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Sind Hotlines nicht auch echter Betrug ?


05.05.2007 12:20 - Gestartet von eulekerwe
Nun, eines ist doch mal klar: Die Mobilfunkanbieter sind ja keine Sozialeinrichtung und sie müssen auch Geld verdienen, damit das ganze System funktioniert !

Wir sollten uns daher wirklich auch mal an die eigene Nase fassen, bevor wir allzu sehr lamentieren: Wir haben uns nämlich ganz schön daran gewöhnt, dass es das (eigentlich) teure Handy (fast) zum Nulltarif gibt, obwohl es ja alles andere als selbstverständlich sein kann, dass einem irgend jemand unbekannterweise irgendwelche Wohltaten zukommen lässt. Man muss also wissen, dass man da ein technisch hoch entwickeltes Handy nicht "geschenkt" bekommt, sondern dass man dafür die Kosten halt nur erst später zu berappen hat.

Also sollte man nicht zu bestürzt darüber sein, irgendwie am Ende doch alles bezahlen zu müssen und der Anbieter unterm Strich auf seine Kosten kommen muss; dass dies oft versteckt geschieht, sollte dabei auch nicht allzu sehr überraschen, denn von solchen (legalen) Tricks lebt halt der Konkurrenzkampf, der letztendlich doch alles auf einen relativ günstigen Preisniveau hält. Vielleicht erinnern sich manche noch an die „konkurrenzlosen“ Zeiten, als uns einstmals der Staatsmonopolist "Telekom" bzw. die "Deutsche Bundespost" jahrzehntelang gnadenlos für Telekommunikationsleistungen hemmungslos abkassieren konnte und dabei gleichzeitig fortschrittliche Entwicklungen nicht nur verzögerte, sondern teilweise im Keim erstickte ! Bis man bei uns beispielsweise legal schnurlos telefonieren konnte bzw. durfte, tat dies der Rest der Welt schon jahrelang zu Spottpreisen !

Allerdings ..... und das fängt der Skandal echt an ….. worüber bislang kaum diskutiert wird und was deshalb viel mehr ins Licht der Öffentlichkeit gezogen werden sollte, ist der tatsächliche Missbrauch von Hotlines:

Ich persönlich habe nichts dagegen, wenn Hotlines etwas kosten, sofern ich auch weiß, dass ich mit diesen Hotlines auch echte Leistung erhalte; wenn aber teure Hotlines - und das gilt insbesondere für 0900er Nummern - den Anrufer durch umständlich lange Ansagen und endlose sinnlose Abfragen hinhalten, dann grenzt das meiner Meinung nach an den strafrechtlichen Tatbestand des Betruges.

Hiergegen müsste einmal wirkungsvoll eingegriffen und eine Möglichkeit geschaffen werden, dass nur der Teil eines Gespräches wirklich kostenpflichtig ist, in dem man auch tatsächlich seine Leistung erhält. Bisher sind solche Hotlines, und das ist ja geradezu aberwitzig, in ihrer Summe ja um so teuerer und verdient der Dienstleister um so mehr daran, je schlechter die Leistung ist, die man bekommt, zum Beispiel indem man endlos erst mal in der Warteschleife geparkt wird !!! Je länger, um so hat de Angerufene damit verdient, um so weniger hat er für seine Bezahlung geleistet !

Vielleicht könnte man das Problem dadurch lösen, dass der kostenpflichtige Teil eines Gespräches nicht durch den Anruf an sich beginnen darf, sondern durch den Anrufer mittels Eingabe oder Bestätigung durch die Telefontastatur erst dann freigeschaltet wird, wenn die Dienstleistung auch tatsächlich beginnt; also dann wenn, man seinen Gesprächspartner auch tatsächlich erreicht und dieser einem dann auffordert, den Beginn der kostenpflichtigen Leistung jetzt freizugeben.

Dass man für Anrufe mit berechtigten Beschwerden, also Fehlern in Rechungen oder sonstige Reklamationen, dem Verursacher nichts schuldet und gar noch etwas dafür an ihn bezahlen muss, diesen Methoden müsste nun wirklich einmal ein wirksamer Riegel vorgeschoben werden.

In diesem Zusammenhang müsste man auch viel mehr darüber aufklären, dass auch an kostenpflichtigen 0180er Nummern die Angerufenen überhaupt und teilweise erheblich verdienen. Dies ist den meisten Bürgern bis heute keinesfalls nicht bewusst !!!!

So sind zum Beispiel viele – auch öffentliche - Rundfunkanstalten dazu übergegangen, Ihre Hörer nur noch über 0180er Rufnummern teuer anrufen zulassen. Und sage man da nicht, dass 15 Cent pro Minute "billig" seien !!! Wenn man mit Call-By-Call Vorwahl für einen Cent pro Minute oder weniger im normalen Netz telefonieren kann, dann sind 15 Cent mehr als 1.500 Prozent Aufschlag !!!!!!!!!!!

