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nur die halbe Wahrheit


20.09.2014 17:50 - Gestartet von Radiohörer
Es stimmt einfach nicht, dass DRM für Hörer in Europa und Nordamerika völlig ungeeignet ist. Wenn die Sender auf Kurzwelle die richtige Frequenz wählen und eine angemessene Sendeleistung einsetzen, hat man ein einwandfrei decodierbares Signal. Selbst aus Nigeria oder Neuseeland. UKW-Qualität auf Kurzwelle sozusagen. Trotz Störpegel, der die schwachen Signale tatsächlich stark beeinträchtigt. Das eigentliche Problem sind aber die fehlenden guten Empfänger für DRM und der ebenfalls fehlende Wille der Radiostationen, das an sich technisch gute System mit ihren Sendungen zu unterstützen.
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[1] Gunther1 antwortet auf Radiohörer
20.09.2014 18:05
dem kann ich zustimmen, ich hatte mir letztens einen günstigen USB Stick zugelegt und mit dem konnte ich mit einem neuen Treiber zum ersten mal DRM Sendungen empfangen.
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[2] industrieclub antwortet auf Radiohörer
14.09.2015 21:57
Benutzer Radiohörer schrieb:
Es stimmt einfach nicht, dass DRM für Hörer in Europa und Nordamerika völlig ungeeignet ist. Wenn die Sender auf Kurzwelle die richtige Frequenz wählen und eine angemessene Sendeleistung einsetzen, hat man ein einwandfrei decodierbares Signal. Selbst aus Nigeria oder Neuseeland. UKW-Qualität auf Kurzwelle sozusagen....

DU stellst die technische Seite der Medaille völlig korrekt dar (!); das Problem ist nur leider, dass es in dieser Welt nicht danach geht, was technisch möglich (oder
gar sinnvoll) ist / wäre, sondern nahezu ausschließlich danach, was Mächtige an
best. Machthebeln (in ihrem jeweils eigenen Interesse) wollen....Und unter diesem
Blickwinkel sieht es halt in Europa für DRM ziemlich zappenduster aus. Da finden
sich keine Machtinhaber, die sich von DRM Vorteile (im Sinne ihrer eigenen Interessen) versprechen... Anders ausgedrückt: DRM hat hier keine Lobby (die ir-
gendeine Art von Macht ausüben könnte). Ein paar Radiofreaks mögen nämlich
super-nette und vielleicht super-kosmopolitische und gebildete Menschen sein, stellen jedoch (leider) keinen MACHTFAKTOR dar ! So ist die Welt ! Teilweise siehst du das ja sogar hier an den Kommentaren auf teltarif....
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[3] helmut-wk antwortet auf Radiohörer
18.09.2015 09:33
Benutzer Radiohörer schrieb:
Wenn die Sender auf Kurzwelle die richtige Frequenz wählen und eine angemessene Sendeleistung einsetzen,

Wenn... ich habe früher auch öfter mal Radio über Kurzwelle gehört und erinnere mich, dass die Empfangsbedingungen doch arg schwankten, zuweilen im Minutentakt. Und die Sender haben durchschnittlich dreimal im Jahr ihre Frequenzen modifiziert, um den besten Empfang zu garantieren. Sendungen in zwei Bändern (41m plus 49m) waren normal, Radio Tirana hat zuweilen sogar über ein Dutzend Frequenzen angeboten. Nicht alle gleichzeitig, aber so über den Tag verteilt ...

DRM auf Kurzwelle, bei der immer wieder die aktuelle Frequenz des Senders gesucht werden muss, macht garantiert keinen Spaß. Aussetzer, weil wieder mal die Sonne mehr oder weniger Flecken hat als vorhergesagt, auch nicht.

Und wenn es von Neuseeland bis Deutschland klappen soll, also Frequenzen weltweit geteilt werden sollen, könnte es bei den Frequenzbändern eng werden. Qualitätsradio (UKW) braucht eben mehr Bandbreite als KW-typisches Low-Fi oder gar Single Side Band.
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[3.1] Radiohörer antwortet auf helmut-wk
18.09.2015 18:41
Benutzer helmut-wk schrieb:
Benutzer Radiohörer schrieb:
Wenn die Sender auf Kurzwelle die richtige Frequenz wählen und eine angemessene Sendeleistung einsetzen,

Wenn... ich habe früher auch öfter mal Radio über Kurzwelle gehört und erinnere mich, dass die Empfangsbedingungen doch arg schwankten, zuweilen im Minutentakt. Und die Sender haben durchschnittlich dreimal im Jahr ihre Frequenzen modifiziert, um den besten Empfang zu garantieren. Sendungen in zwei Bändern (41m plus 49m) waren normal, Radio Tirana hat zuweilen sogar über ein Dutzend Frequenzen angeboten. Nicht alle gleichzeitig, aber so über den Tag verteilt ...

