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Wenn es bei der Telekom folgendes gäbe...


30.11.2011 16:49 - Gestartet von niknuk
1. Festnetzanschluss mit echtem ISDN, DSL 16000 und Dreifachflat (Festnetz, Internet, Telekom-Mobilfunknetz) für 31,90 Euro/Monat

2. Dazu bis zu 4 grundgebühr- und mindestumsatzfreie SIM-Karten, mit denen man zu allen Telekom-Anschlüssen (Festnetz und Mobilfunk, eigene und fremde) gratis telefonieren kann und bei denen außerdem je 30 MB monatliches Freivolumen fürs mobile Internet inklusive sind

3. 1 Monat Mindestvertragslaufzeit für 1. und 2.

4. Einen Mobilfunktarif mit mobiler Internet-Flat (Drosselung ab 300 MB), Flatrate für Gespräche ins Telekom-Mobilfunknetz und zum eigenen Festnetzanschluss, 100 Freiminuten für Gespräche in andere Netze und All-Net-SMS-Flat für 20,25 Euro/Monat

...wenn es so etwas bei der Telekom gäbe, wäre ich sofort dabei. Leider gibt es das aber nur bei O2 bzw. Alice, wobei die genannten Sprachflatrates dann eben für Gespräche ins O2-Netz und nicht ins Telekom-Netz gelten. Wollte man all das von der Telekom haben, würde man ein Vielfaches an Geld dafür los. Meiner Meinung nach so viel mehr Geld, dass es auch durch die bessere Qualität des Telekom-Netzes nicht gerechtfertigt ist.

Netzprobleme habe ich mit meinen diversen Alice-, Tchibo- und O2-Mobilfunkkarten übrigens selten. Und das in Berlin, wo es angeblich besonders schlimm sein soll. Fairerweise muss man aber dazu sagen, dass ich mich in der Regel an Plätzen aufhalte, wo nicht so viel los ist und das Netz deswegen nicht so überlastet ist. Und wenn ich doch mal da bin, wo der Bär tobt, habe ich eher selten Bedarf für einen mobilen Internetzugang oder nutze auch mal andere Wege ins Internet, z. B. WLAN-Hotspots. Von denen gibt es gerade im Zentrum sogar welche, die gar nichts kosten, z. B. in Einkaufszentren, Burger-Filialen oder Bus-Wartehäuschen (Blue Spot).

Gruß

niknuk
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[1] spaghettimonster antwortet auf niknuk
30.11.2011 19:01
Benutzer niknuk schrieb:
...wenn es so etwas bei der Telekom gäbe, wäre ich sofort dabei.

Warum soll ein Unternehmen an Kunden interessiert sein, die ihm kein Geld bringen?
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[1.1] niknuk antwortet auf spaghettimonster
30.11.2011 22:27
Benutzer spaghettimonster schrieb:

Warum soll ein Unternehmen an Kunden interessiert sein, die ihm kein Geld bringen?

Wie kann ein Unternehmen überleben, wenn es nur Kunden hat, die ihm kein Geld bringen? Kleiner Tipp: Alice und O2 haben überlebt. Dank des Umstands, dass Telefonica ein eigenes Netz besitzt, wird O2 auch noch weiter überleben, während sich Reseller wie 1&1 vermutlich werden warm anziehen müssen. Außerdem gehört Telefonica zu den wenigen DSL- und Festnetzanbietern, deren Kundenzahl wächst, während ausgerechnet der Anbieter mit den angeblich lukrativsten Kunden pro Quartal eine halbe Million Kunden verliert. An den Preisen kann's nicht liegen: auch 1&1, dessen Anschlüsse preislich mit denen von Alice/O2 vergleichbar sind, hat in diesem Jahr DSL-Kunden verloren, wenn auch nicht so viele wie die Telekom.

Und noch ein kleiner Tipp: man kann niedrige Preise entweder dadurch realisieren, dass man auf Profite verzichtet (das kann in der Tat tödlich für einen Anbieter sein), man kann sie aber auch dadurch realisieren, dass man vernünftig mit dem Geld seiner Kunden umgeht. Beispielsweise indem man nicht alle naselang Abermillionen in weitgehend sinnfreie Aus- und Wiedereingliederungen von Unternehmensbereichen oder in völlig überflüssige Werbekampagnen für grundlose Markenwechsel investiert. Man sollte auch nicht die sauer verdienten Erlöse mit einem Vorleister teilen müssen, sondern ein eigenes Netz besitzen, dessen Profite man selbst einsacken kann.

