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UMTS-Kosten halten GSM-Gebühren oben!


05.04.2001 16:23 - Gestartet von ms
Das gilt sowohl für Netz-interne als auch für -externe Gespräche. An den 100 Milliarden Linzenzgebühren für UMTS haben sich alle deutschen GMS-Betreiber nicht nur beteiligt, sonder manche auch dafür gesorgt, dass die so hoch ausgefallen sind - alles gezwungenermaßen freiwillig :-)

GSM-Betreiber im Ausland haben ihrer jeweiligen Staatskasse keine "Spenden" gezahlt, zumindest nicht in dieser astronomischen Höhe und können daher Tarife anbieten die teilweise unter Festnetznivau in ihrem Land liegen.

Der Grund ist ganz einfach: Ein Funknetz läßt sich weitaus kostengünstiger betreiben als ein Festnetz mit Tausenden von Verbindungskabeln, die ständig kaputt gehen können. Den Preisvorteil kann man so leicht an die Kunden weitergeben.

Mobilfunk ist aber längst nicht das einzige "Produkt" in Deutschland, auf das der Staat mehrere 100 Prozent aufschlägt. Auch Benzin z.B. wir ca. für das fünffache des normalen Preises verkauft, also 400% Preisaufschlag für die Staatskasse.

Ergo: Mobilfunk wird in Deutschland nicht mehr viel preiswerter werden. Daran ändert auch die Rufnummernportabilität im wesentlichen nichts. Diese wird lediglich zu neuen Gebührenmodellen führen.

Netz-interne Gespräche werden sich genauso wie zum Beispiel Ortsgespräche oder Gespräche abends und am Wochenende am günstigeren Einkaufspreis orientieren und deshalb auch dem Endkunden günstiger angeboten werden.

Für alle Netztbetreiber ist es schon heute völlig normal, ein und dieselbe Ziel-Rufnummer sogar zur selben Uhrzeit unterschiedlich abzurechnen, je nachdem, wo man sich gerade befindet. In Zukunft kommt lediglich die unterschiedliche Netz-Zugehörigkeit als zusätzicher nicht auf den ersten Blick zu erkennender Faktor dazu.

Und schließlich: Im Festnetz wird dieses Prinzip bereits seit Jahren von örtlichen Telefongesellschaften praktiziert: Oft sind Gespräche zu anderen Teilnehmern mit Festanschluß bei derselben Gesellschaft vergünstigt oder gar völlig ohne Berechnung - und die kann man nur anhand der Rufnummer auch nicht erkennen.
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[1] Pavel antwortet auf ms
05.04.2001 17:34
Benutzer ms schrieb:

...
Und schließlich: Im Festnetz wird dieses Prinzip bereits seit Jahren von örtlichen Telefongesellschaften praktiziert: Oft sind Gespräche zu anderen Teilnehmern mit Festanschluß bei derselben Gesellschaft vergünstigt oder gar völlig ohne Berechnung - und die kann man nur anhand der Rufnummer auch nicht erkennen.

Das is was anderes. Im Festnetz zahlst du für eine Nummer nie mehr als der Preis der in der Preisliste des Anbieters für eine solche Nummer steht. D.h. du kannst dich nur freuen wenn die Rechnung kommt.
Im Mobilfunk wäre das aber so das du nicht mehr weißt in welches Netz zu reinrufst und so mehr zahlst. Und die Aufschlöge in andere Netze werden nicht so von heute auf morgen abgeschafft, da würde man ja D2 die größte Einnahmequelle wegnehmen (D2 -> VIAG)
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[1.1] fruli antwortet auf Pavel
05.04.2001 21:28
Benutzer Pavel schrieb:

Und schließlich: Im Festnetz wird dieses Prinzip bereits seit Jahren von örtlichen Telefongesellschaften praktiziert:
Oft sind Gespräche zu anderen Teilnehmern mit Festanschluß bei derselben Gesellschaft vergünstigt oder gar völlig ohne Berechnung - und die kann man nur anhand der Rufnummer auch nicht erkennen.

Das is was anderes.

Das ist _genau_ das gleiche.


Im Festnetz zahlst du für eine Nummer nie mehr als der Preis der in der Preisliste des Anbieters für eine solche Nummer steht. D.h. du kannst dich nur freuen wenn die Rechnung kommt.

Flasch.

In der Preisliste des Anbieters steht:

Ortsgespraeche zu Anschluessen, die bei uns geschaltet sind: 0,02 DM/Min

Ortsgespraeche zu Anschluessen, die bei
anderen TNBs geschaltet sind: 0,04 DM/Min


Es gibt aber keine Moeglichkeit, anhand
der Rufnummer zu erkennen, bei welchem
TNB eine Rufnummer gehostet ist.


Analog waere die Situation in Mobilfunknetzen mit Rufnummernportierung.bei Beibehaltung der
Preisunterschiede von Anrufen zu netzinternen und netzexternen Mobilnummern.

Im Mobilfunk wäre das aber so das du nicht mehr weißt in welches Netz zu reinrufst und so mehr zahlst.

Eben analog zur Festnetz-Telefonie bei
zig verschiedenen alternativen TNBs.

Und die Aufschlöge in andere Netze werden nicht so von heute auf morgen abgeschafft, da würde man ja D2 die größte Einnahmequelle wegnehmen (D2 -> VIAG)

Die Kunden werden D2 schon gehoerig
Druck machen, diese Preisunterschiede weitgehend zu entschaerfen....
... und wenn D2 nicht kuscht, wird halt mit samt der Rufnummer eben dann zu einem guenstigeren Netz gewechselt. Das ist ja gerade der Witz.