Heute gibt es auf Kurzwelle genug freie Frequenzen, da muss man nicht mehr ständig wechseln. Relaisstationen in Europa haben ausreichend freie Kapazitäten, um ein Programm auf Kurzwelle gut an die Hörer zu bekommen.

DRM auf Kurzwelle, bei der immer wieder die aktuelle Frequenz des Senders gesucht werden muss, macht garantiert keinen Spaß. Aussetzer, weil wieder mal die Sonne mehr oder weniger Flecken hat als vorhergesagt, auch nicht.

DRM-Empfänger bekommen automatisch die Wechselfrequenz bzw. den Sendeplan im DRM-Signal mitgeteilt und können daher dem Frequenzwechsel automatisch folgen. Die DRM-Technik ist zwar nicht perfekt, beinhaltet aber einige clevere Lösungen.

Und wenn es von Neuseeland bis Deutschland klappen soll, also Frequenzen weltweit geteilt werden sollen, könnte es bei den Frequenzbändern eng werden. Qualitätsradio (UKW) braucht eben mehr Bandbreite als KW-typisches Low-Fi oder gar Single Side Band.

DRM ist mit der alten Kurzwelle (AM oder gar SSB) nicht zu vergleichen. Die Audioqualität ist erstaunlich gut - bis hin zum Stereoeffekt.

Aber das Problem bleibt: Es gibt keine vernünftigen Kofferradios, die DRM gut decodieren. Aber vielleicht tut sich demnächst etwas in Indien, wo man zig Mittelwellensender für DRM umgerüstet hat. Da hätte man dort nicht getan, wenn nicht ein passender bezahlbarer Empfänger in der Entwicklung wäre.

Abwarten.
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[3.1.1] helmut-wk antwortet auf Radiohörer
19.09.2015 05:10
Benutzer Radiohörer schrieb:
Benutzer helmut-wk schrieb:
Benutzer Radiohörer schrieb:
Wenn die Sender auf Kurzwelle die richtige Frequenz wählen und eine angemessene Sendeleistung einsetzen,

Wenn... ich habe früher auch öfter mal Radio über Kurzwelle gehört und erinnere mich, dass die Empfangsbedingungen doch arg schwankten, zuweilen im Minutentakt. Und die Sender haben durchschnittlich dreimal im Jahr ihre Frequenzen modifiziert, um den besten Empfang zu garantieren. Sendungen in zwei Bändern (41m plus 49m) waren normal, Radio Tirana hat zuweilen sogar über ein Dutzend Frequenzen angeboten. Nicht alle gleichzeitig, aber so über den Tag verteilt ...

Heute gibt es auf Kurzwelle genug freie Frequenzen, da muss man nicht mehr ständig wechseln.

Aber doch nur, weil sich Viele zurückgezogen haben. Außerdem war das ständige wechseln weniger durch zu wenig Platz, sondern vor allem durch sich ständig ändernde Empfangsbedingungen bedingt.

DRM auf Kurzwelle, bei der immer wieder die aktuelle Frequenz des Senders gesucht werden muss, macht garantiert keinen Spaß. Aussetzer, weil wieder mal die Sonne mehr oder weniger Flecken hat als vorhergesagt, auch nicht.

DRM-Empfänger bekommen automatisch die Wechselfrequenz bzw. den Sendeplan im DRM-Signal mitgeteilt und können daher dem Frequenzwechsel automatisch folgen. Die DRM-Technik ist zwar nicht perfekt, beinhaltet aber einige clevere Lösungen.

Nur dass dann UKW-Qualität ohne (!) Aussetzer herauskommt, kann ich nicht so recht glauben. Fading gibts immer - nur dass der Effekt bei DRM sich dann anders anhört als bei AM.

Qualitätsradio (UKW) braucht eben mehr Bandbreite als KW-typisches Low-Fi oder gar Single Side Band.

DRM ist mit der alten Kurzwelle (AM oder gar SSB) nicht zu vergleichen. Die Audioqualität ist erstaunlich gut - bis hin zum Stereoeffekt.

Das hab ich auch nicht bezweifelt. Nur wo was benötigt entsprechend mehr Bandbreite. Je mehr Information übertragen werden soll, desto breiter der Kanal.

Und je breiter der Kanal, desto weniger Kanäle pro Frequenzband ...

