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Reziproker Verkehr


19.11.2012 00:17 - Gestartet von spaghettimonster
https://www.teltarif.de/mobilfunk-interconnect-...

"Soweit zwei Mobilfunknetze reziproken Verkehr haben, also genauso viele Kunden von Netz A in Netz B anrufen wie umgekehrt, ist die Höhe der Terminierungsentgelte sogar irrelevant."

Nach Zahlen der BNetzA gibt es in deutschen Mobilfunknetzen ca. 20% weniger ein- (86 Mrd. Min.) als ausgehenden (107 Mrd. Min.) Sprachverkehr. Bleiben netto 21 Mrd. Min. ausgehender Verkehr. Davon sind 49% netzintern und 33% gehen in deutsche Festnetze, in die nur betroffenen Fremd-Mobilnetze gehen nur 16%. Bleiben 3,36 Mrd. Min. Pro Netzbetreiber wären das im Schnitt 0,84 Mrd. Min. Da die Senkung grob 2 c pro Minute beträgt, bewirkt die Senkung danach rund 17 Mio. Euro jährlichen Verlust pro Anbieter. Das ist etwas mehr als die Jahresbezüge des Telekom-Vorstands oder 0,3% des Jahresumsatzes von VF DEs Mobilfunksparte. Wenn das so signifikant sein soll, wie von den Anbietern behauptet, frage ich mich auch, wieso ich nach den letzten IC-Senkungen keinen Deut einer Umsatzdelle gesehen habe.

Die Problematik der Senkung dürfte eher darin liegen, dass mit niedrigeren ICs eine Ausrede wegfällt, die Endpreise künstlich hochzuhalten. Wohl erstmal über Flatrates und Kontingenttarife, um Festeinnahmen zu haben. Von Simyos 5-EUR-ARPU lässt sich jedenfalls kein LTE-Netz finanzieren.
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[1] mersawi antwortet auf spaghettimonster
19.11.2012 11:11
Die eigentliche Frage ist doch folgende...

Ein Kunde der nur surft bringt scheinbar dem Mobilfunkanbieter nix bzw wenig oder verursacht sogar noch Kosten ...?!

Also soll der Kunde (wenn er dann schon unbedingt surfen muß) bitte schön viel telefonieren (am besten zu Minuten Preisen von ca 29 Cent) um dann doch noch für Gewinn bei den Anbietern zu sorgen.
Das würde ja bedeuten das "rum surfen" den Anbieter nix bringt.
Vielleicht ist auch deshalb Base wieder dazu übergegangen reine Sprachtarife anzubieten ?
Es scheint sich ein Dilemma anzubahnen (Mitleid habe ich aber nicht).
Möchte der Kunde schnell und gut surfen dann muß er bald viel viel tiefer in die Tasche greifen oder sein surfen mit hohen Gesprächskosten refinanzieren...

Meiner Meinung sind doch alle selber dran Schuld das es so gekommen ist...

Pakete sind bzw wären die Lösung.

500 Mb
Festnetz Flat
Netz intern Flat und 200 Minuten für die restlichen Netze dann wird auch wieder Geld verdient...

Das alles für 10 Euro wäre ok quasi als nofrills Angebot.

200 Minuten in alle Netze kosten (ab 01.12.12) bei voller !!! Ausnutzung dem Anbieter 4.40 Euro (Rechenweg 200 mal 2.2 Cent).
Die Netz interne Flat verursacht eigentlich.
Das surfen findet ja auch quasi kosten neutral im Netz statt.
Bleiben noch ca 5 Euro für s Festentz telefonieren...

So das scheint es jetzt zu sein...
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[1.1] H.ATE antwortet auf mersawi
20.11.2012 00:01
Benutzer mersawi schrieb:
Die eigentliche Frage ist doch folgende...

Ein Kunde der nur surft bringt scheinbar dem Mobilfunkanbieter nix bzw wenig oder verursacht sogar noch Kosten ...?!


verursacht noch Kosten, das wird dem Kunden glaubhaft gemacht.

dann dürfte es aber kein LTE als Festnetzersatz für zuhause geben, da werden 15 GB angeboten und danach Flat mit 384 kb/s
wenn das soviel Kosten verursachen würde dann müssten die bereits pleite sein weil da kann ich soviele GB durchjagen wie ich mit den lächerlichen 200MB Handy Flatratetarifen nie im Leben schaffe.
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[1.1.1] Telly antwortet auf H.ATE
20.11.2012 01:33
dann dürfte es aber kein LTE als Festnetzersatz für zuhause geben, da werden 15 GB angeboten und danach Flat mit 384 kb/s wenn das soviel Kosten verursachen würde dann müssten die bereits pleite sein weil da kann ich soviele GB durchjagen wie ich mit den lächerlichen 200MB Handy Flatratetarifen nie im Leben schaffe.

Dafür kannst Du die 200 MB unterwegs nutzen. Das gelingt Dir mit den 15 GB LTE als Festnetzersatz nicht. 15 GB LTE zur mobilen Nutzung wird IMHO noch gar nicht angeboten. Und wenn, dann wäre es deutlich teurer als die "Zuhause-Version".

Telly
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[1.2] spaghettimonster antwortet auf mersawi
20.11.2012 00:38
Benutzer mersawi schrieb:
Ein Kunde der nur surft bringt scheinbar dem Mobilfunkanbieter nix

Der bringt schon was. Inzwischen werden ja 40% des Gesamtumsatzes, der seitdem auch nicht signifikant gesunken ist, mit mobilen Daten gemacht. Obwohl nur ca. 40% der Kunden mobiles Internet nutzen. Aber zusätzlich hohe Minutenpreise bringen noch mehr. Die nächste Frequenzauktion kommt bestimmt. Wenn dann kein Geld da ist, bekommt man eben nur reichweitenschwache Frequenzen und in der Folge ein schlechtes Netz, das wiederum nur Habenichtse anzieht.
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[1.2.1] Kai Petzke antwortet auf spaghettimonster
21.11.2012 12:25
Benutzer spaghettimonster schrieb:

Der bringt schon was. Inzwischen werden ja 40% des Gesamtumsatzes, der seitdem auch nicht signifikant gesunken ist, mit mobilen Daten gemacht.

Laut Zahlen von Vodafone für das letzte Quartal wurden 28,8 % des Umsatzes mit mobilen Datendiensten (ohne SMS/MMS) erzielt. Nur inklusive SMS erreichen die Datendienste die genannten 40% des Gesamtumsatzes. Jedoch wird die SMS von der bestehenden Sprach-Infrastruktur problemlos miterledigt, daher werden sie zurecht bei den reinen Datenumsätzen nicht mitgerechnet.

Diesem gut ein Viertel des Gesamtumsatzes stehen über drei Viertel der Investionen der letzten und kommenden Jahre gegenüber, allein gut eine Milliarde Euro für LTE-Lizenzen, und weitere Milliarden für LTE-Netzaufbau, HSPA-Netzausbau usw. usf. Es ist m.E. ein extrem indirektes Geschäftsmodell: Man investiert massiv in mobile Datendienste, um die top-User mit ihren top-Handys (iPhone, Galaxy S3 etc. pp.) zufriedenzustellen. Verdient wird dann das Geld aber mit Sprachdiensten, nicht mit Datendiensten.


Kai