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Bertelsmann... kein Zufall!


30.12.2007 23:36 - Gestartet von ejunky
...nichts gegen den Controller - aber daß Bertelsmann hier erwähnt wird ist kein Zufall.

Hier will diese Stiftu.. äh dieser Konzern mal wieder subtil seine Botschaft rüberbringen die da lautet: Alle können immer alles selbst und der Staat kann sich überall zurückziehen und die Menschen sich selbst überlassen.

So positiv das Engagement des Dorfes hier auch ist - man darf halt nicht übersehen das alles imme so einfach ist wie diese Bertelsmänner das suggerieren wollen
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[1] Müller2 antwortet auf ejunky
31.12.2007 09:07
Benutzer ejunky schrieb:
...nichts gegen den Controller - aber daß Bertelsmann hier erwähnt wird ist kein Zufall.

Hier will diese Stiftu.. äh dieser Konzern mal wieder subtil seine Botschaft rüberbringen die da lautet: Alle können immer alles selbst und der Staat kann sich überall zurückziehen und die Menschen sich selbst überlassen.

So positiv das Engagement des Dorfes hier auch ist - man darf halt nicht übersehen das alles imme so einfach ist wie diese Bertelsmänner das suggerieren wollen


Hallo,

natürlich ist es viel besser (und vor allem auch viel bequemer), immer wenn man etwas haben möchte, zuerst einmal laut nach dem Staat und damit letztlich nach der Solidarität der Gemeinschaft zu rufen. Eigeninitiative ist schon wirklich eine höchst verdächtige Angelegenheit, bedroht sie doch die so lieb gewonnene Rundumversorgungs-Mentalität. An den Hegensdorfern könnten sich viele durchaus ein gutes Beispiel nehmen.

Gruß Müller2
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[1.1] J.Malberg antwortet auf Müller2
31.12.2007 09:34
Eigeninitiative ist schon wirklich eine höchst verdächtige Angelegenheit, bedroht sie doch die so lieb gewonnene Rundumversorgungs-Mentalität. An den Hegensdorfern könnten sich viele durchaus ein gutes Beispiel nehmen.

Soll man dann etwa in Zukunft selber die POST austragen und den Müll zu Deponie fahren und die Straßen reinigen?

Es gibt Standards die erwarte ich einfach in Deutschland.

1. Strom/Wasser/Wärme
2. Telefon und Breitband
3. POST
4. Müllabfuhr und Straßenreinigung
5. Drahtlose Telekommunikation zumindest GSM

Alles andere ist peinlich.

Nein ich selber würde niemals dafür eine Schaufel in die Hand nehmen oder sonstiges machen! Das ist nicht meine Aufgabe.

Das Ding war ein Armutszeugnis für die Telekom. Da war ja fast so schlimm wie im Verbrecherstaat "DDR" wo die Eingesperrten auch öfters verpflichtet wurden "Motto: Unser Dorf/Stadteil soll schöner werden" freiweillig (und war man nicht willig so gab es Repression) am Wochenende zu arbeiten.

Ne danke!

Wenn man sowas möchte, kann man ja gleich die Mauermörderpartei DIE.LINKE/SED wählen!
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[1.1.1] Müller2 antwortet auf J.Malberg
31.12.2007 10:34
Benutzer J.Malberg schrieb:

Soll man dann etwa in Zukunft selber die POST austragen und den Müll zu Deponie fahren und die Straßen reinigen?

Es gibt Standards die erwarte ich einfach in Deutschland.

1. Strom/Wasser/Wärme
2. Telefon und Breitband
3. POST
4. Müllabfuhr und Straßenreinigung
5. Drahtlose Telekommunikation zumindest GSM

Alles andere ist peinlich.