Und hier ist es, wie gesagt, ein Skandal, dass die meisten Anrufer gar nicht wissen, dass und wie viel sie mit diesen 15 oder mehr Cent pro Minute ihrem Angerufenen direkt Geld bezahlen, sondern die meisten glauben, sie würde halt für das Anrufen, also die reinen Leitungskosten ihre Gebühr bezahlen, von der sie meist auch gar nicht mitbekommen haben, wie hoch die berechnete Gebühr tatsächlich beträgt, weil das im Gesamtbetrag der späteren Telefonrechnung einfach untergeht. Und es sind ja auch die wenigsten, die sich der strapaziösen Mühe unterziehen, die komplizierten Telefonrechnungen im einzelnen nachzuprüfen.

Darüber hinaus ist es gerade im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk oder Fernsehen skandalös, dass diese Empfänger opulenter Zwangsgebühren ihre Hörer und Seher auch noch dafür zur Kasse bitten, dass diese ihnen helfen, das Program attraktiv zu gestalten !

Nein, vielmehr ist es geradezu unerträgliche, dass die Betroffenen Rundfunkanstalten die Anrufer überhaupt nicht darüber aufklären, dass und wie viel man bei jedem Anruf nicht nur für die Leitung bezahlt, sondern dass man dem Staatsmoloch zusätzlich auch noch richtig "Kohle" rüberschiebt !!!!!

Jedes Mal, wenn solche Telefonnummern im Rundfunk bekanntgeben werden, müsste man den Ansager verpflichten anzukündigen: „Für Ihren Anruf auf dieser Nummer bezahlen x Cent für die Leitung und y Cent als zusätzliche Gebühr an die Anstalt !“ Ich bin mir sicher, dass dann die Öffentlich Rechtlichen schnell davon ablassen würden, ihre Zuhörer weiter auf so unredliche Weise abzukassieren !
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[1] Moneysac antwortet auf eulekerwe
05.05.2007 12:53
es wird niemand gezwungen diese nummern anzurufen.
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[1.1] eulekerwe antwortet auf Moneysac
05.05.2007 13:12
Hahaha .... natürlich wird niemand gewzungen, diese Rufnummern auch anzurufen .... natürlich ... da könnte man den strafrechtlichen Betrugstatbestand gleich ganz abschaffen, es wird ja auch niemand gezwungen, sich betügen zu lassen, denn damit einer Betrug begehen kann, muss man mit dem Betrüger immer erst mal in eine rechtsbeziehung eingehen - die könnte man ja auch bleiben lassen !!!

So einfach ist das allerding nicht: denn wenn ich eine Hotline in Anspruch nehme, muss ich ja nichtzwangsläufig davon ausgehen, dass mir vorsätzlich ganz oder teilweise "Nichtleistung" verkauft wird.
Das ist nämlich dann so, wie wennich im Supermakrt eine packung mit Lebensmittel einkaufe auf der als Inhalt 500 g steht und wenn ich nachwiege sind eben nur 300 g drinnen !!!!!!
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[1.1.1] Moneysac antwortet auf eulekerwe
05.05.2007 13:34
Benutzer eulekerwe schrieb:
Hahaha .... natürlich wird niemand gewzungen, diese Rufnummern auch anzurufen .... natürlich ... da könnte man den strafrechtlichen Betrugstatbestand gleich ganz abschaffen, es wird ja auch niemand gezwungen, sich betügen zu lassen, denn damit einer Betrug begehen kann, muss man mit dem Betrüger immer erst mal in eine rechtsbeziehung eingehen - die könnte man ja auch bleiben lassen !!!

So einfach ist das allerding nicht: denn wenn ich eine Hotline in Anspruch nehme, muss ich ja nichtzwangsläufig davon ausgehen, dass mir vorsätzlich ganz oder teilweise "Nichtleistung" verkauft wird.
Das ist nämlich dann so, wie wennich im Supermakrt eine packung mit Lebensmittel einkaufe auf der als Inhalt 500 g steht und wenn ich nachwiege sind eben nur 300 g drinnen !!!!!!

Aber es ist doch allgemein bekannt, dass Callcenter oft ausgelagert sind und die Mitarbeiter meistens nicht zum Unternehmen gehören. Außerdem erhöht der Kostendruck die qualität nicht. Man darf eben keine falschen Erwartungen haben. Der Straftatbestand des Betrugs wird wohl kaum nachweisbar sein, zumal die ineffiziente organisation eher auf unfähigkeit und den oben geschulderten fakten beruht.
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[1.1.1.1] Söööfer antwortet auf Moneysac
06.05.2007 03:23
Ich habe den ersten Beitrag nicht komplett gelesen, sorry aber ist mir zu lang :), im Endeffekt ists aber so wie in den ersten Absätzen beschrieben.
Jede Leistung muss auch bezahlt werden. Ich zahle gerne ein paar Cent wenn mir dann auch fachmännisch weitergeholfen wird. Rasten könnte man freilich wenn an der Hotline ein gewisser Dr. Feierabend auf Schicht ist und ausser abwimmeln eigentlich gar nichts kann. Dann tuts um jeden Cent weh.