Benutzer Tommyland78 schrieb:
Wo würden wir denn dahin kommen, wenn der Kunde Einfluss auf AGB nehmen könnte ?! Das dies nicht geht ist auch gut so!
Der Normalfall sind zwei gleichberechtigte, gleich "starke" Vertragspartner, die einen Vertrag aushandeln und wo man sich inhaltlich in der Mitte trifft. Bei Handelsgeschäften ist das auch so. Bei Verbrauchergeschäften bestimmt der Händler zu 100%. Das ist ein Ungleichgewicht. Das Gesetz schützt Verträge nicht deshalb, damit Händler im Massenverkehr anderen ihren Willen aufzwingen oder Reibach machen oder sich Arbeit sparen können, sondern, weil Verträge Ausfluss des Selbstbestimmungsrechts des Menschen sind. Das bleibt beim Kunden auf der Strecke, weil er im Wesentlichen nur noch zwischen "abschließen" und "nicht abschließen" entscheiden kann. Deswegen gibt es ja die vielen Kundenschutzvorschriften. Das ist auch richtig so. Das brauchst du auch nicht in Frage zu stellen und damit in der AGB-Diskussion vor die 70-er Jahre zurückfallen.
Und der Kunde kann sehr wohl den Inhalt der AGB prüfen lassen, dafür gibt es Rechtsanwälte. Und so oft wie ich von einem Kunden höre er würde zum RA gehen, haben die alle 10 Anwälte.
In Wirklichkeit macht das keiner, allein der Kosten wegen. Außerdem drohen sie auch nicht damit, zum RA zu gehen, sondern sie drohen meist damit Anzeige zu erstatten, weil das nichts kostet (und nichts bringt).
Die Steuererklärung ist auch so....
Und das soll ein Grund sein, dass auch alles andere so kompliziert sein kann (was übrigens bei der Steuererklärung einfacher Arbeitnehmer gar nicht der Fall ist)? Kaum.
AGB sind AGB sind AGB, wenn der Kunde sich nicht sicher ist, ahnt das die Firma nicht koscha
"koscher". Unwirksame AGB-Klauseln gibt's fast überall, mit "koscher" hat das wenig zu tun. Wenn man Unternehmen mit unwirksamen Klauseln meiden wollte, dürfte man praktisch nirgendwo mehr Verträge schließen. Dass du das nicht merkst, beweist ja, dass auch du mit AGB überfordert bist.
Diese ganze Bevormundung wie eine Firma Ihre eigenen Geschäftsbedingungen gestallten
"gestalten".
darf geht langsam zu weit. Wems nicht passt, der solls sein lassen.
Und keine Verträge schließen und nicht telefonieren, oder was. Damit die Händler weiter ungestört schalten und walten und die Kunden übervorteilen können. Und damit der Händler wegen einfacher AGB sich keinen RA nehmen muss, der Kunde zum AGB-Prüfen aber schon. So einen radikalen Unsinn vertritt nicht mal mehr die FDP.