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Und deshalb kauft keiner EBooks!


17.03.2012 10:06 - Gestartet von bigboybob
2x geändert, zuletzt am 17.03.2012 10:09
Das ist doch wieder die gleiche Masche wie bei Audio und Video!

Die Rechteinhaber sind so verrückt mit Ihrem Kopierschutz, das "echte" Käufer nur ein verkrüppeltes Produkt "kaufen" (Nutzungsrechte erwerben), allerdings bitte noch zum gleichen Preis wie ein physikalischer Gegenstand (hier BUCH).
Ich werde, zu solchen Bedingungen, niemals ein Ebook kaufen, denn was ist denn wenn das Lesegerät kaputt geht, veraltet oder der Verkäufer pleite geht? Dann habe ich nichts mehr in der Hand. Welcher Computer von vor 10 Jahren funktioniert denn noch mit aktueller Software?

Ebooks sind eine feine Sache, und ich verstehe auch den Wunsch der Verkäufer mit der Aktion Geld zu verdienen. ABER die Investitionen (Preise!) und das Geschäftsrisiko (DRM!) auf die Käufer abzuwälzen wird nicht klappen. Zumal sich der Käufer erst mal ein Gerät für viele hundert Euro kaufen muss um dann sein Lieblingsbuch nochmal für viel Geld zu kaufen. Wenn er dann von Apple zu Amazon wechselt, soll er alles neu kaufen?

Naja, die Musikindustrie hat es lernen müssen (Alben < 5 EUR), die Filmindustrie lernt es gerade (BR < 8 EUR), daß mündige Kunden sich nicht vera...en lassen und der beste Film ohne Zuschauer kein Kassenerfolg werden kann.

Just my 2 cents
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[1] ElaHü antwortet auf bigboybob
17.03.2012 12:22
Naja, dass niemand eBooks kauft, stimmt ja nunmal nicht. Ich kaufe welche.
Allerdings stimme ich zu, dass die Verlage nochmal über den Kopierschutz bei Ebooks nachdenken sollten. Zum einen sind die verwendeten Schutzsystem löchrig wie ein Schweizer Käse und sehr leicht zu knacken. Zum anderen gibt es andere Schutzsysteme, die verhindern können, dass Raubkopien verkauft werden, z.B. ein digitales Wasserzeichen (soweit ich weiß existiert bisher noch keine Methode es zu knacken).
Wollen die Verlage weiterhin DRM oder AZW (Amazon) benutzen, so finde ich, dass die eBooks deutlich günstiger sein sollten, als Papierbücher bzw eBooks ohne Kopierschutz, da der Gebrauch eingeschräbkt ist (kein Verleihen, Verschenken oder Verkaufen).

Warum ich dennoch eBooks verwende? Zum einen platzt mein Bücherregal aus allen Nähten, zum anderen gibt es Quellen, wo man (völlig legal) kostenlose oder sehr günstige Ebooks, meist von Nachwuchsautoren, bekommt. Auch gemeinfreie Klassiker (Urheberrecht ausgelaufen) gibt es kostenlos. Außerdem gibt es immer mal Aktion, wo eBooks auch von bekannten Autoren verschenkt werden.
Ich habe von inzwischen knapp 200 eBooks gerade einmal 12 Stück gekauft, und die lagen vom Preis her immer naoch 2 bis 3 Euro unter dem Papierbuchpreis. Somit hat sich die Anschaffung meines eBook- Readers nach wenigen Monaten schon bezahlt gemacht.
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[1.1] spunk_ antwortet auf ElaHü
17.03.2012 12:31
Benutzer ElaHü schrieb:
Naja, dass niemand eBooks kauft, stimmt ja nunmal nicht. Ich kaufe welche.

habe bisher nur welche für 0,00EUR (also irgendwelche Aktionen gekauft)

werden, z.B. ein digitales Wasserzeichen (soweit ich weiß existiert bisher noch keine Methode es zu knacken).

Umwandeln in Text - kopieren - umwandeln in epub.
fertig

(das Umwandeln ist der Kaackpunkt - geht im allerschlimmsten Fall nur über Bildschirmfoto und Bild-in-Text-Umwandlung)


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[2] spezi10 antwortet auf bigboybob
17.03.2012 15:36
DRM ist bei eBooks sicher ein Problem, so wie es früher ein Problem bei Musik war. Allerdings ist es nicht richtig, dass niemand eBooks kauft. Ich glaube, Amazon verkauft in den USA inzwischen mehr eBooks als "richtige" Bücher (oder waren es "nur" mehr als Taschenbücher?).

Benutzer bigboybob schrieb:
Das ist doch wieder die gleiche Masche wie bei Audio und Video!

Die Rechteinhaber sind so verrückt mit Ihrem Kopierschutz, das "echte" Käufer nur ein verkrüppeltes Produkt "kaufen" (Nutzungsrechte erwerben), allerdings bitte noch zum gleichen Preis wie ein physikalischer Gegenstand (hier BUCH).