Hallo,

darf es nicht noch ein bißchen mehr sein? Vielleicht eine Autobahnauffahrt für jeden in höchstens 500m Entfernung, einen in maximal 30 Minuten erreichbaren internationalen Flughafen oder ein Opernhaus in Gehweite?
Genau das bezeichne ich als Rundumversorgungs-Mentalität. Selbst Gemeinden bitten ihre Bürger bei Infrastrukturinvestitionen wie Straßen- und Kanalisationsbau über Anliegerbeiträge teilweise massiv zur Kasse. Warum sollte ein privat(isiert)es Unternehmen wie die Telekom dazu verpflichtet sein, überall in Deutschland eine durchaus nicht lebenswichtige Leistung wie Breitbandinternet anzubieten auch wenn es das als ökonomisch nicht sinnvoll ansieht? Es gibt auch in Deutschland noch Gebäude, die weder ans öffentliche Wasser- noch ans Abwassernetz angebunden sind, schlichtweg weil es den Aufwand nicht rechtfertigt. Flächendeckendes Breitbandinternet und GSM-Versorgung für alle? Soll die Telekom eine DSL-Leitung zur Zugspitze verlegen? Sollen die Netzbetreiber verplichtet werden auf sämtlichen Halligen Sendemasten aufzustellen?
In Deutschland herrscht Freizügigkeit, jeder hat das Recht, in einen größeren Ort zu ziehen wenn er gesteigerten Wert auf die leichte Verfügbarkeit einer entsprechenden Infrastruktur legt. Dann muß er allerdings auch hohe Mieten und Lebenshaltungskosten, Umweltverschmutzung und höhere Kriminalitätsraten in Kauf nehmen. Umsonst ist nur der Tod.

Nein ich selber würde niemals dafür eine Schaufel in die Hand nehmen oder sonstiges machen! Das ist nicht meine Aufgabe.

Verlangt ja niemand, aber wenn man von einem anderen etwas haben möchte, muß man eben i.d.R. dafür bezahlen. Oder man muß eben doch selbst zupacken wie die Leute in Hegensdorf.

Das Ding war ein Armutszeugnis für die Telekom. Da war ja fast so schlimm wie im Verbrecherstaat "DDR" wo die Eingesperrten auch öfters verpflichtet wurden "Motto: Unser Dorf/Stadteil soll schöner werden" freiweillig (und war man nicht willig so gab es Repression) am Wochenende zu arbeiten.

Ne danke!

Wenn man sowas möchte, kann man ja gleich die Mauermörderpartei DIE.LINKE/SED wählen!

Hier scheint eine leichte Begriffsverwirrung vorzuliegen, gerade die Sozialisten progagieren doch die kostenlose Rundumversorgung als Lohn für die Aufgabe privater Freiheitsrechte. Genau dem habe ich in meinem Beitrag widersprochen. Eigenverantwortung und persönliche Freiheit sind die beiden Seiten der gleichen Medaille.

Gruß Müller2
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[1.1.1.1] Ed antwortet auf Müller2
31.12.2007 22:23
Benutzer Müller2 schrieb:
Benutzer J.Malberg schrieb:

Soll man dann etwa in Zukunft selber die POST austragen und den Müll zu Deponie fahren und die Straßen reinigen?

Es gibt Standards die erwarte ich einfach in Deutschland.

1. Strom/Wasser/Wärme
2. Telefon und Breitband
3. POST
4. Müllabfuhr und Straßenreinigung 5. Drahtlose Telekommunikation zumindest GSM

Dann zahl auch dafür, und wenn es in Kleinkleckersdorf nunmal teurer ist weil man jedes Haus extra versorgen muss während man im Plattenbau 100 Wohnungen an ein Kabel anschliessen kann dann gibt es nur eine gerechte Lösung: Abrechnung nach Aufwand. Das aber verbietet die RegTP indem sie Einheitspreise festlegt, da ist doch klar das die Telekom nicht blöd ist und Gegenden anschliesst wo sie draufzahlt. Das Arcor&Co nicht aktiv geworden sind scheint für dich aber normal zu sein, die müssen ja nicht die armen kleinen Wohltäter.

Alles andere ist peinlich.
>
Hallo,

darf es nicht noch ein bißchen mehr sein? Vielleicht eine Autobahnauffahrt für jeden in höchstens 500m Entfernung, einen

Du hast vergessen das die Autobahn dann natürlich im Tunnel verlaufen muss, wo kommen wir denn da hin wenn ich die ganzen Autos hören muss?

in maximal 30 Minuten erreichbaren internationalen Flughafen oder ein Opernhaus in Gehweite?