So long.
fruli
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[1.1.1] hansi antwortet auf fruli
06.04.2001 10:42
Benutzer fruli schrieb:
Benutzer Pavel schrieb:

Und schließlich: Im Festnetz wird dieses Prinzip
bereits
seit Jahren von örtlichen Telefongesellschaften
praktiziert:
Oft sind Gespräche zu anderen Teilnehmern mit
Festanschluß
bei derselben Gesellschaft vergünstigt oder gar
völlig
ohne Berechnung - und die kann man nur anhand der
Rufnummer
auch nicht erkennen.

Das is was anderes.

Das ist _genau_ das gleiche.


Im Festnetz zahlst du für eine Nummer nie mehr als der Preis der in der Preisliste des Anbieters für
eine solche Nummer steht. D.h. du kannst dich nur freuen wenn die Rechnung kommt.

Flasch.

In der Preisliste des Anbieters steht:

Ortsgespraeche zu Anschluessen, die bei uns geschaltet sind:
0,02 DM/Min

Ortsgespraeche zu Anschluessen, die bei
anderen TNBs geschaltet sind: 0,04 DM/Min


Es gibt aber keine Moeglichkeit, anhand
der Rufnummer zu erkennen, bei welchem
TNB eine Rufnummer gehostet ist.


Analog waere die Situation in Mobilfunknetzen mit Rufnummernportierung.bei Beibehaltung der Preisunterschiede von Anrufen zu netzinternen und netzexternen Mobilnummern.

Im Mobilfunk wäre das aber so das du nicht mehr weißt in welches Netz zu reinrufst und so mehr zahlst.

Eben analog zur Festnetz-Telefonie bei
zig verschiedenen alternativen TNBs.

Und die Aufschlöge in andere Netze werden nicht so von heute auf morgen abgeschafft, da würde man ja D2 die größte Einnahmequelle wegnehmen (D2 -> VIAG)

Die Kunden werden D2 schon gehoerig Druck machen, diese Preisunterschiede weitgehend zu entschaerfen....
... und wenn D2 nicht kuscht, wird halt mit samt der Rufnummer eben dann zu einem guenstigeren Netz gewechselt. Das ist ja gerade der Witz.

So long.
fruli

Hallo!

Habe jetzt schon von D2 zu E+ gewechselt, günstige Preise sind für mich viel wichtiger als die Nummer.

Hansi
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[2] koelli antwortet auf ms
05.04.2001 19:19
Benutzer ms schrieb:

Der Grund ist ganz einfach: Ein Funknetz läßt sich weitaus kostengünstiger betreiben als ein Festnetz mit Tausenden von Verbindungskabeln, die ständig kaputt gehen können. Den Preisvorteil kann man so leicht an die Kunden weitergeben.

Und warum kosten dann Anrufe zum Handy das Fünffache als ein Anruf ins europäische Ausland?
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[2.1] rubberducky antwortet auf koelli
06.04.2001 03:10
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer ms schrieb:

Der Grund ist ganz einfach: Ein Funknetz läßt sich weitaus kostengünstiger betreiben als ein Festnetz mit Tausenden von Verbindungskabeln, die ständig kaputt gehen können.
Den Preisvorteil kann man so leicht an die Kunden weitergeben.

Das sich ein Funknetz kostengünstiger betreiben läßt, kann man nicht pauschal sagen. In einem flachen, dünnbesiedelten Land (z.B. Finnland) braucht es nur wenige BTS, um eine relativ große Fläche abzudecken (ich glaube GSM 900 kann bis zu 120km senden – theoretisch). Die Teilnehmerdichte je BTS ist ja gering, ergo benötigt der Betreiber kein dichtes Funknetz, da es keine Kapazitätsprobleme gibt. Wenn ein solcher Betreiber also 2-3 Mio. Kunden hat und nur 800-1000 BTS (rein geschätzte Zahl) errichten und betreiben muß, dann lässt sich das Funknetz sicherlich günstiger betreiben als ein Festnetz. In unserem Land sind aber mehrere Faktoren zu berücksichtigen: Die hohe Teilnehmerdichte erfordert gerade in den Ballungsräumen sehr viele Funkzellen (z.B. T-Mobil etwa 15.000 und baut weiter aus). Da alle BTS’s einen Standort benötigen, muß die Standortmiete als Kostenfaktor mit berücksichtigt werden – immerhin 6.000 – 10.000 DM/Jahr. Die Planung eines sehr dichten GSM-Netzes ist ebenfalls aufwendiger: Da das Frequenzspektrum begrenzt ist, müssen umfangreichere Berechnungen durchgeführt werden, damit die Sender sich nicht gegenseitig beeinflussen. Diese Faktoren führen dazu, dass die Errichtung und der Betrieb deutscher GSM-Netze nicht mit denen in Skandinavien (wird ja immer gerne als Beispiel genannt) verglichen werden können. Und natürlich kommen jetzt noch die UMTS-Kosten hinzu (obwohl die eigentlich nichts mit dem Betriebskosten der GSM-Netze zu tun haben).
Nichtsdestotrotz finde ich die Preise bei uns auch zu hoch. Wenn man bedenkt, dass sogar E-Plus seit Sommer 1998 im operativen Geschäft gewinnbringend arbeitet (Info von E-Plus während eines Kundenforums in Düsseldorf Dez. 1998) möchte ich nicht wissen, wie viel Geld Pink-T und D2-Pirat scheffeln...


Und warum kosten dann Anrufe zum Handy das Fünffache als ein Anruf ins europäische Ausland?Ein Gespräch in die Handynetze ist natürlich wegen der Interconnection-Gebühren so teuer. Eine schöne Einnahmequelle für die Netzbetreiber. Und da es ALLE machen...Ein Schelm wer an Preisabsprache denkt :)

Marc