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DSL über Kupferleitung mit 250 MBit/s


11.11.2007 16:59 - Gestartet von kamischke
DSL über Kupferleitung mit 250 MBit/s

26.10.2007, 10:26

Der australische Student John Papandriopoulos wurde mit einem Preis der Universität Melbourne ausgezeichnet, da er es geschafft hat, statt der bisher üblichen Bandbreiten von 1 bis 16 Megabit pro Sekunde, volle 250 MBit über ein Kupferkabel zu übertragen. Dies berichtet News.com.au.

...

Vollständige Meldung unter:

http://www.chip.de/news/c1_news_29255845.html?tid1=9226&tid2=0


Gruß Kamischke

PS: Wenn das Verfahren wirklich fehlerfrei funktioniert dürfte sich der Ausbau mit Glasfaser bis in die Wohnung/Gebäude (FTTH/FTTB) allerdings endgültig erledigt haben.
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[1] Kai Petzke antwortet auf kamischke
11.11.2007 22:11
Benutzer kamischke schrieb:

DSL über Kupferleitung mit 250 MBit/s [...]
PS: Wenn das Verfahren wirklich fehlerfrei funktioniert,

Ich habe diese Meldung auch gesehen, bin ihr gegenüber aber kritisch eingestellt. So fehlen jegliche Angaben bezüglich der Reichweite. 250 MBit/s schafft z.B. auch Gigabit Ethernet pro Adernpaar - und das sogar Vollduplex (gleichzeitiges Senden und Empfangen auf demselben Adernpaar im selben Frequenzbereich, während z.B. DSL unterschiedliche Frequenzbereiche für Up- und Downstream verwendet).

Datenübertragung über Kupferkabel ist ein Gebiet, in dem sehr viele sehr gute Wissenschaftler arbeiten, da es sich um einen Markt mit jährlichen Umsätzen von vielen Milliarden Euro handelt. Hier sind natürlich regelmäßige Verbesserungen zu erwarten, und so holt z.B. ADSL2+ aus einer 3km langen Leitung ein paar Prozent mehr raus als das ADSL der ersten Generation. Ein plötzlicher extremer Leistungssprung ist aber eher unwahrscheinlich. Natürlich freue ich mich, wenn es den dennoch gibt - ich bin aber derzeit eben skeptisch.


Kai
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[1.1] stroh123 antwortet auf Kai Petzke
12.11.2007 12:38
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Ich habe diese Meldung auch gesehen, bin ihr gegenüber aber kritisch eingestellt. So fehlen jegliche Angaben bezüglich der Reichweite. 250 MBit/s schafft z.B. auch Gigabit Ethernet pro Adernpaar - und das sogar Vollduplex (gleichzeitiges Senden und Empfangen auf demselben Adernpaar im selben Frequenzbereich, während z.B. DSL unterschiedliche Frequenzbereiche für Up- und Downstream verwendet).
Kai

praxisnah wird es wohl in absehbarer zeit kaum jemand geben der auch nur annährernd diese geschwindigkeiten realisieren kann. alleine durch die doch sehr stark unterschiedliche infrastruktur der telefonleitungen sind solche werte doch eher nur als thearetisch anzusehen. bei der meldung ging es ja auc hhauptsächlich um die optimierung von übersprechen, was ja eines der großen probleme bei hohen bandbreiten ist.
allerdings muß man sich immer vor augen halten das in einem so großen netz auch enorme kosten aufkommen. dann bleibt immer noch die frage ob überhaupt einer der netzbetreiber diese kosten stemmen kann bzw. will.
am beispiel der t-com mit vdsl kann man doch durch die eigentlich wünschenswerte regulierung sehen das hier vor investitionen zurückschreckt wird, wenn sich keine absehbare retabilität zeigt.
ist auch verständlich - wer gibt in der freien marktwirtschaft viel geld für infrastruktur aus, damit es andere extrem kostengünstig nutzen können..... keiner !!
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[1.1.1] Kai Petzke antwortet auf stroh123
12.11.2007 18:38
Benutzer stroh123 schrieb:
wer gibt in der freien marktwirtschaft viel geld für infrastruktur aus, damit es andere extrem kostengünstig nutzen können..... keiner !!

Welcher Kunde kauft in der freien Marktwirtschaft ein "Inselprodukt", wo er dauerhaft auf genau einen Anbieter festgelegt ist? Es gibt also durchaus Gründe pro Regulierung. Und je mehr auch andere Anbieter Glasfasernetze auf- und ausbauen, desto mehr wird die Regulierung den bisherigen Einbahnstraßencharakter verlieren.