Und den ALDI in der Nähe, genau wie das Schwimmbad. Die anderen Nutzer dieser Infrastruktur sollen aber nicht durch meine Strasse fahren, bitte in der nächsten lang, ich will meine Ruhe haben.
Achja ich finde für Kinder muss auch mehr getan werden, das sollen DIE mal ein paar Kinderspielplätze machen. Das DIE wollen einen neben meinem Haus bauen? Ja ich glaube es hackt....

Genau das bezeichne ich als Rundumversorgungs-Mentalität. Selbst Gemeinden bitten ihre Bürger bei Infrastrukturinvestitionen wie Straßen- und Kanalisationsbau über Anliegerbeiträge teilweise massiv zur Kasse. Warum sollte ein privat(isiert)es Unternehmen wie die Telekom dazu verpflichtet sein, überall in Deutschland eine durchaus nicht lebenswichtige Leistung wie Breitbandinternet anzubieten auch wenn es das als ökonomisch nicht sinnvoll ansieht? Es gibt auch in Deutschland noch Gebäude, die weder ans öffentliche Wasser- noch ans Abwassernetz angebunden sind, schlichtweg weil es den Aufwand nicht rechtfertigt. Flächendeckendes Breitbandinternet und GSM-Versorgung für alle? Soll die Telekom eine DSL-Leitung zur Zugspitze verlegen? Sollen die Netzbetreiber verplichtet werden auf sämtlichen Halligen Sendemasten aufzustellen? In Deutschland herrscht Freizügigkeit, jeder hat das Recht, in einen größeren Ort zu ziehen wenn er gesteigerten Wert auf die leichte Verfügbarkeit einer entsprechenden Infrastruktur legt.
Dann muß er allerdings auch hohe Mieten und Lebenshaltungskosten, Umweltverschmutzung und höhere Kriminalitätsraten in Kauf nehmen. Umsonst ist nur der Tod.

DAS ist was ganz anderes, selber schuld wer in der Stadt wohnt.
Kann ja aufs Land ziehen :-)


Nein ich selber würde niemals dafür eine Schaufel in die Hand nehmen oder sonstiges machen! Das ist nicht meine Aufgabe.

Verlangt ja niemand, aber wenn man von einem anderen etwas haben möchte, muß man eben i.d.R. dafür bezahlen. Oder man muß eben doch selbst zupacken wie die Leute in Hegensdorf.

Das Ding war ein Armutszeugnis für die Telekom. Da war ja fast so schlimm wie im Verbrecherstaat "DDR" wo die Eingesperrten auch öfters verpflichtet wurden "Motto: Unser Dorf/Stadteil soll schöner werden" freiweillig (und
war man nicht willig so gab es Repression) am Wochenende zu arbeiten.

Ne danke!

Wenn man sowas möchte, kann man ja gleich die Mauermörderpartei DIE.LINKE/SED wählen!

Hier scheint eine leichte Begriffsverwirrung vorzuliegen, gerade die Sozialisten progagieren doch die kostenlose Rundumversorgung als Lohn für die Aufgabe privater Freiheitsrechte. Genau dem habe ich in meinem Beitrag widersprochen. Eigenverantwortung und persönliche Freiheit sind die beiden Seiten der gleichen Medaille.

Das brauchst du dem JM nicht zu erklären, bei ihm ist Hopfen und Malz verloren. Alles haben wollen aber nichts dafür bezahlen, vor allem die böse Telekom soll ihm alles hinterhertragen.

Grüße

Ed
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[1.1.1.1.1] J.Malberg antwortet auf Ed
01.01.2008 15:03

Das brauchst du dem JM nicht zu erklären, bei ihm ist Hopfen und Malz verloren. Alles haben wollen aber nichts dafür bezahlen, vor allem die böse Telekom soll ihm alles hinterhertragen.

Persönlicher Angriff und nicht Verstande was ist sage wollte!

Als Bürger in Deutschland erwarte ich halt einen gewissen Standard und wenn der nicht erfüllt wird hat halt die Politik/Wirtschaft versagt.