Gruß

niknuk
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[1.1.1] EECP antwortet auf niknuk
01.12.2011 00:53
Und noch ein kleiner Tipp: man kann niedrige Preise entweder dadurch realisieren, dass man auf Profite verzichtet (das kann in der Tat tödlich für einen Anbieter sein), man kann sie aber auch dadurch realisieren, dass man vernünftig mit dem Geld seiner Kunden umgeht. Beispielsweise indem man nicht alle naselang Abermillionen in weitgehend sinnfreie Aus- und Wiedereingliederungen von Unternehmensbereichen oder in völlig überflüssige Werbekampagnen für grundlose Markenwechsel investiert. Man sollte auch nicht die sauer verdienten Erlöse mit einem Vorleister teilen müssen, sondern ein eigenes Netz besitzen, dessen Profite man selbst einsacken kann.

A) Corporate Identity ist nicht zu unterschätzen. (Für den Fall, dass das Wort nicht bekannt ist. Bitte hier nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Corporate_Identity) B) Ein gutes Netz kostet Geld, viel Geld C) Die Telekom fährt bei ihren Tarifen und Customer Treatment Policy keinen Zick Zack Kurs, ich will nicht wissen was das O2 kostet an Geld und Kunden D) Selbst O2 hat Probleme "niedrige Preise" einzuführen und diese dann auch zu halten sehe O2o der wird kaum vermarktet und ist bei 50€ Airbag anstatt 40€.
Ja die Telekom macht eine Ein und Ausgliederung ist aber in Sachen Tarifen und Customer Treatment Policy Geradlinig nicht wie O2.
Aber es heißt ja nicht umsonst what you pay is what you get!
Die Netzanbieterwahl bleibt jedem selbst überlassen ABER die Argumente die hier angeführt werden sind Dünn, sehr Dünn. Vor allem weil O2 selber seine Preise nicht halten kann und Geld durch versteckte Gebührenerhöhung und Tarifverschlechterung wieder rein bekommt nur als Beispiel die verstäkte Gebührenerhöhung von 01805 Nummern.
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[1.1.2] spaghettimonster antwortet auf niknuk
01.12.2011 02:07

einmal geändert am 01.12.2011 02:21
Benutzer niknuk schrieb:
Kleiner Tipp: Alice und O2 haben überlebt.

Äh, dir ist bekannt,

a) dass die gekauft wurden,
b) dass ein Kauf mit einem Verlust aller wichtigen Mitbestimmungsrechte einhergeht (deshalb bezahlt ja jemand Geld dafür) und deshalb logischerweise nur gemacht wird, wenn das Unternehmen am Markt ohne fremde Hilfe sonst mittelfristig den Bach runtergehen würde, und
c) dass die Telekom nicht übernommen wurde?

Daran gemessen haben sie also eher nicht überlebt, höchstens ihre Namensmarken.

Außerdem gehört Telefonica zu den wenigen DSL- und Festnetzanbietern, deren Kundenzahl wächst,

Auf die Kundenzahl kommt's auch an. Und wenn das Arbeitsamt viele Kunden hat, wird es auch rentabler. Hier ist der Sachverstand wie immer zu Hause. Bayern hat zB einen eigenen RV und zählt somit als ein Kunde. Dieser eine Kunde generiert Millionenumsätze. Kapierst du, dass die Zahl der Kunden irrelevant ist?

