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Skyper im Amateurfunkdienst


27.12.2012 16:54 - Gestartet von bholmer
Vielleicht für Nicht-Funkamateure interessant:

Die massenhaft nutzlos gewordenen Skyper wurden vor einigen Jahren gerne für die Verwendung im Amateurfunkdienst umgebaut. Es musste nur eine andere Empfangsfrequenz durch eine Hardwareänderung einprogrammiert werden. Hierdurch arbeiten die Geräte nicht mehr auf 468 MHz sondern auf 439 MHz innerhalb des 70 cm Amateurfunkbandes. Über die Skyper werden z.B. Funkwetternachrichten und sogenannte DX-Clustermeldungen (das sind z.B. Meldungen über im Moment auf Kurzwelle hörbare begehrte Gegenstationen am anderen Ende der Welt) verbreitet. Ebenfalls sind friendly messages zwischen Funkamateuren möglich, die über das Internet oder über das Packet-Radio Netz abgeschickt werden.
Der Haken dabei ist, dass die dafür erforderlichen Sendestationen auf Grund der nichtkommerziellen Nutzung keine Flächendeckung haben wie die Cityrufnetze sondern nur als Inseln einen bestimmten Bereich versorgen.

Einer ähnlichen Nachnutzung wurde viele C-Netz Mobiltelefone zugeführt, die nach Abschalten des C-Netzes zu Elektroschrott geworden wären. Insbesondere das tragbare Siemens C5-Telefon wird noch heute nach Umbau im 70 cm Amateuerfunkdienst eingesetzt, teilweise sogar mit digitalen Betriebsarten wie D-Star. Von den Funkamateuren werden eigene Firmwares entwickelt
um die Telefone als Funkgeräte betreiben zu können.
Bert
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[1] Telly antwortet auf bholmer
27.12.2012 22:13
Die massenhaft nutzlos gewordenen Skyper wurden vor einigen Jahren gerne für die Verwendung im Amateurfunkdienst umgebaut.

Meinen Scall-Empfänger kann ich aber nicht umrüsten und nutzen, oder?

Telly
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[1.1] bholmer antwortet auf Telly
28.12.2012 13:29
Das geht glaube ich nicht.

Die Nachrichten, die auf 439,9875 MHz im Amateurfunk ausgestrahlt werden nutzen das Nachrichtenformat des Skyper.
Die früheren Inforubriken sind auf der Frequenz mit amateurfunkspezifischen Themen belegt, die man genauso abonnieren kann, wie beim Skyper.
Die Scall-Ampfänger (Ich habe auch noch einen funktionsfähigen zu Hause) arbeiten zwar auf den gleichen Frequenzen, sind aber nicht textfähig sondern reine Numerik-Empfänger.

Prinzipiell könnte man diese natürlich auch für den Amateurfunkdienst umbauen und einen entsprechenden Sender dafür benutzen. Das Datenformat ist kein Geheimnis. Die Protokolldokumentation konnte man sich früher als Drucksache bei der Post bestellen.
Ob sich jemand damit beschäftigt hat, weiss ich nicht.

Mich würde ebenfalls interessieren, ob man den Scall-Empfänger heute noch bei E-Cityruf anmelden kann. Ausgestrahlt werden die Datentelegramme auf der Scall-Frequenz ja noch und das Gerät meldet weiterhin Empfangsbereitschaft und Versorgung.