Benutzer peso schrieb:
Wobei ich der Meinung bin, dass LBS nicht tot ist. Es gibt genügend Dienstleistungen die keinen genauen Standort benötigen
Das mag sein. Nur killt das Geschäftsmodell der Netzbetreiber, LBS-Ortungen eventweise zu billen, das Geschäftsmodell für die allermeisten dieser Dienstleistungen.
und GPS ist an vielen Stellen nicht vorhanden. Versuche mal in NY oder sogar im Frankfurter Bankenviertel eine GPS Verbindung als Fußgänger auf dem Gehweg zu bekommen.
Wir kriegen demnächst ja mehr Satelliten. Glonass wird beim nächsten Start wohl kaum den dämlichen Tankfehler wiederholen. Galileo wird es auch noch irgendwie in den Orbit schaffen. Prinzipiell können Empfänger auch aus mehreren Satelliten unterschiedlicher Navi-Systeme die genaue Position ermitteln; teilweise senden die Satelliten sogar absichtlich auf gleicher Frequenz, um kombinierbar zu sein. Folglich wird die Genauigkeit steigen, die Zeit bis zum Erfassen des Signals sinken.
Wobei nicht nur Hochhäuser ein Problem sind. Es kommen noch Tunnel - hierbei ist die Lokalisierung mittels GPS sogar sehr
Gemeint ist in diesem Satz wohl "LBS" nicht "GPS".
genau- sondern auch Einkaufszentren in Frage. Gerade in EKZ kann ich mir, aufgrund der vielen Repeater, eine sehr genaue Ortung vorstellen.
Nein, Repeater dürften i.d.R. die Genauigkeit von LBS reduzieren, denn die Basisstation weiß ja nicht, ob sie das Handy direkt oder über den Umweg über einen Repeater empfängt. Und da das Signal durch Repeater umgelenkt und zudem verzögert wird, werden die auf der Antenne der Basisstation basierenden LBS-Berechnungen entsprechend verfälscht.
Aber selbst, wenn man weiß, über welchen Repeater das zu ortende Handy versorgt wurde, hat man das Problem, dass die meisten Repeater Rundstrahler sind. Man kann dann nur noch die ungefähre Entfernung zwischen Handy und Repeater-Antenne ermitteln, aber nicht die Richtung. Hat man also einen langen Gang und in der Mitte die Repeater-Antenne, dann weiß man nicht, ob sich das Handy an dem einen oder an dem anderen Ende des Ganges aufhält...
Eher halte ich es für möglich, die in vielen Handys eh vorhandenen Beschleunigungs- und Drehbeschleunigungs-Sensoren (letztere werden auch als "Gyroskope" bezeichnet) dauerhaft auszulesen und -aufzuintegrieren, um analog zur Trägheitsnavigation in Flugzeugen eine kurzzeitstabile und von Funksignalen unabhängige Quelle von Standortdaten zu erhalten. Mit der heute mit günstigen Beschleunigungssensoren erzielbaren Genauigkeit von 1/1000 g lässt sich auch für einige Minuten nach dem GPS-Signalverlust weiterhin der aktuelle Standort hinreichend genau ermitteln.
Kai