Was die Zukunft von UI - was auch immer 1&1/UI in deinen Augen mit der aktuellen Telekom-Kampagne zu tun haben sollen - angeht, wird die Zukunft zeigen, auch wenn ich den Laden auch nicht leiden kann. Wer keine eigene Infrastruktur hat, hängt zwar am Tropf des Vorleisters, hat aber auch keine laufenden Netzkosten. Reseller werden europarechtlich protektioniert und können bestimmte Produkte und Konditionen einklagen, was ein enormer Wettbewerbsvorteil ist. Derzeit ist UI immerhin ein TecDax-Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 3 Mrd. mit steigender Tendenz, was man von den Netzbetreibern nicht behaupten könnte.

während ausgerechnet der Anbieter mit den angeblich lukrativsten Kunden pro Quartal eine halbe Million Kunden verliert. An den Preisen kann's nicht liegen: auch 1&1, dessen Anschlüsse preislich mit denen von Alice/O2 vergleichbar sind, hat in diesem Jahr DSL-Kunden verloren, wenn auch nicht so viele wie die Telekom.

Natürlich verliert ein Ex-Monopolist in der Zeit nach der Marktöffnung die meisten Kunden, die anderen haben ja keine zum Verlieren. Das ist politisch gewollt. Daneben ist die Kundenzahl (wobei die Telekom natürlich auch nach dieser Definition weit vor O2 liegt) unternehmerisch wie gesagt irrelevant. Auf das Ergebnis kommt es an, und das wird in Geld gemessen, nicht in Kunden, oder kannst du dir im Laden mit deinen Kunden was zum Essen kaufen? Wenn ich mit weniger Kunden mehr Geld mache, ist das natürlich positiv. Es sei denn, du bist Sammler. Dann würde ich dir aber ganz warm Briefmarken statt Kunden ans Herz legen.

Bei Kundenverlusten kommt es dementsprechend darauf an, welche man verliert. Da ist es interessant, dass die Deutschland-Sparte der Telekom aktuell ca. 5x so viel Umsatz einfährt wie Telefonica Germany, obwohl sie "nur" doppelt so viele Mobilfunkkarten hat. Das nicht nur, aber auch wegen der vielen anderen Standbeine der Telekom, die weit über die TK hinausgehen, wie Telemedizin, Programmierung individueller Systeme zum Kundenmanagement, zum Billing oder zum Personalmanagement oder im Bereich Verkehrstelematik. Die Telekom baut eigene Netze für einige der größten deutschen Firmen und hat die TK-Marktführerschaft in der öffentlichen Verwaltung inne. Allein Letzteres bringt jährlich Milliarden ein, von denen O2 nur träumt.

Deine allzu einfachen Theorien "Viele Kunden = viel Erfolg" und vor allem "Im Privatkunden-TK-Markt spielt die Musik, weil ich alles andere nicht kenne" stimmen demnach nicht.

Was glaubst du also, wer ein paar prekäre Privatkündchen eher entbehren kann: die Telekom oder O2? :)
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[1.1.2.1] wolfbln antwortet auf spaghettimonster
01.12.2011 04:25
Sieht man die Konzerne aber als "global player" sieht die Welt schon anders aus.
Die Telekom steckt ihre Profite, die sie mit Geschaeftskunden und Daten hierzulande noch verbucht z.Zt. in T-Mobil USA.
Dass ist nicht anders als die Milliarden aus dem Briefporto der Deutschen Post, die in DHL USA geflossen sind.

Dort hat sie ein grottenschlechtes "4G"-Datennetz, dass keiner will, international wegen der Frequenz nicht vermarkbar ist und jetzt an den einzigen GSM-Konkurrenten AT&T abgestossen werden soll, nachdem Milliarden (auch deutscher Gebuehren) versenkt wurden.

Folge ist, dass der Netzausbau von UMTS auf dem Land hierzulande sehr schleppend geht und sogar Vodafone in der Flaechenabdeckung T-Mob ueberholt hat. Diesen Satz aus der Connect-Studie wird immer wieder vergessen.

Telefonica steht da anders da. Sie haben enorme Einbussen im Heimatmarkt Spanien, wo sie Martfuehrer sind und erheblich an Konkurrenten und Krise verlieren. Daneben sprudelt aber Lateinamerika, wo sie in vielen Laendern vertreten sind und fette Profite erwirtschaften.

Als Anleger wuerde ich keinen Cent in die Telekom-Aktie investieren, zumal der T-Mob USA-Verkauf nicht in trockenen Tuechern ist. Bei Telefonica sieht es anders aus. Ihr Hauptkonkurrent in Lateinamerika, der Besitzter von Telcel, Telmex oder Claro ist inzwischen reicher als Bill Gates.