Benutzer sushiverweigerer schrieb:
...
Und zum anderen haben wir eine Rechtsprechung, die meistens erkennt, dass der Kunde bei den üblichen Verträgen mit Verbrauchern, die ja in der Praxis nicht ausgehandelt werden können (Friss oder stirb), oft benachteiligt wird.
Leider ist das zu optimistisch.
In Wirklichkeit setzen die Grossen sich
oft auch mit absurden Positionen durch.
Nächster Fall ist die betrügerische
TELDAFAX Pleite.
Kunden, die im Voraus bezahlt haben und
ihr Kontingent bei weitem nicht
ausgeschöpft haben sollen nun nochmal
bluten.
Wirst sehen, dass die Gerichte nicht für
die Rückzahlung der Kautionen, wohl aber
für die Eintreibung der Forderungen
sorgen werden.
Eine Verrechnung wird es nicht geben.
Wenn man sich mal die gängigen Mobilfunk-Verträge anschaut, dann stellt man fest, das diese alle sehr ähnlich formuliert sind und mit einer juristischen Fachsprache aufwarten, die die meisten Verbraucher (die typischerweise keine Juristen sind) überfordert. Von daher verwundert es nicht, dass die meisten Verbraucher die AGBs gar nicht erst durchlesen.
Ja.
Als Anhänger einer staatlich streng regulierten, sozialeren Marktwirtschaft wäre ich dafür, dass nicht das Unternehmen die Verträge einseitig vorgeben kann, sondern stattdessen für die jeweiligen Branchen der Staat die AGBs vorgibt (nur in Rechtsbeziehungen mit Verbrauchern). Nur so kann gewährleistet werden, dass sowohl die Interessen des Unternehmens, als auch die Interessen der Verbraucher angemessen berücksichtigt werden.
Vielleicht erinnerst Du Dich noch an die
"gute alte Zeit" als der Staat die POST
mit Telekommunikation und Briefdienst
monopolisiert hatte.
Kundenfreundlichkeit und Service war auf
einem erbärmlichen Standard. Ein
"Ferngespräch" mit 50km Luftlinie
kostete 65pf/min.
Wenn Du sehen willst wie es ist wenn der
Staat etwas regelt, sieh dich nur um.
Beispiele gibts genug, auch im Ausland.
Dahin will ich KEINESFALLS zurück.
Konkurrenz belebt das Geschäft.
Der Staat sollte die althergebrachten
Grundsätze bürgerlichen Rechtes besser
durchsetzen.
Treu und Glauben klingt doch gut.
Sittenwidrige Verträge sind ungültig.
Wucherverbot.
Da könnte der Staat mal rangehen.
Aber bitte keine komplette Kontrolle des Marktes.
Und falls du jetzt wieder mit "Vertragsfreiheit" ankommst: für den Verbraucher beschränkt sich diese "Vertragsfreiheit" de facto nur darauf zu entscheiden, ob er überhaupt einen Vertrag unterzeichnet oder nicht.
Glücklicherweise gibt es Konkurrenz.
Der Halsabschneider ist nicht
alternativlos.
Inhaltlichen Einfluss nehmen kann er auf Verträge im Regelfall nicht, da die Verträge und Bedingungen vom Unternehmen einseitig aufgezwungen werden. Bei der Ähnlichkeit der Vertragsbedingungen (stets zum Wohle des Unternehmens formuliert) hilft ihm da der "Wettbewerb" auch nicht weiter.
Doch sicher. Kartenpfand gibts nur bei
einer Handvoll Anbieter aus dem selben
Stall.
Für andere abartige Fallstricke gibts
ebenfalls Alternativen.
Nur wenige Härten wie zB der
Roamingwucher sind unausweichlich.
Da sehe ich jedoch nur zaghafte
staatliche Aktivitäten.
Bei staatlich vorgegebenen AGBs würde "Waffengleichheit" herrschen und die Vertragsfreiheit würde sich für beide Parteien darauf beschränken zu entscheiden, ob unter diesen vorgegebenen Bedingungen ein Vertragsverhältnis zustande kommt oder nicht.
Bürokratisch pingelige Einschränkung von
Möglichkeiten, begrenzt durch den Mangel
an Phantasie der Kleingeister wäre die
Folge.
"Echte" Vertragsfreiheit gibt es heute doch nur für den wirtschaftlich überlegenen Partner, das Unternehmen.
Ja.
Wir leben gegenwärtig de facto in einer Wirtschaftsdiktatur, mit den (demokratisch)gewählten Abgeordneten als willigen Erfüllungsgehilfen des Kapitals.
Weitgehend richtig.
Der Staat sollte jedoch nur die
Auswüchse abstellen. Ich fürchte jedoch
dass er damit schon überfordert wäre.
OI578 7VAMPIR ª DIRECTBOX com