Kai
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[1.1.1.1] stroh123 antwortet auf Kai Petzke
12.11.2007 19:12
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Welcher Kunde kauft in der freien Marktwirtschaft ein "Inselprodukt", wo er dauerhaft auf genau einen Anbieter festgelegt ist? Es gibt also durchaus Gründe pro Regulierung. Und je mehr auch andere Anbieter Glasfasernetze auf- und ausbauen, desto mehr wird die Regulierung den bisherigen Einbahnstraßencharakter verlieren.

prinzipiell schon, nur ist es verständlich wenn z.b. die t-com wenig interesse hat ihr netz und die letzte dsl lücke auszubauen wenn dort sich die kosten nicht einspielen lassen. durch die extreme regulierung braucht man bestimmt in den nächsten jahren keine "großen" investitionen mehr durch die t-com erwarten. und ohne die investitionen der t-com sehen grad die anbieter blöd aus, die kunden immer mehr leistung für immer mehr geld versprechen oder dies suggerieren.
wir werden hier als mitarbeiter in einem computerfachgeschäft regelmäßig mit problemen bei den alternativen anbietern konfrontiert und man muß sagen das das in den letzten monaten immer dramatischer wird.
ich für mich persönlich muß sagen das ich mit meinem dsl bei t-home bin und nichts persönlich gegen einen vdsl anschluss einzuwänden hätte. aber zurück zum thema....
zurück zur regulierung. ich denke wir haben mittlerweile genug graue kästen auf den straßen stehen und wenn man mal so eine vdsl schrankwand vor sich stehen sieht und man geht theoretisch davon aus das fttn von verschiedenen anbietern und der mitbenutzung der t-com kabelschächten für gf sich durchsetzt - welche schrankwandreihen sollen dann auf den bürgersteigen entstehen ?? 4-5 schränke nebeneinander ??
die lokalen anbieter werden langfristig noch größere inseln aufbauen, indem nur kleine bereiche extrem ausgebaut werden und mehrere techniken, in konkurenz, zur verfügung stehen. so kann sich der großstädter dann aussuchen ob er 32mbit per catv, XXmbit per wimax, 16/25/50mbit per telefon oder 100mbit per gf. der, der nicht im zentrum einer großstadt wohnt wird unabhängig, egal wie reguliert wird, wahrscheinlich immer nur eine kleinere auswahl zur verfügung haben. als anbieter 1. wahl wohl die t-com und über kurz oder lang einen kabelanbieter.
in die kleineren orte unter 10-50.000 einwohner verirren sich alternative techniken kaum. langfristig werden wir dort erstmal bei max. 16mbit an die grenzen stoßen. und das dsl tuning per optimierung wird wohl auch nur eine insellösung bleiben.
aber lassen wir uns überraschen - es kann ja immer noch was passieren.... ;o)
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[1.1.1.1.1] -bm- antwortet auf stroh123
12.03.2008 13:24

in die kleineren orte unter 10-50.000 einwohner verirren sich alternative techniken kaum. langfristig werden wir dort erstmal bei max. 16mbit an die grenzen stoßen.

Hallo!
Naja, ich z.B. wohne in Herdecke, einer Stadt mit 28.000 Einwohnern. Ich kann schon heute zwischen einem Vollanschluss der T-Com, von Arcor, Versatel und Docom21 wählen. Alternativ bietet Unitymedia noch über TV-Kabel Internet und Telefon mit max. 32.000kb.
Ich sehe für die Breitbandzukunft hier in der Kleinstadt nicht ganz so schwarz.

Lg,
Bastian
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[1.2] ezc antwortet auf Kai Petzke
12.11.2007 19:50
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer kamischke schrieb:

DSL über Kupferleitung mit 250 MBit/s [...]
PS: Wenn das Verfahren wirklich fehlerfrei funktioniert,

Datenübertragung über Kupferkabel ist ein Gebiet, in dem sehr viele sehr gute Wissenschaftler arbeiten, da es sich um einen
[...]
unwahrscheinlich. Natürlich freue ich mich, wenn es den dennoch gibt - ich bin aber derzeit eben skeptisch.

Ich bin auch skeptisch (gerade was die Reichweite betrifft), aber einen Punkt sollte man klarstellen: Der sogenannte "Student" wird im Originalartikel als "PhD student" bezeichnet, hat das aber offensichtlich bereits hinter sich, da er einen Preis für seine Dissertation gewonnen hat und "Dr. sowieso" genannt wird. Aber auch vorher hatte er bereits einen Abschluss (vermutlich einen Master) und hat an seiner Promotion gearbeitet. Er studierte also nicht in dem Sinn, wie man es sich bei uns vorstellt, wenn man "Student" liest, sondern arbeitete in der Forschung.

Siehe http://www.news.com.au/story/0,23599,22639169-421,00.html