Thread
Menü

Verständnisproblem


15.02.2008 16:04 - Gestartet von Fratoel
Bei dieser Diskussion habe ich irgendwie ein Verständnisproblem:

Wenn ich heute als Privatmann einen DSL-Anschluss mit 2000kBit habe, zahle ich einen Preis X. Möchte ich einen 16000'er Anschluss haben zahle ich bereits heute mehr. Die bereitgestellte Technik ist in beiden Fällen die Gleiche, nur die zu übertragene Datenmenge wird entsprechend gedrosselt.

Wesentlich anders dürfte das auch bei Firmen nicht aussehen: Möchte ich 3-4 uninteressante Internetseiten hosten, reich mir eine kleine Leitung, die entsprechend billig ist. Möchte ich etwas a la YouTube aufziehen, muss ich mehr Bandbreite einkaufen und entsprechende Preise zahlen. (Hierbei fliesst dann natürlich auch ein Teil des Geldes in die teurere Technik)

D.h. das was die TK-Anbieter fordern ist doch schon längst Realität!
Menü
[1] siegenlester antwortet auf Fratoel
16.02.2008 00:57
D.h. das was die TK-Anbieter fordern ist doch schon längst Realität!

Ich habe das gleiche Verständnisproblem. Und wenn ich mir den Text weiter durchlese auch noch an anderen Stellen. Da steht z.B.

"Die Konkurrenz experimentiert unterdessen mit einer Maut: Die Kabelnetz-Sparte von Time Warner testet in Texas ein Preismodell, bei dem die übliche Internet-Flatrate nur bis zu einem bestimmten Datenvolumen gilt. Dann muss draufgezahlt werden."

Aha. Ein neues Preismodell das da getestet wird. Ich würde sagen, dieses "neue" Preismodell nennt sich Volumenrate - und "neu" ist dafür ein etwas seltsamer Begriff. Warum man etwas als neu testen muss was vor Jahren übliche Praxis war und das die Netzbetreiber selbst - des lieben Wettbewerbs wegen - weitestgehend vom Markt genommen haben ist mir wirklich schleierhaft.
Menü
[2] jos antwortet auf Fratoel
16.02.2008 12:44
Benutzer Fratoel schrieb:

Bei dieser Diskussion habe ich irgendwie ein Verständnisproblem:

Die Diskussion ist schon im Ansatz Unsinn und es geht natürlich nur ums Geld.

Kurz zum Verständnis: Jeder, der Anschluss an das Netz eines Internetproviders haben möchte, zahlt dafür Geld - egal, ob Endkunde oder Diensteanbieter. Die Tendenz ist dabei, dass Diensteanbieter (z.B. ein Webhoster) dabei weniger zahlen, als Kunden, die vorwiegend Incoming Traffic haben (z.B. ein DSL-Anbieter).

Damit aus dem ganzen "das Internet" wird, müssen diese Netze natürlich noch untereinander vernetzt werden.
Gleichgroße Anbieter tun das meist kostenneutral, d.h. jeder beteiligt sich an den Leitungskosten, für Traffic wird nichts berechnet. Größere Anbieter berechnen kleineren meist eine bestimmte Summe für den Anschluss, vor allem für Transit-Verkehr muss gezahlt werden.

Soweit so gut.

Die Deutsche Telekom versucht nun aber seit Jahren, dieses Prinzip umzukehren. An öffentlichen Peering-Punkten (De-Cix, ...) ist sie gar nicht vetreten und Webhoster müssen für eine schnelle Anbindung an die DTAG zähneknirschend zahlen.
Aber die Telekom hat viel inbound Traffic. Sie hat eine große Zahl von privaten und geschäftlichen DSL-Kunden usw. aber wenig Diensteanbieter wie Webhoster usw.
Netzanbieter wie Cogent oder Level3 schließen dagegen vorwiegend Diensteanbieter wie etwa Youtube an.
Für die Verbesserung der Anbindung Cogent -> DTAG müsste folglich die Telekom zahlen, die Realität ist aber anders: Die Telekom will dafür Geld von Cogent oder am liebsten gleich von Youtube direkt.

M.E. wird die Telekom damit keine großen Erfolge haben. Während man sich streitet, bekommen die DTAG-Kunden durchaus mit, dass bspw. Youtube bei ihnen zeitweise schneckenlangsam ist und dass das eben bei Arcor, 1&1, Alice, ... nicht so ist.