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Hanebüchenes Unterfangen, Dobrindt!


07.02.2014 12:39 - Gestartet von Leiter Kundenverarsche³
Und zwar aus zwei sehr guten Gründen:
- Ungeklärte Lage bei der o2/e+-Fusion bzw. unklares Handling hinsichtlich Frequenzauflagen bis hin zur vorzeitigen Einziehung von ersteigerten Frequenzen
- Ungeklärte Lage (auch international) hinsichtlich der Freigabe von DVB-T(2)-Frequenzen für den Mobilfunk

So lange diese Fragen nicht geklärt sind, braucht niemand an die Durchführung von Frequenzauktionen denken. Das Auktionsmodell halte ich nach wie vor für richtig. Allerdings mit mehr Maß und Verstand. Eine Sockelzuteilung in allen Frequenzbändern ist sicherlich kein Fehler. Auch kein Fehler wäre, den Mobilfunkern bei den klassischen 2G/3G-Frequenzen im 900er und 1800er Band zu überlassen, welchen Dienst sie darauf anbieten möchten. Ob 2G mittelfristig überhaupt als solches erhalten wird, sollte man im Rahmen der neuen Frequenzauktion den Mobilfunkern überlassen. Vor 2020 denkt da sowieso keiner an eine Abschaltung des 2G-Netztes. UMTS/HSPA ist jedoch ganz hervorragend für ein Basisnetz für Telefonie und Daten geeignet. GSM/EDGE wird perspektivisch definitiv nicht mehr benötigt. Der entscheidende Punkt bei dieser freiheitlichen Ausgestaltung ist, dass dann kein Telco mehr darüber klagen kann, dass ihm die Frequenzen für schnelle Datenverbindungen nicht mehr reichen und man unbedingt die Frequenzen aus dem 700er-Band benötigt. Griffel Weg von DVB-T und der nahen Zukunft mit DVB-T2 (natürlich HEVC-codiert für HD)!

Das bisherige untere GSM-Band (900 MHz) ist die ideale Grundlinie für die neue 3G-Basisversorgung. Das Obere GSM-Band (1800 MHz) kann man nach Bedarf splitten für eine ggf. notwendige komplementäre 3G-Versorgung und neue 3G/4G-Dienste. Die bislang für 3G genutzten Frequenzen (1900 Mhz einschließlich der bis heute vergebenen aber brachliegenden 3G-TDD-Frequenzen) kann man getrost LTE zuschlagen. Damit stünden für LTE und darüber hinaus mindestens 2 volle (1900 MHz + 2600 MHz) bzw. 2 1/2 (Mitverwendung von 1800 MHz) Frequenzbänder zur Verfügung. So sollte imho jedenfalls ein modernes Mobilfunknetz in Deutschland in 5 - 6 Jahren aussehen.
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[1] RE: GSM/Edge wird sehr wohl benötigt!
krassDigger antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
07.02.2014 17:00

2x geändert, zuletzt am 07.02.2014 17:06
GSM/Edge wird sehr wohl benötigt, perspektivisch sogar noch deutlich länger als 3G.

2G/GPRS ist in M2M-Anwendungen wo nur sporadisch kleine Datenmengen übertragen werden müssen noch immer erste Wahl, da die entsprechenden Chips kompakter, kleiner und auch günstiger was die Patentkosten angeht sind. Bei Smartmetern, GPS-Trackern und mobilen EC-Cashgeräten ist GSM daher noch immer weit verbreitet. Diese Geräte werden auch nicht so schnell wie Handys ausgetauscht.

Vermutlich wird GSM als einfacher, reichweitenstarker Dienst für Basistelefonie und M2M-Anwendungen sogar einen Rückbau von UMTS zugunsten von LTE noch überleben. Ein langfristiger bedarf ist bei UMTS jedenfalls nicht zu erkennen. Für langsame Datenverbindungen recht GPRS oder Edge, für schnelle Datenverbindungen ist UMTS zu langsam.


LG hat bereits klar gemacht das es in Zukunft bei günstigen Smartphones der UMTS-Support wegen der vergleichsweise hohen Patentkosten als erstes auf der Abschussliste steht, sobald die LTE-Netze ausreichend verbreitet sind.