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Milliarden aus deutschem Festnetz für Auslands-DSL sinnlos in den Sand gesetzt


25.05.2007 00:12 - Gestartet von fruli
Hi,

in der Vergangenheit wurde das deutsche Incumbent-Festnetz von der DTAG fortwährend als Cashcow für Auslandsinvestments missbraucht, die in vielen Fällen scheiterten (nur bei den osteuropäischen Festnetz-Incubments und im Mobilfunkbereich erfolgreich).

Im Fall von ya.com und club internet wurden Milliarden verbraten: 1 Mrd € allein seit Mitte 2005, davon 0,6 Mrd € für 60%-Kollokationsausbau (selbstredend RA-ADSL2+-Open-End für alle Bandbreiten / Annex A) in Frankreich durch Club Internet. Club Internet wurde für 0,5 Mrd € verramscht, nachdem dort insgesamt mehr als 2 Mrd € reingebuttert wurden. ya.com wurde anno 2000 für 550 Mio € gekauft. Mit den verbrannten Milliarden hätte man die DSL-Versorgung in Deutschland sehr weit voranbringen können - aber da ist der DTAG bekanntlich jede Anstrengung zuviel - das ist leider wenig werbewirksam und bringt wenig hochgestochene Schlagzeilen, die den Aktienkurs positiv beeinflussen. Dabei müsste sich die T-Com nur mal bei der France Telecom umschauen, wie man mit sehr wenig Mitteln (ein paar Millionen, keine Mrd.) doch ein Maximum hierbei erreichen kann.

https://www.teltarif.de/arch/2007/kw19/...
https://www.teltarif.de/arch/2007/kw05/...
https://www.teltarif.de/arch/2005/kw23/...

http://de.wikipedia.org/RE-ADSL2

So long.
fruli
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[1] rotella antwortet auf fruli
31.05.2007 18:09
Schön zusammengetragene Fakten. Im Vergleich zu den verprassten Mrd. wirkt der Streit mit den Gewerkschaften um 900 Mill. geradezu lächerlich.
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[2] Illnazz antwortet auf fruli
31.05.2007 20:18
Mit anderen Worten, du verlangst, dass das Geld hier bleibt, obwohl das Geld hier de facto und ohne Widerworte verloren wäre, da die Marktanteile sinken /müssen/ und die Margen gegen Null tendieren? Sehr interessant.
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[2.1] de_baer antwortet auf Illnazz
01.06.2007 08:44
Benutzer Illnazz schrieb:
Mit anderen Worten, du verlangst, dass das Geld hier bleibt, obwohl das Geld hier de facto und ohne Widerworte verloren wäre, da die Marktanteile sinken /müssen/ und die Margen gegen Null tendieren? Sehr interessant.

Prima Argument!
Erst machen wir (Telekom) die Leistungen teurer, als sie sein müßten, weil wir noch den ganzen Beamtenapparat bezahlen müssen (bauen aber andererseits neue Prachtbauten, für die wir andere Gebäude radikal abreißen lassen), dann kürzen wir am Service und in der Unternehmenskommunikation(*) und an weiteren Leistungen, die quasi nichts kosten, aber einen spürbaren Mehrwert bieten - und das alles zu Gunsten des Cash-Flow und der Rendite für die Aktionäre. (Was ist die T-Aktie jetzt wert?)

Später wundern wir uns, wieso uns die Kunden weglaufen und sehen nicht mehr ein, in den "Stamm-Markt" zu investieren, da die Konkurrenz zu groß und die Margen zu klein sind.

Liebe Telekom, ziehe Dich aus D zurück und mach Dein Geschäft in den USA, da ist es wenigstens profitabel! Und hier kannst Du dann weitere Leute entlassen, Immobilien verkaufen, ... alles zu Gunsten des Cash-Flow!


(*) Ich war (mindestens!) zweimal in den Datenbanken der Telekom drin, mit EINEM Namen und 2 Adressen. Beweis: Rechnung kam zur neuen Adresse, "Bedauerschreiben, daß ich mich nun von der Telekom trennen wolle, an die alte Adresse. Ohne Worte...