Thread
Menü

peinlich und penetrant....


12.06.2008 22:40 - Gestartet von JStefan
einmal geändert am 12.06.2008 22:57
.. dass diejenigen, die ein weitgehend gesichertes Auskommen haben, nämlich die in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Tätigen, so hinterher sind, anderen Schwierigkeiten zu machen. Nämlich denen die selbständig leben wollen oder sich selbständig machen, diejenigen die Ideen haben und Leistung bringen wollen. So ist es mit der GEZ-Zwangsgebühr (am liebsten die volle Gebühr für Radio UND Fernsehen) wie mit der zwangsweisen Krankenversicherungspflicht. Auch so eine Neuerung der großen Koalition, die klammen kleinen Selbständigen den letzten Rest Liquidität nehmen will und das Hochkommen schwer machen.

Was in dem Artikel "ARD und ZDF sollen Online-Angebot einschränken" vom 10.6.08 leider unterschlagen wird, ist, dass der Rundfunk ja seine "Angebote" zwangsgebührenfinanziert einem aufs Auge drücken will. Wenn man sowieso zahlen muss, und das nicht hinterfragt wird, kommen die zitierten Umfrageergebnisse heraus.

Kaum ändert sich die Lebenswirklichkeit und Information wird freier zugänglich, - wie seit den 90er Jahren mit dem Internet - will die Medienmaschine auch noch den hintersten Winkel fluten und zwangsbeglücken.

Ursprünglich, noch in den braunen dreißiger Jahren der Zeit des Volksempfängers, wurde die Rundfunkgebührenpflicht begründet mit der technischen Unmöglichkeit, für das Angebot nutzungsabhängige Gebühren zu erheben. Der Rundfunk strahlte eben mehr oder minder ungerichtet in alle Himmelsrichtungen. Im Zeitalter der Verschlüsselungstechnik, Kabelfernsehen, pay-per-view hat sich diese Begründung aber überlebt und die Zeit des RUND-Funks, der gießkannenartigen Allrichtungsbeglückung ist vorbei.

Man beachte die Sprachwahl: je nach Gegend nannte man die Rundfunkteilnehmer auch "Abonnenten", wie im Theater. Niemand käme auf die Idee, Theater-Abonnements zwangsweise einzuführen.

Nach dem Hinweis meines Vaters, die Erkennungsmelodie eines gewissen süddeutschen "Infosenders" erinnere ihn an die Fanfaren des Reichsparteitags, haben wir vor Jahren Radio und Fernsehen aus dem Haushalt verbannt und seitdem nicht bereut. Etliche meiner Bekannten und Freunde sind ebenfalls zumindest fernsehfrei. Sobald ich dem Rundfunk nicht mehr ausweichen kann, weil er mir ins Internet hinterherrennt, ist er ein Zwang. Wo bleibt die negative Rundfunkfreiheit analog zur negativen Bekenntnisfreiheit des Grundgesetzes?

Welcher Politiker will schon etwas beschliessen, was die geballte Meinungsmacht von Rundfunk und Fernsehen in eigener Sache nicht gut finden kann?