Wir leben nicht in einer Diktatur wo man vom Bürger "Dankbarkeit gegenüber den Staat erwartet".

Vorallen, wo habe ich geschrieben, dass ich es umsonst haben möchte?

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[1.1.1.1.1.1] Ed antwortet auf J.Malberg
01.01.2008 19:30
Benutzer J.Malberg schrieb:

Als Bürger in Deutschland erwarte ich halt einen gewissen Standard und wenn der nicht erfüllt wird hat halt die Politik/Wirtschaft versagt.

Das ist halt alles sehr subjektiv, meine Oma weiss gar nicht was DSL ist und lebt auch so ganz gut. Wo willst du eine Grenze ziehen? Internet geht auch über Telefon oder Sat, da braucht man kein DSL. Oder ist DSL 1000 genug oder muss es DSL50000 sein damit du HDIPTV schaun kannst? Von der Wirtschaft kannst du nichts erwarten, die macht das was sich lohnt, egal ob sie T oder Alice oder Arcor heisst.

Wir leben nicht in einer Diktatur wo man vom Bürger "Dankbarkeit gegenüber den Staat erwartet".

Nö das verlang niemand, nur wäre es halt schön wenn der Bürger auch mal selbst aktiv wird und nicht immer nur fordert. Weil dann sind wir wieder im Vorposting wo man dann kein Ende findet so mit Autobahn und Opernhaus um die Ecke.

Vorallen, wo habe ich geschrieben, dass ich es umsonst haben möchte?

Dir hat es ja nicht gepasst das die Telekom etwas Eigeninitiative (egal ob von Hand oder durch Geld) verlangt hat, du möchtest das der Dorfbewohner den selben Preis zahlt wie einer im Plattenbau.

Ich kann hier DSL16.000 bekommen oder sogar VDSL, da würde ich aber gern drauf verzichten und auf den teuren Sat oder langsames ISDN ausweichen wenn ich dafür nur die Dorfmieten zahlen müsste.
Habe neulich mit einem neuen Nachbarn gesprochen, 610€ warm für 39m2 - das ist ein normaler aktueller Preis in einer durchschnittlichen Münchner Wohngegend.
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[1.1.1.1.1.1.1] J.Malberg antwortet auf Ed
01.01.2008 20:18

Dir hat es ja nicht gepasst das die Telekom etwas Eigeninitiative (egal ob von Hand oder durch Geld) verlangt hat, du möchtest das der Dorfbewohner den selben Preis zahlt wie einer im Plattenbau.

Es ist nicht Aufgabe der Bürger Infrastrukturmaßnahmen aufzubauen. Wenn sowas Schule macht, kommt demnächst noch, dass Büger in dörflichen Gegenden die POST für den Nachbar mitnehmen sollen usw.

Die Telekom (oder die anderen Anbieter) bekommen für DSL die Gebühren und damit muss dann auch der Anschluss abgegolten werden.

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[1.2] ejunky antwortet auf Müller2
03.01.2008 22:46
Benutzer Müller2 schrieb:
Benutzer ejunky schrieb:
...nichts gegen den Controller - aber daß Bertelsmann hier erwähnt wird ist kein Zufall.

Hier will diese Stiftu.. äh dieser Konzern mal wieder subtil seine Botschaft rüberbringen die da lautet: Alle können immer alles selbst und der Staat kann sich überall zurückziehen und
die Menschen sich selbst überlassen.

So positiv das Engagement des Dorfes hier auch ist - man darf halt nicht übersehen das alles imme so einfach ist wie diese
Bertelsmänner das suggerieren wollen


Hallo,

natürlich ist es viel besser (und vor allem auch viel bequemer), immer wenn man etwas haben möchte, zuerst einmal laut nach dem Staat und damit letztlich nach der Solidarität der Gemeinschaft zu rufen. Eigeninitiative ist schon wirklich eine höchst verdächtige Angelegenheit, bedroht sie doch die so lieb gewonnene Rundumversorgungs-Mentalität. An den Hegensdorfern könnten sich viele durchaus ein gutes Beispiel nehmen.