Aber das Problem bleibt: Es gibt keine vernünftigen Kofferradios, die DRM gut decodieren. Aber vielleicht tut sich demnächst etwas in Indien, wo man zig Mittelwellensender für DRM umgerüstet hat. Da hätte man dort nicht getan, wenn nicht ein passender bezahlbarer Empfänger in der Entwicklung wäre.

Das wär also DRM auf Mittelwelle? Ich hatte ja von Kurzwelle gesprochen. MW ist ein anderes Kapitel, die Tageswelle (Bodenwelle) ist ja von der Sonne unabhängig.

Und für MW gabs doch ein 9Khz-Raster in Europa, 10Khz in Nordamerika. Wenn das in Asien genauso eng ist, wären das maximal 5Kilobit = 625 Byte pro Sekunde. Etwas mager für Qualitätsrundfunk. Da geht natürlich mehr, wenn mehr als 2 Level benutzt werden, aber allzuviel auch nicht. Haben die Inder vielleicht die Kanalbreite erhöht?
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[3.1.1.1] Radiohörer antwortet auf helmut-wk
19.09.2015 09:51

einmal geändert am 19.09.2015 09:57
Benutzer helmut-wk schrieb:
Benutzer Radiohörer schrieb:
Benutzer helmut-wk schrieb:
Benutzer Radiohörer schrieb:
Wenn die Sender auf Kurzwelle die richtige Frequenz wählen und eine angemessene Sendeleistung einsetzen,

Wenn... ich habe früher auch öfter mal Radio über Kurzwelle gehört und erinnere mich, dass die Empfangsbedingungen doch arg schwankten, zuweilen im Minutentakt. Und die Sender haben durchschnittlich dreimal im Jahr ihre Frequenzen modifiziert, um den besten Empfang zu garantieren. Sendungen in zwei Bändern (41m plus 49m) waren normal, Radio Tirana hat zuweilen sogar über ein Dutzend Frequenzen angeboten. Nicht alle gleichzeitig, aber so über den Tag verteilt ...

Heute gibt es auf Kurzwelle genug freie Frequenzen, da muss man nicht mehr ständig wechseln.

Aber doch nur, weil sich Viele zurückgezogen haben. Außerdem war das ständige wechseln weniger durch zu wenig Platz, sondern vor allem durch sich ständig ändernde Empfangsbedingungen bedingt.

Heute gibt es die freien Kanäle jedenfalls. Und wenn man Relaisstationen in England, Frankreich und Nauen nutzen würde, wäre mit wenigen Frequenzen eine stabile Europaversorgung machbar. Innerhalb Europas ändern sich die Empfangsbedingungen auf Kurzwelle über den Tag gesehen nicht so stark, als wenn man aus China oder Neuseeland nach Europa sendet. Und wenn der DRM-Empfänger den Frequenzwechsel automatisch mitvollzieht, kann es dem Hörer ohnehin wurscht sein.

DRM auf Kurzwelle, bei der immer wieder die aktuelle Frequenz des Senders gesucht werden muss, macht garantiert keinen Spaß. Aussetzer, weil wieder mal die Sonne mehr oder weniger Flecken hat als vorhergesagt, auch nicht.

DRM-Empfänger bekommen automatisch die Wechselfrequenz bzw. den Sendeplan im DRM-Signal mitgeteilt und können daher dem Frequenzwechsel automatisch folgen. Die DRM-Technik ist zwar nicht perfekt, beinhaltet aber einige clevere Lösungen.

Nur dass dann UKW-Qualität ohne (!) Aussetzer herauskommt, kann ich nicht so recht glauben. Fading gibts immer - nur dass der Effekt bei DRM sich dann anders anhört als bei AM.

Also die BBC hat es geschafft, ein nahezu aussetzerfreies DRM-Signal nach Mitteleuropa zu senden. Wer das nicht glaubt, hat es offensichtlich selbst nicht probiert. Wenn die Sendetechniker ihre Materie kennen, dann klappt das auch.

Qualitätsradio (UKW) braucht eben mehr Bandbreite als KW-typisches Low-Fi oder gar Single Side Band.

DRM ist mit der alten Kurzwelle (AM oder gar SSB) nicht zu vergleichen. Die Audioqualität ist erstaunlich gut - bis hin zum Stereoeffekt.

Das hab ich auch nicht bezweifelt. Nur wo was benötigt entsprechend mehr Bandbreite. Je mehr Information übertragen werden soll, desto breiter der Kanal.

Und je breiter der Kanal, desto weniger Kanäle pro Frequenzband

Nocheinmal: Es gibt genug Kapazität auf Kurzwelle. Schon ein flüchtiger Blick aufs Spektrum führt zu dieser Erkenntnis.

