Benutzer myselfme schrieb:
Das Grundproblem dürfte die Gier sein. Kaum steht irgendwo irgendwas von BILLIG / GESCHENKT oder TREUEANGEBOT blinken in vielen Augen Dollarzeichen.
Da bestellen die Menschen ein 500 €-Handy zum Schäppchenpreis von 70 €, klicken überall für 10 Frei-SMS und gehen für nen blöden Klingelton auch gern ein Abi ein (ohne auf die Abbesetllmöglichkeit zu gucken.
Weil man oft im unklaren gelassen wird, dass es sich um ein Abo handelt und man es deshalb wieder abbestellen muss.
Macht ja nix, wir haben ja einen ausufernden Verbraucherschutz und - letztendlich - auch die Privatinsolvenz.
Wir brauchen den Verbraucherschutz, weil die Firmen gerne unklare Angebote verbreiten (alles was Sternchen oder Fussnoten braucht ist unklar, weil damit wieder Aussagen relativiert werden) und Knebelverträge (warum muss ein Klingeltonabo oder eine Mobilfunkvertrag (ohne Handy) zwei Jahre dauern?) anbieten.
Ich kann mich noch erinnern, dass es früher bei Handschlag-Geschäften all diese Probleme nicht oder nur seltens gab.
Früher ging ich zur Post und sagte "einen Telefonanschluss bitte" und bekam einen Telefonanschluss incl. Telefon. Ohne Mindestvertragslaufzeit, mit einem einzigen Standardtarif incl. 20 Freieinheiten ;-). Niemand hat mich telefonisch belästigt ob ich denn einen Monat kostenlos telefonieren wolle, wenn ich dafür einen Optionstarif abschliesse.
Durch die immer mehr regulierenden Gesetze der letzten 30 Jahre aber wurde es auch immer nötiger Lücken zu suchen. Und damit Trickser erfolgreicher werden zu lassen als ehrliche Kaufleute.
Es war umgekehrt. Die Trickser (wie Du sie nennst) suchten (und fanden) Lücken um möglichst viel Geld zu kassieren ohne eine angemessene Gegenleistung zu erbringen. Darauf hin kamen die Gerichtsurteile und die Verbraucherschutzgesetze.
Die Geister die wir riefen, sie brüllen uns heute an...
Und da weiter versucht wird die Verbraucher zu täuschen oder zumindest im unklaren zu lassen oder die Klarheit so zu verstecken, dass einige Leute sie übersehen (s. GMX) sind wir mit dem Verbraucherschutz auch noch nicht am Ende.
Ich finde die dänische(?) Variante gut. Da muss z.B. bei einem Mobilfunkabo angegeben werden, welche Gesamtkosten innerhalb der Mindestvertragslaufzeit anfallen.
Während in D steht: "iPhone für 99 Euro*" steht dort (sinngemäss) "iPhone für 99 Euro (Mindestpreis: 1.515,- EUR)
Und der Mindestpreis steht dort in gleicher Schriftgrösse wie der normale Preis. Das finde ich vorbildlich.
Wie schon gesagt:
Wir haben bei Verbraucherschutz noch viel zu tun.
*=zzgl. 24 Monatsabo zum Preis von 59,- EUR mtl.