiseite geschafft - noch dazu, wo solche Firmen meist letztendlich in einem Land residieren, wo kaum Verfolgungsmaßnahmen möglich sind und setzt das Spiel mit einer neuen Firma und/oder einem neuen Strohmann als Geschäftsführer fort.
Und selbst wenn wirklich ausnahmsweise einmal wirksam gegen derartige Firmen vorgegangen werden kann, wird überwiegend bloß der betrügerisch erzielte Gewinn abgeschöpft, was aber keine allzu große Strafe darstellt.
Zugriff auf das Privatvermögen der Geschäftsführer solcher Firmen sowie Haftstrafen sind ein sehr seltener Ausnahmefall.
Fakt ist leider, daß es an den Bürgern und Konsumenten selbst liegt, daß dieses "Geschäftsmodell" (Sender wie 9live etc. finanzieren ihren kompletten Sendebetrieb über die satten Einnahmen mit den programmfüllenden Gewinnspielshows) weiterhin so gut funktioniert.
Diese Gewinnspielshows sind an der Grenze der Legalität, da Betrug - mangels eines auspackenden Insiders - derzeit nicht beweisbar ist und andererseits die aufsichtsführenden Landesmedienanstalten keinerlei rechtliche Handhabe gegen derartige Sender haben und bestenfalls eine (folgenlose) Rüge aussprechen können.
Wenn alle derartige "Angebote" vollständig lesen und dadurch enttarnen würden bzw. zumindest den allgemeingültigen und leicht merkbaren Grundsatz, daß 0900er, 0137er und 118xx-Nummern sowie die 5-stelligen Premium-SMS Nummern (die noch dazu auch keine Netzvorwahl haben) überwiegend teuer, daher mißbrauchsanfällig und somit erst NACH einer GENAUEN Überprüfung der (einmaligen und weiteren) Kosten zu verwenden sind, beherzigen würden, dann würde das Geschäftsmodell solcher Firmen nicht aufgehen und wohl sehr schnell verschwinden.