DRM kann man mit 10 kHz Bandbreite und mit 20 kHz Bandbreite auf Kurzwelle senden. 10 kHz reichen bereits für eine UKW-ähnliche Qualität aus, die für die allermeisten Radiohörer o.k. wäre. Wer DRM schon gehört hat, weiß das.


Aber das Problem bleibt: Es gibt keine vernünftigen Kofferradios, die DRM gut decodieren. Aber vielleicht tut sich demnächst etwas in Indien, wo man zig Mittelwellensender für DRM umgerüstet hat. Da hätte man dort nicht getan, wenn nicht ein passender bezahlbarer Empfänger in der Entwicklung wäre.

Das wär also DRM auf Mittelwelle? Ich hatte ja von Kurzwelle gesprochen. MW ist ein anderes Kapitel, die Tageswelle (Bodenwelle) ist ja von der Sonne unabhängig.

Und für MW gabs doch ein 9Khz-Raster in Europa, 10Khz in Nordamerika. Wenn das in Asien genauso eng ist, wären das maximal 5Kilobit = 625 Byte pro Sekunde. Etwas mager für Qualitätsrundfunk. Da geht natürlich mehr, wenn mehr als 2 Level benutzt werden, aber allzuviel auch nicht. Haben die Inder vielleicht die Kanalbreite erhöht?

Das mit der Mittelwelle habe ich nur erwähnt wegen der zu erwartenden Empfänger. Indische DRM-Empfänger würden mit Sicherheit auch Kurzwelle empfangen, weil das heute ohnehin alles vom Empfängerchip geboten wird. Ist nur eine Frage der Software/Firmware.

Aber letztlich ist diese Diskussion rein theoretisch. Für Europa sind DRM und Kurzwelle nahezu tot, Mittelwelle geht in Europa ebenfalls in diese Richtung.
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[3.1.1.1.1] helmut-wk antwortet auf Radiohörer
19.09.2015 11:51
Benutzer Radiohörer schrieb:
Benutzer helmut-wk schrieb:
Benutzer Radiohörer schrieb:
Benutzer helmut-wk schrieb:
Benutzer Radiohörer schrieb:
Wenn die Sender auf Kurzwelle die richtige Frequenz wählen und eine angemessene Sendeleistung einsetzen,

Wenn... ich habe früher auch öfter mal Radio über Kurzwelle gehört und erinnere mich, dass die Empfangsbedingungen doch arg schwankten, ...

Innerhalb Europas ändern sich die Empfangsbedingungen auf Kurzwelle über den Tag gesehen nicht so stark, als wenn man aus China oder Neuseeland nach Europa sendet.

LOL. Ich hab seinerzeit religiöse Sendungen über Radio Monte Carlo und maoistische Sendungen über Radio Tirana gehört. Das ist also "innerhalb Europas". Und dass sich während der (jeweils halbstündigen) Sendungen die Empfangsbedingungen änderten, war die _R_e_g_e_l_. Nach meinem Gedächtnis war das jedesmal so, da möchte ich mich aber nicht drauf verlassen und sage nur, dass es meist so war.

Und wenn der DRM-Empfänger den Frequenzwechsel automatisch mitvollzieht, kann es dem Hörer ohnehin wurscht sein.

Gut, das kann sein. Wenn ein Frequenzwechsel on the fly digital klappt ...

Also die BBC hat es geschafft, ein nahezu aussetzerfreies DRM-Signal nach Mitteleuropa zu senden. Wer das nicht glaubt, hat es offensichtlich selbst nicht probiert. Wenn die Sendetechniker ihre Materie kennen, dann klappt das auch.

Gut, das nehme ich mal zur Kenntnis.

Nocheinmal: Es gibt genug Kapazität auf Kurzwelle. Schon ein flüchtiger Blick aufs Spektrum führt zu dieser Erkenntnis.

Also wenn ich es richtig mitbekommen habe, gibt es relativ wenige "Bänder", in denen KW sinnvoll ist, wie 41m oder 49m. Auf 45m sendet niemand. Hat wohl was mit den Reflexionseigenschaften der Ionosphäre zu tun.

Da muss schon genauer hingeschaut werden, um zu sehen, wie viel Platz da ist.

DRM kann man mit 10 kHz Bandbreite und mit 20 kHz Bandbreite auf Kurzwelle senden. 10 kHz reichen bereits für eine UKW-ähnliche Qualität aus, die für die allermeisten Radiohörer o.k. wäre. Wer DRM schon gehört hat, weiß das.

Hätt ich nicht gedacht.

Aber letztlich ist diese Diskussion rein theoretisch. Für Europa sind DRM und Kurzwelle nahezu tot, Mittelwelle geht in Europa ebenfalls in diese Richtung.

Bei Mittelwelle/AM ist das verständlich.