Das ist etwas uneinheitlich. Bei Amazon sind die eBooks manchmal günstiger als die Taschenbuchausgabe, manchmal ist es genau so viel wie beim Taschenbuch, dann wieder liegt der Preis sogar über dem Taschenbuchpreis (und unter der gebundenen Ausgabe)... Auf jeden Fall falsch ist, dass aufgrund der Buchpreisbindung eBooks genau so viel kosten müssen wie gedruckte Bücher. Die Verlage können für verschiedene Ausgaben unterschiedliche Preise festlegen - wie sie es bisher schon bei gebundenen Büchern und Taschenbüchern machen. Die Buchpreisbindung besagt nur, dass die Händler (z.B. Amazon) dann an diese Preise gebunden sind.

Zusätzlich gibt es noch die Bücher, bei denen die Rechte abgelaufen sind (also wo der Autor schon >70 Jahre tot ist). Diese Bücher gibt's z.B. bei Projekt Gutenberg im Netz, aber auch (z.B.) Amazon und Apple haben viele derartige Bücher in ihren Onlineshops - diese Bücher sind kostenlos. Wenn Du mal 10-12 solche Bücher gelesen hast, hast Du den Preis des günstigsten Kindle wieder drin. :)

Ebooks sind eine feine Sache, und ich verstehe auch den Wunsch der Verkäufer mit der Aktion Geld zu verdienen. ABER die Investitionen (Preise!) und das Geschäftsrisiko (DRM!) auf die Käufer abzuwälzen wird nicht klappen. Zumal sich der Käufer erst mal ein Gerät für viele hundert Euro kaufen muss um dann sein Lieblingsbuch nochmal für viel Geld zu kaufen.

"Viele hundert Euro" ist ziemlich übertrieben. Amazons Kindle (und andere dedizierte eBook-Reader) gibt's auch schon für unter hundert Euro.

Wenn er dann von Apple zu Amazon wechselt, soll er alles neu kaufen?

Das ist sicher ein Problem. Deswegen kaufe ich, wenn ich eBooks kaufe, diese i.d.R. bei Amazon. Diese kann man auf Amazons Kindle lesen - es gibt aber auch eine Kindle App für viele Smartphones und Tablets (sowohl für iOS, als auch Android, und vermutlich auch Windows Phone...). Damit ist man zwar immer noch vom Schicksal der Firma Amazon abhängig, aber nicht so sehr von einer bestimmten Gerätekategorie...

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[2.1] ElaHü antwortet auf spezi10
17.03.2012 16:37
Benutzer spezi10 schrieb:
Das ist etwas uneinheitlich. Bei Amazon sind die eBooks manchmal günstiger als die Taschenbuchausgabe, manchmal ist es genau so viel wie beim Taschenbuch, dann wieder liegt der Preis sogar über dem Taschenbuchpreis (und unter der gebundenen Ausgabe)... Auf jeden Fall falsch ist, dass aufgrund der Buchpreisbindung eBooks genau so viel kosten müssen wie gedruckte Bücher.

Aufgrund der Preisbindung müssen nur Papierbücher in jedem Shop gleich teuer sein und eBooks müssen auch überall gleich teuer sein.
In dem überweigenden Teil der Fälle, sind die eBooks etwa 1 bis 2 € günstiger als die Papierbücher. Manchmal scheint ein eBook teurer zu sein. Bei Amazon werden z.B. häufig die Preise für Taschenbücher bereits angezeigt, wenn diese noch gar nicht erschienen sind. Dann ist das eBook möglicherweise teurer als das künftige Taschenbuch, aber günstiger als die vorhandene Hardcoverausgabe. Sobald das Taschenbuch auf dem Markt ist, wird in der Regel der Ebookspreis gesenkt, sodass er auch wieder leicht unter der Taschbuchausgabe liegt.
Ich habe jedenfalls alle meine ebooks günstiger gekauft als das Papierbuch.
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[3] sabeck antwortet auf bigboybob
22.12.2012 00:21
Benutzer bigboybob schrieb:


Naja, die Musikindustrie hat es lernen müssen (Alben < 5 EUR), die Filmindustrie lernt es gerade (BR < 8 EUR), daß mündige Kunden sich nicht vera...en lassen und der beste Film ohne Zuschauer kein Kassenerfolg werden kann.

Just my 2 cents

Sehe ich ganz genauso. Und deshalb hab ich entschieden, NIEMALS einen solchen Reader zu kaufen, sondern immer nur die Buch-Variante aus Papier. Da hat man - im wahrsten Sinne des Wortes - was richtiges in der Hand.
Und nur so nebenbei: Ein echtes Buch zu verschenken, das hat Stil. Das ist was, das hat was. Ein e-Book? Nee, echt nicht.
Außerdem braucht ein Papierbuch auch keine Batterien und auch sonst keine Technik. Einfach aufschlagen und lesen.

Irgendwann werden die Menschen dahinterkommen, dass diese ganzen technischen Neuerungen (zudem sie mit DRM und anderen Gängelungen versehen sind) das Leben nicht bereichern, sondern - im Gegenteil - letztlich sogar ärmer machen.