Gruß Müller2

Daß die Hegendorfer ein gutes Beispiel sind schrieb ich auch. Nur wenn Du eine Ahnung hast was es mit Bertelsmann auf sich hat, kannst Du Dir vorstellen daß die hier nur schön PR machen wollen für Ihre eigentlichen Ziele.

Wäre Hegensdorf ein Bergdorf wo der Satellit nicht hinreichen würde und bräuchten einen mit anderer Umlaufbahn sollen sie gefälligst selbst einen raufschießen - es hat halt Grenzen mit dem Selbermachen
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[1.2.1] Müller2 antwortet auf ejunky
04.01.2008 00:12
Benutzer ejunky schrieb
Daß die Hegendorfer ein gutes Beispiel sind schrieb ich auch. Nur wenn Du eine Ahnung hast was es mit Bertelsmann auf sich hat, kannst Du Dir vorstellen daß die hier nur schön PR machen wollen für Ihre eigentlichen Ziele.

Hallo,

daß die Bertelsmann-Stiftung marktwirtschaftlichen Prinzipien durchaus wohlwollend gegenüber steht ist mir durchaus bewußt. Ich glaube allerdings kaum, daß sie ausgerechnet ihre Controller(!) als Agitprop-Aktivisten los schickt. Aber selbst wenn dem so wäre, was gäbe es daran auszusetzen? Im vorliegenden Fall hat Eigeninitiative doch durchaus zum Ziel geführt.

Wäre Hegensdorf ein Bergdorf wo der Satellit nicht hinreichen würde und bräuchten einen mit anderer Umlaufbahn sollen sie gefälligst selbst einen raufschießen - es hat halt Grenzen mit dem Selbermachen

Natürlich hat das Selbermachen seine Grenzen. Es ist aber schlichtweg nicht möglich, jede kleine Ortschaft mit aller möglicherweise wünschenswerten Infrastruktur auszurüsten. Z.B. ist auch der unverzügliche Zugang zu medizinischer Notfallversorgung, der sicherlich lebensnotwendiger ist als Breitbandinternet, in abgelegenen Dörfern schlichtweg nicht in dem Maße garantiert wie in Großstädten. Deine Chancen nach einem Schlaganfall rechtzeitg in eine geeignete Klinik zu kommen sind in Berlin oder München mit Sicherheit höher als in Klein-Machnow oder Pusemuckel. Trotzdem kann man nicht in jedem 500-Seelen-Dorf ein Großklinikum hinstellen. Und wenn es aus Sicht der Telekom ökonomisch nicht sinnvoll ist, einen Ort mit 300 Haushalten an das Breitbandinternet anzuschließen, dann müssen die Einwohner entweder damit leben oder umziehen oder selbst aktiv werden.

Gruß Müller2
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[1.2.1.1] ejunky antwortet auf Müller2
04.01.2008 00:43
Benutzer Müller2 schrieb:
Benutzer ejunky schrieb
Daß die Hegendorfer ein gutes Beispiel sind schrieb ich auch.
Nur wenn Du eine Ahnung hast was es mit Bertelsmann auf sich hat, kannst Du Dir vorstellen daß die hier nur schön PR machen wollen für Ihre eigentlichen Ziele.

Hallo,

daß die Bertelsmann-Stiftung marktwirtschaftlichen Prinzipien durchaus wohlwollend gegenüber steht ist mir durchaus bewußt. Ich glaube allerdings kaum, daß sie ausgerechnet ihre Controller(!) als Agitprop-Aktivisten los schickt.
Ja wieso dann wurde Bertelsmann überhaupt erwähnt? Da gäb es doch eigentlich keinen Grund - Controller zu erwähnen war eigentlich überflüssig - glaub mir Bertelsmann versteht sich auf PR.
Aber selbst
wenn dem so wäre, was gäbe es daran auszusetzen?

Das was ich erwähnte.

Im
vorliegenden Fall hat Eigeninitiative doch durchaus zum Ziel geführt.

Ändert nix an dem was Bertelsmann so verzapft.


