Benutzer Telly schrieb:
Der Staat lebte immer nur auf Pump!
Wie schon von mir geschrieben: "Weniger Schulden wären besser".
Die Politiker denken genauso, wie sie es den Bankern vorwerfen, nur an den kurzzeitigen Profit. Nur nennt sich dieser hier: Wahlerfolg!
Das ist leider richtig.
Wenn ein Staat aber zahlungsunfähig ist, droht ganz massiv die Geldentwertung. Das reißt zuviele Menschen mit, die ihr Leben lang gespart haben.
Full Ack. Aber genau deswegen, weil ein Staatsbankrott so gefährlich ist, muss man vernünftig bilanzieren und neben den Schulden auch die Werte sehen, die der Staat geschaffen hat und wie ich es im vorherigen Beitrag getan habe. Denn andernfalls spielt man denen in die Arme, die auf Staatsbankrott spekulieren. Das sind übrigends nicht nur die, die Griechenland-Bonds oder deren Derivat (CDOs) in großem Stil leer verkaufen. Das sind auch alle die, die den Goldpreis in schwindelerregende Höhen treiben, weil sie ihr Geld in Gold tauschen...
Deshalb ist es trotzdem nicht gesund! Die Schere in Deutschland geht immer weiter auseinander. Der Mittelstand wird immer kleiner. Die herausgefallen sind, verdienen heute viel weniger oder gar nichts mehr. Zahlen entsprechend weniger Steuern.
Oder verdienen viel mehr und zahlen dannn viel mehr Steuern. Es gibt ja auch die, die "nach oben" aus dem Mittelstand herausfallen. Die Zahl der Vermögensmillionäre steigt im langjährigen Trend an (Wirtschaftskrisen wie die aktuelle sorgen dann mal für einen leichten Knicks, ändern aber nicht den Trend), die Zahl der Einkommensmillionäre steigt sogar steil an. Auch bei inflationsbereinigter Rechnung.
Dass das sozial nicht gut ist, dass es immer mehr Arme und Reiche gibt, steht außer Zweifel. Aber einseitig das Land nur "verarmen" zu sehen, ist auch nicht richtig.
Menschen mit hohen Einkommen mussten in den letzten Jahrzehnten immer weniger Steuern zahlen. Das kann nicht gutgehen.
Hier klafft in der Tat eine Gerichtigkeitslücke: Nimmt man alle Abgaben zusammen, also Steuern UND Sozialversicherung, ist die Abgabenlast für einen Single bei Einkommenssteigerung von z.B. 3000 Euro auf 3100 Euro extrem. Von der Steigerung von z.B. 10000 auf 10100 Euro darf derjenige hingegen viel mehr behalten.
Nur traut sich an eine Total-Reform des Systems keiner rein. Gut, mit Ausnahme vielleicht von der FDP, aber da ist dann klar, wie die ausgehen würde.
Die "Wetten", die auf fallende Kurse oder Zahlungsunfähigkeiten von Staaten abgeschlossen werden, müssen weltweit verboten werden.
Der fallende Kurs von Papier X entspricht oft dem steigenden Kurs von Papier Y. Und Wetten auf steigende Kurse wollen wir ja nicht verbieten, es sei denn, wir verbieten gleich die Aktien- und Anleihemärkte ganz.
Wir haben aber eine Situation geschaffen, in der extrem viel privates Vermögen in liquider Form "herumliegt" und immer extremer an den Märkten spekuliert. Selbst grundlegendste Rohstoffmärkte wie der Ölmarkt werden überkauft (siehe extremen Ölpreisanstieg 2008 und dann vor allem den extremen Absturz in der zweiten Jahreshälfte!).
In den meisten Fällen machen diejenigen, die überzogen kaufen oder verkaufen damit erheblichen Verlust. 10-jährige Griechenland-Bonds (ISIN GR0124030645 ) wurden an der Börse Berlin vor ein paar Tagen zeitweise zu 55% des Nennwerts gehandelt. War das ein Leerverkauf, darf sich der Verkäufer nun zu 75% des Nennwerts wieder eindecken, um die Papiere am Schluss liefern zu können.
Auch mit Leerverkäufen auf Volkswagen-Aktien wurden zu Zeiten, als Porsche gegenhielt, gewaltige Milliardenverluste eingefahren. Der Milliardär Adolf Merckle hat sich sogar so verzockt, dass er Selbstmord beging.
Der Trend muss dahin gehen, dass staatliche Stellen bei offensichtlichem Überkauf (wie beim Ölpreis) oder Überverkauf (wie derzeit wahrscheinlich Griechenland) früher und energischer eingreifen. So, wie es vor 20 Jahren noch üblich war, Devisenkurse zu stabilisieren.
Ebenso muss darüber nachgedacht werden, die freie Geldmenge zu verringern. "Vermögenssteuer" ist so eines der Unwörter, das Politiker vielleicht mal wieder ausgraben sollten. Gerade im internationalen Verbund, auch und gerade "an den Quellen" auch auf Vermögen, die in den Steueroasen lagern. Das so eingenommene Geld dann zur Schuldentilgung oder für wichtige internationale Projekte einsetzen (z.B. eine von endlichen Energieträgern wie Kohle und Öl unabhängigere Energieversorgung).
Ich kann auch morgen mit jemandem wetten, dass mein Chef bald Insolvenz anmelden muss. Dann muss ich nur noch die Kunden informieren, indem ich gezielt Gerüchte verstreue und die Firma geht tatsächlich pleite und ich mache einen schönen Gewinn.
Sowas muss verboten sein!!! Überall!!!
Formal ist es bereits verboten, Gerüchte zum Zweck der Spekulation zu streuen. Und, wie schon gesagt, das Spiel geht ja auch anders herum: Wenn ich nicht gegen Firma X spekulieren darf/kann, dann wette ich halt pro Konkurrent Y.
Kai