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Wie süß, lieber VATM


08.11.2012 20:55 - Gestartet von mirdochegal
Ein Lobbyverband, deren Mitglieder hauptsächlich an einer Gewinnmaximierung und niedrigen Steuern interessiert sind, warnt vor einer Einnahmenmaximierung des Staates. Mir kommen die Tränen.
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[1] hrgajek antwortet auf mirdochegal
09.11.2012 09:19
Hallo,

was erwarten wir denn?

Daß sich ein komplett neuer "Netzbetreiber" frisch um Frequenzen bewirbt und dann in Lichtgeschwindigkeit ein bundesweit flächendeckendes Netz hinzaubert?
Und dafür Tarife nimmt, wo die All-Inklusive-Flat (Telefonie, Surfen, SMS, etc.) für unter 9,95 Euro zu bekommen ist? Ein Top-Smartphone noch für nen Euro dazu?

Das ist doch - pardon - "unrealistisch".

Wenn ich die BNetzA wäre, würde ich mal mit meinen Meßwägen durchs Land fahren und die unzähligen kleinen und großen Funklöcher und Problemzonen ausmessen und dokumentieren (die große Nutzergemeinde hier und anderswo, könnte locker mithelfen :-) und den vier Anbietern zackige Auflagen zum Netz- und Versorgungsausbau machen, bis wann diese Löcher nachweisbar beseitigt sein müssen. Andernfalls sollte als allerletzte ultimative Konsequenz auch ein Lizenzentzug möglich sein.

Wenn es Regionen gibt, wo ein Netzausbau sich für alle 4 nicht rechnet (einsame abgelegene regionen), sollten Dinge wie "national roaming" ganz offen angegangen und klar und verständlich umgesetzt werden. In den USA roamen alle Netzbetreiber untereinander in Deutschland war das bislang aus Wettbewerbsgründen nicht gewünscht, einzig VIAG Interkom brachte vor über 10 Jahren das Swisscom-Roaming, später machten o2 gemeinsam mit D1 eine von den Kunden geschätzte Ausnahme. Warum sollen E-Plus Kunden nicht auch im Netz von Vodafone D2 und umgekehrt roamen dürfen?



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[2] grafkrolock antwortet auf mirdochegal
09.11.2012 10:21
Benutzer mirdochegal schrieb:
Ein Lobbyverband, deren Mitglieder hauptsächlich an einer Gewinnmaximierung und niedrigen Steuern interessiert sind, warnt vor einer Einnahmenmaximierung des Staates.
Frage meinerseits: Welche Rechtfertigung gibt es dafür, für eine Frequenzzuteilung Geld in Milliardenhöhe zu verlagen, von normalen Verwaltungskosten mal abgesehen?

"Gehören" Funkfrequenzen als physikalische Größe irgendwie dem Staat? Der einzige Grund, warum der da überhaupt mitzumischen hat, ist es zu verhindern, daß es zu wilder Kreuz-und-Quer-Nutzung und Überschneidungen kommt. Diesen Verwaltungsakt in eine Geldeinnahmequelle umzugestalten, ist eine Unverschämtheit und vor allem eine versteckte Steuer, die letztendlich der Endkunde zu bezahlen hat.
In anderen Ländern werden die Freuquenzen weitgehend kostenfrei vergeben.
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[2.1] alexander-kraus antwortet auf grafkrolock
09.11.2012 10:57
Benutzer grafkrolock schrieb:
Benutzer mirdochegal schrieb:
Ein Lobbyverband, deren Mitglieder hauptsächlich an einer Gewinnmaximierung und niedrigen Steuern interessiert sind, warnt vor einer Einnahmenmaximierung des Staates.
Frage meinerseits: Welche Rechtfertigung gibt es dafür, für eine Frequenzzuteilung Geld in Milliardenhöhe zu verlagen, von normalen Verwaltungskosten mal abgesehen?

"Gehören" Funkfrequenzen als physikalische Größe irgendwie dem Staat? Der einzige Grund, warum der da überhaupt mitzumischen hat, ist es zu verhindern, daß es zu wilder Kreuz-und-Quer-Nutzung und Überschneidungen kommt. Diesen Verwaltungsakt in eine Geldeinnahmequelle umzugestalten, ist eine Unverschämtheit und vor allem eine versteckte Steuer, die letztendlich der Endkunde zu bezahlen hat.
In anderen Ländern werden die Freuquenzen weitgehend kostenfrei vergeben.

Dazu kommt ncoh der Aspekt der zu versteuernden "Gewinne" in einem Unternehmen. - Wenn der Staat sich schon vorher durch "Lizenzgebühren" Gelder einheimst,, braucht er sich hinterher nicht wundern, wenn über Jahre hinaus die Gewinne (und damit die Steuern) weit geringer ausfallen, als vorher.
Ich muss nur feststellen, dass Deutschland für einen gesunden Wettbewerb 4 Netzbetreiber braucht. - Und wenn davon einer "Hops geht", weil er unter den Lizenzgebühren quasi erstickt, wird sich das für den Staat und die Kunden negativ auswirken, da weniger Wettbewerb = steigende Preise. - Und die steigenden Preise will der Staat ja zugunsten seiner Bürger auch möglichst unterbinden.

Im Moment sind wir in einem Mobilfuk-Segment von 20 EUR als "all In Flat incl Mobilem Internet". - Ich erwarte hier in den nächsten 2 Jahren noch die SMS Flat ohne steigende Kosten für den Kunden mit dazu. - Mal schauen, ob das was wird. - Wobei natürlich auch das Yourphone Angebot mit einer SMS Flat für "nur 5 EUR mehr im Monat" schon ein "Kracher" ist.
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[2.1.1] klappehalten antwortet auf alexander-kraus
09.11.2012 12:01
Benutzer alexander-kraus schrieb:
Und die steigenden Preise will der Staat ja zugunsten seiner Bürger auch möglichst unterbinden.

Den Satz lasse ich mir mal auf der Zunge zergehen und denke mal über Mehrwertsteuer nach... ;)
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[2.2] mirdochegal antwortet auf grafkrolock
09.11.2012 20:14
Benutzer grafkrolock schrieb:
Frage meinerseits: Welche Rechtfertigung gibt es dafür, für eine Frequenzzuteilung Geld in Milliardenhöhe zu verlagen, von normalen Verwaltungskosten mal abgesehen?

"Gehören" Funkfrequenzen als physikalische Größe irgendwie dem Staat?

Uns allen sozusagen. Ich kann nichts schlimmes daran finden, wenn sich auch mal gut verdienende und mit unglaublichen Steuersparmodellen bedachte Unternehmen an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligen.
Sonst wäre ich auch dafür, dass z.B. Mineralölsteuer oder Grundsteuer abgeschafft werden. Das Öl gehört nicht dem deutschen Staat und mein Grundstück gehört mir. Trotzdem werden darauf Steuern erhoben.
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[2.2.1] ippel antwortet auf mirdochegal
14.11.2012 20:25
Benutzer mirdochegal schrieb:
Trotzdem werden darauf Steuern erhoben.

Hier geht es aber nicht um Steuern. Hier geht es um Eigentum und die Übertragung von Nutzungsrechten daran.

Die Regierung könnte eine Mobilfunksteuer erfinden. Darin sind ja Politiker gut. Die Regierung kann aber nicht etwas "verkaufen" was ihr nicht gehört. Als nächstes läßt sie sich sonst nämlich einfallen, dem Bürger die Luft zum Atmen zu verkaufen. Ist schließlich genau dasselbe.