Wäre Hegensdorf ein Bergdorf wo der Satellit nicht hinreichen würde und bräuchten einen mit anderer Umlaufbahn sollen sie gefälligst selbst einen raufschießen - es hat halt Grenzen mit
dem Selbermachen

Natürlich hat das Selbermachen seine Grenzen. Es ist aber schlichtweg nicht möglich, jede kleine Ortschaft mit aller möglicherweise wünschenswerten Infrastruktur auszurüsten.

Das ist eine Frage der Politik und des guten Willens. In der Schweiz gibt es bald flächendeckend VDSL - ob von der Politik unterstützt oder nicht weiß ich da nicht. Auch wenn Du Subventionen schlecht finden magst - solche Subventionen können sich auszahlen und werden teilweise auch in marktradikalen Kreisen diskutiert.

Z.B.
ist auch der unverzügliche Zugang zu medizinischer Notfallversorgung, der sicherlich lebensnotwendiger ist als Breitbandinternet, in abgelegenen Dörfern schlichtweg nicht in dem Maße garantiert wie in Großstädten. Deine Chancen nach einem Schlaganfall rechtzeitg in eine geeignete Klinik zu kommen sind in Berlin oder München mit Sicherheit höher als in Klein-Machnow oder Pusemuckel. Trotzdem kann man nicht in jedem 500-Seelen-Dorf ein Großklinikum hinstellen. Und wenn es aus Sicht der Telekom ökonomisch nicht sinnvoll ist, einen Ort mit 300 Haushalten an das Breitbandinternet anzuschließen, dann müssen die Einwohner entweder damit leben oder umziehen oder selbst aktiv werden.

Telefon gehört auch zur Grundversorgung - wieso nicht DSL?


Gruß Müller2
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[1.2.1.1.1] Müller2 antwortet auf ejunky
04.01.2008 13:03
Benutzer ejunky schrieb:
Aber selbst
wenn dem so wäre, was gäbe es daran auszusetzen?
> >
>>
Das was ich erwähnte.
>
Im
vorliegenden Fall hat Eigeninitiative doch durchaus zum Ziel geführt.

Ändert nix an dem was Bertelsmann so verzapft.

Hallo,

werde doch einmal konkreter und erkläre mir, an welchen öffentlichen Äußerungen der Bertelsmann-Stiftung Du genau etwas auszusetzen hast.

Das ist eine Frage der Politik und des guten Willens. In der Schweiz gibt es bald flächendeckend VDSL - ob von der Politik unterstützt oder nicht weiß ich da nicht. Auch wenn Du Subventionen schlecht finden magst - solche Subventionen können sich auszahlen und werden teilweise auch in marktradikalen Kreisen diskutiert.

Natürlich ist es eine Frage der Politik, welche Leistungen durch den Staat bereitgestellt werden sollen. Es gibt klassische öffentliche Güter wie innere und äußere Sicherheit oder Justizwesen, die sinnvoll nur durch den Staat bereitgestellt werden können (obwohl sich theoretisch auch da einiges privatisieren ließe, wie es etwa die amerikanischen "Sicherheitsfirmen" im Irak zeigen). In den Bereichen Infrastruktur und Bildung kann man da schon schon geteilter Ansicht sein, in Italien wird das Autobahnnetz weitgehend von privaten Unternehmen betrieben und die besten Universitäten der Welt sind ebenfalls privat. Stellt der Staat (fast) alle Leistungen zur Verfügung landet man bei staatsmonopolistischen Systemen wie der Sowjetunion. Das andere Extrem bilden "gescheiterte" Staaten wie Somalia, in denen der Staat nichts mehr bereitstellen kann weil er de facto nicht mehr existiert. Beides ist also nicht wirklich wünschenswert. Die Erfahrung lehrt allerdings, daß private Unternehmen bei der Bereitstellung privater Güter i.d.R. effizienter arbeiten als der Staat und daß die Koordination von Angebot und Nachfrage über den Preismechanismus auch besser funktioniert als über staatliche Planung.
Gegen Subventionen habe ich übrigens durchaus keine prinzipiellen Einwände, es gibt durchaus Fälle in denen sie sinnvoll sein können. Leider werden sie i.d.R. aber nicht dort eingesetzt, sondern unter Verzerrung der Marktpreise zum Zweck der Einkommensumverteilung. Und dazu ist dieses Instrunemt eben gänzlich ungeeignet, wie es etwa das EU-Agrarsystem seit Jahrzehnten beweist.
Was die Schweiz betrifft, so mag es solche Pläne ja geben, im Augenblick stellt die swisscom allerdings in den meisten kleineren Orten nur einen DSL-Anschluß mit 600kb down- und 100kb upload zur Verfügung und verlangt dafür dann immerhin saftige 49 sfr. monatlich.
MarktRadikal ist übrigens ein Kampfbegriff der meist in linksRadikalen Kreisen Verwendung findet.

