Benutzer beccon schrieb:
Man sollte nur aufpassen, daß das Konzept nicht überdehnt wird. Alles was man vom technischen Standpunkt gegen Microsoft sagen kann (Interoperabilität und Lizenzpolitik stehen auf einem ganz anderen Blatt) trifft auch auf OpenOffice zu:
- zu groß
- zu schwer
- zu hungrig
- zu viele Features im Hauptprogramm
Für mich stehen Interoperabilität und Lizenzpolitik (vor allem der Preis) auf demselben Blatt. Gerade der Punkt, dass OpenOffice kostenlos ist und MS Office hunderte von Euro kostet ist doch ein riesiger Wettbewerbsvorteil.
- zu groß
Im Download ca 100MB, auf der Platte ca 300MB. Vergleich das mal mit MS Office...
- zu schwer
meint genau was?
- zu hungrig
Sicherlich auch nicht hungriger als MS Office. Es könnte bestimmt etwas effizienter gemacht werden, aber das ist bei Softwareprodukten dieser Größe nicht ungewöhnlich.
- zu viele Features im Hauptprogramm
Welche Komponente ist dem bei einem Office-Paket das Hauptprogramm? OpenOffice ist ja gerade eine Bürosuite, die nach Möglichkeit alles bieten soll, was man im Büro brauchen könnte. Und um gegen MS Office anzutreten, muss es natürlich mehr können, als Texte in verschiedene Größen, Fonts und Farben darzustellen. Wenn du nur wenig Funktionen benötigst und auch nur einen älteren Rechner hast, kannst du doch ein schlankeres Textprogramm verwenden.
Mehr noch, OpenOffice verhält sich auch träger und schwerer. (hat sicher auch mit der Verknüpfung von MS-Office mit dem Betriebssystem zu tun - aber das ist ein anderes Thema)
Die Erfahrung kann ich nicht bestätigen. Im Büro habe ich auf einem neuen Dell MS Office und OpenOffice parallel installiert. Ich erinnere mich nicht, dass OOo im Punkt Performance schlechter abgeschnitten hätte.
Ich würde mir von OOo3.0 ein leichteres, modulares System erwarten, welches aus einem Grundprogramm mit einem Ökosystem aus Plugins besteht.
Sowas ist meiner Ansicht nach recht schwer unter einen Hut zu bekommen und auf jeden Fall auch ineffizienter und meistens auch instabiler.
Wer einen schwachbrüstigen Rechner hat, kann auf Funktionen verzichten, dafür aber noch flüssig arbeiten. Wer die volle Funktionalität braucht, besorgt sich einen stärkeren Rechner oder lebt mit einer etwas zäheren Verarbeitung.
Wer einen schwachbrüstigen Rechner hat, sollte sich auch keine komplette Office-Suite draufknallen. Meine Mutter hat OOo auf einem alten Notebook mit 240MB RAM. Da kann man durch aus noch mit arbeiten (unter Linux). Wer einen noch älteren Rechner hat sollte sich definitiv nach einem anderen Programm umsehen.
Ich würde ein wenig mehr Unix-Philosophie erwarten: Eine Herde von One Trick Ponies, die ihre Kunststückchen richtig beherrschen statt Eierlegende Wollmilchsauen.
Der Trend geht aber genau dahin. Ich weiß ja nicht wofür du Office einsetzt. Fürs Büro wäre es sicherlich nicht vernünftig machbar, wenn man ein Programm hat, dass einfache Texte schreiben kann und man ständig neue Komponenten installieren muss, weil man plötzlich eine andere Funktion benötigt. Da will man ein Programm, dass eben für alle Eventualitäten gerüstet ist. Wenn man es Zuhause einsetzt, kann man zumindest die Programmteile weglassen, die man sicher nicht benötigt. Z.B. die Datenbank- oder Präsentationskomponente.
Ich finde zumindest, dass die umfangreichen Funktionalitäten auf jeden Fall wichtig für den Erfolg von OpenOffice sind. Manchmal nervt es zwar schon, wenn es etwas träge auf den lahmen Rechnern der Uni reagiert, aber andersrum könnte man es für Seminararbeiten und dergleichen überhaupt nicht verwenden, wenn es nicht diese Funktionen hätte. Wer nur Briefe schreiben will, sollte ein kleineres Programm nutzen; dafür könnte sogar WordPad ausreichen.
Gruß
GrößterNehmer
Conrad