Benutzer Fratoel schrieb:
Bei dieser Diskussion habe ich irgendwie ein Verständnisproblem:
Die Diskussion ist schon im Ansatz Unsinn und es geht natürlich nur ums Geld.
Kurz zum Verständnis: Jeder, der Anschluss an das Netz eines Internetproviders haben möchte, zahlt dafür Geld - egal, ob Endkunde oder Diensteanbieter. Die Tendenz ist dabei, dass Diensteanbieter (z.B. ein Webhoster) dabei weniger zahlen, als Kunden, die vorwiegend Incoming Traffic haben (z.B. ein DSL-Anbieter).
Damit aus dem ganzen "das Internet" wird, müssen diese Netze natürlich noch untereinander vernetzt werden.
Gleichgroße Anbieter tun das meist kostenneutral, d.h. jeder beteiligt sich an den Leitungskosten, für Traffic wird nichts berechnet. Größere Anbieter berechnen kleineren meist eine bestimmte Summe für den Anschluss, vor allem für Transit-Verkehr muss gezahlt werden.
Soweit so gut.
Die Deutsche Telekom versucht nun aber seit Jahren, dieses Prinzip umzukehren. An öffentlichen Peering-Punkten (De-Cix, ...) ist sie gar nicht vetreten und Webhoster müssen für eine schnelle Anbindung an die DTAG zähneknirschend zahlen.
Aber die Telekom hat viel inbound Traffic. Sie hat eine große Zahl von privaten und geschäftlichen DSL-Kunden usw. aber wenig Diensteanbieter wie Webhoster usw.
Netzanbieter wie Cogent oder Level3 schließen dagegen vorwiegend Diensteanbieter wie etwa Youtube an.
Für die Verbesserung der Anbindung Cogent -> DTAG müsste folglich die Telekom zahlen, die Realität ist aber anders: Die Telekom will dafür Geld von Cogent oder am liebsten gleich von Youtube direkt.
M.E. wird die Telekom damit keine großen Erfolge haben. Während man sich streitet, bekommen die DTAG-Kunden durchaus mit, dass bspw. Youtube bei ihnen zeitweise schneckenlangsam ist und dass das eben bei Arcor, 1&1, Alice, ... nicht so ist.