Telefon gehört auch zur Grundversorgung - wieso nicht DSL?

Darüber, was zur "Grundversorgung" gehört, läßt sich streiten, ich persönlich würde DSL nicht dazu zählen. Ich warne allerdings davor, zu stark auf eine staatlicherseits bereitgestellte Grundversorgung zu vertrauen. Wenn man das nämlich übertreibt, fällt diese dann leicht etwas kärglich aus, wie man etwa in der DDR sehr gut sehen konnte.

Gruß Müller2
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[1.2.1.1.1.1] ejunky antwortet auf Müller2
04.01.2008 19:28
Benutzer Müller2 schrieb:
Benutzer ejunky schrieb:
Aber selbst
wenn dem so wäre, was gäbe es daran auszusetzen?
> >
>>
Das was ich erwähnte.
>
Im
vorliegenden Fall hat Eigeninitiative doch durchaus zum Ziel geführt.

Ändert nix an dem was Bertelsmann so verzapft.

Hallo,

werde doch einmal konkreter und erkläre mir, an welchen öffentlichen Äußerungen der Bertelsmann-Stiftung Du genau etwas auszusetzen hast.

Du schriebst daß Du weißt wie die so eingestellt sind - jetzt fragst Du?
Die Liste ist ewig lang - ich nenne nur mal die fetteste Dreistigkeit die ich so gelesen hab:
Sie spielte sich im Bildungsbereich ab:

Frage der Bertelsmann "Stiftung" an Studenten sinngemäß:
WOFÜR sollen Studiengebühren eingesetzt werden?
(Ob es vorgegebene Auswahlmöglichkeiten gab weiß ich nicht)

(Einige) Studenten gaben ihre Antworten.

Die Bertelsmann kommt unter BEZUG AUF DIESE BEFRAGUNG zu folgendem Fazit (als Schlagzeile sogar):

Studenten mehrheitlich für Studiengebühren.

DAS war aus der Befragung aber gar nicht abzulesen weil sie einfach ganz anders gestellt war!

Wundert mich nicht daß da im Präsidium auch Ermittlungen wegen diverser Abzokkereien stattfinden.

Im übrigen verabschieden sich auch immer mehr Universitäten aus dem tollen Hochschulranking von denen - das soll auch so eine Farce sein wo die Hochschulen wohl mehr nach der Richtung ihrer politischen Führung gerankt werden.

Ansonsten fällt Bertelsmann auch durch fantasievolle (wirklich!) blumige Lobpreisungen von Sozialraub auf.


Das ist eine Frage der Politik und des guten Willens. In der Schweiz gibt es bald flächendeckend VDSL - ob von der Politik unterstützt oder nicht weiß ich da nicht. Auch wenn Du Subventionen schlecht finden magst - solche Subventionen können sich auszahlen und werden teilweise auch in marktradikalen Kreisen diskutiert.

Natürlich ist es eine Frage der Politik, welche Leistungen durch den Staat bereitgestellt werden sollen. Es gibt klassische öffentliche Güter wie innere und äußere Sicherheit oder Justizwesen, die sinnvoll nur durch den Staat bereitgestellt werden können (obwohl sich theoretisch auch da einiges privatisieren ließe, wie es etwa die amerikanischen "Sicherheitsfirmen" im Irak zeigen). In den Bereichen Infrastruktur und Bildung kann man da schon schon geteilter Ansicht sein, in Italien wird das Autobahnnetz weitgehend von privaten Unternehmen betrieben und die besten Universitäten der Welt sind ebenfalls privat.

Dann wird auch nur geforscht was Geld bringt. Auch nicht immer das Beste.

Stellt der Staat (fast) alle
Leistungen zur Verfügung landet man bei staatsmonopolistischen Systemen wie der Sowjetunion. Das andere Extrem bilden "gescheiterte" Staaten wie Somalia, in denen der Staat nichts mehr bereitstellen kann weil er de facto nicht mehr existiert. Beides ist also nicht wirklich wünschenswert. Die Erfahrung lehrt allerdings, daß private Unternehmen bei der Bereitstellung privater Güter i.d.R. effizienter arbeiten als der Staat und daß die Koordination von Angebot und Nachfrage über den Preismechanismus auch besser funktioniert als über staatliche Planung.

Früher haste auf nen Telefonanschluß lange warten müssen - heute auf lange auf nen DSL-Anschluß - so kurzschlüssig funktioniert das nicht. Und sonst? Post oder PIN AG? Welche Firma funktioniert?

Gegen Subventionen habe ich übrigens durchaus keine prinzipiellen Einwände, es gibt durchaus Fälle in denen sie sinnvoll sein können. Leider werden sie i.d.R. aber nicht dort eingesetzt, sondern unter Verzerrung der Marktpreise zum Zweck der Einkommensumverteilung. Und dazu ist dieses Instrunemt eben gänzlich ungeeignet, wie es etwa das EU-Agrarsystem seit Jahrzehnten beweist.

Frage der Lobbybekämpfung.

Was die Schweiz betrifft, so mag es solche Pläne ja geben, im Augenblick stellt die swisscom allerdings in den meisten kleineren Orten nur einen DSL-Anschluß mit 600kb down- und 100kb upload zur Verfügung und verlangt dafür dann immerhin saftige 49 sfr. monatlich.

Weißt Du was da verdient wird?

MarktRadikal ist übrigens ein Kampfbegriff der meist in linksRadikalen Kreisen Verwendung findet.

Umgekehrt:
LinksRadikal ist übrigens ein Kampfbegriff der meist in
marktRadikalen Kreisen Verwendung findet.



Telefon gehört auch zur Grundversorgung - wieso nicht DSL?

Darüber, was zur "Grundversorgung" gehört, läßt sich streiten, ich persönlich würde DSL nicht dazu zählen. Ich warne allerdings davor, zu stark auf eine staatlicherseits bereitgestellte Grundversorgung zu vertrauen. Wenn man das nämlich übertreibt, fällt diese dann leicht etwas kärglich aus, wie man etwa in der DDR sehr gut sehen konnte.

Die wird sich von vielen Ostdeutschen bereits zurückgewünscht!
Und die WISSEN wovon sie sprechen weil sie mittlerweile BEIDES kennen.
Denke außerdem an die Produktivitäts und Effektivitätssteigerungen - so karg muß das gar nicht sein.


Gruß Müller2
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[2] ..warum diese Miesmache????
stephanobb antwortet auf ejunky
31.12.2007 10:35
Guten Morgen,

Hauptsache man findet wieder ein Haar in der Suppe, um die Initiative oder das Engagement in Frage zu stellen.

Schade!

Ich finde die Sache toll und vielleicht Ansporn für andere weiße Flecken es nachzumachen. Und vielleicht schafft es auch der rosa Riese einzusehen, daß zufriedene Kunden auch besseres Image bzw. zusätzliche Einnahmen bedeuten!

Gruß und guten Rutsch

St.
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[2.1] ejunky antwortet auf stephanobb
03.01.2008 22:48
Benutzer stephanobb schrieb:
Guten Morgen,

Hauptsache man findet wieder ein Haar in der Suppe, um die Initiative oder das Engagement in Frage zu stellen.

Schade!

Ich finde die Sache toll und vielleicht Ansporn für andere weiße Flecken es nachzumachen. Und vielleicht schafft es auch der rosa Riese einzusehen, daß zufriedene Kunden auch besseres Image bzw. zusätzliche Einnahmen bedeuten!

Gruß und guten Rutsch

St.

Wenn Du den Post gelesen hättest wäre Dir aufgefallen, daß ich das Engagement nicht mies gemacht habe