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Wer sind <<Die Leidtragenden>>


14.05.2013 14:44 - Gestartet von skycab
einmal geändert am 14.05.2013 14:48
<<Die Nutznießer>>
Während VERDI-Verhandlungsführer gemütlich bei Kaffee und Plätzchen mit den Schergen von Amazon zusammensitzen, um Amazon den Tarifvertrag schmackhaft zu machen, frieren draußen die festangestellten Arbeiter (Die Nutznießer) und freuen sich, dass es nun endlich mehr Kohle geben soll und überhaupt alles irgendwie besser wird.

<<Die Leidtragenden>>
Drinnen im Lager schwitzen derweil die Zeit- und Saisonarbeiter um die sich VERDI nicht schert. Sie müssen nun doppelt so hart arbeiten, weil ja gestreikt wird. Bei einem Erfolg von VERDI profitieren sie überhaupt nicht, da der Tarifvertrag für sie nicht gelten wird. Es wird möglicherweise sogar nachteilig für sie sein, wenn entsprechende Unterschiede zwischen Stammbelegschaft und Hilfsarbeitern geschaffen werden, um zu verhindern, dass Letztere "gleichbehandelt" werden müssen.

<<Die Folgen>
Die Folge ist daher zum einen ein angespannteres Betriebsklima, da es ja nun Die Leidtragenden und Die Nutznießer gibt, die sich irgendwie nicht leiden können.
Zum anderen wird es immer mehr Leidtragende geben, da Amazon wohl Interesse daran haben dürfte möglichst wenige streikbereite Gewerkschafter zu beschäftigen.

<<Fazit>>
Eine Zweiklassen-Arbeitergesellschaft wurde vom Gesetzgeber geschaffen durch eine Lockerung der Regelungen für Zeitarbeit womit der Kündigungsschutz für viele Arbeitnehmer, die als Zeitarbeiter beschäftigt werden, faktisch aufgehoben wurde.
Die Gewerkschaften scheinen dem gänzlich ignorant gegenüberzustehen und betreiben harten Bestandsschutz für ihre Mitglieder. Egal ist ihnen dabei dass andere darunter leiden.
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[1] Donaldfg antwortet auf skycab
14.05.2013 18:59
Hallo,

aber deine Aussagen stimmen so nicht.


Benutzer skycab schrieb:
<<Die Nutznießer>> Während VERDI-Verhandlungsführer gemütlich bei Kaffee und Plätzchen mit den Schergen von Amazon zusammensitzen, um Amazon den Tarifvertrag schmackhaft zu machen, frieren draußen die festangestellten Arbeiter (Die Nutznießer) und freuen sich, dass es nun endlich mehr Kohle geben soll und überhaupt alles irgendwie besser wird.

Natürlich das ist der Grund warum gestreikt wird und es nicht zu verurteilen.
Leiharbeiter werden eingestellt um Auftragsspitzen abzuarbeiten.
Alles andere ist eine Wettbewerbsverzerrung und die Politik hat Lücken gelassen die Amazon ausnutzt.
Aber es gibt auch genug Leiharbeiter die sich leider ausnutzen lassen und dadurch weiter für Lohndumping sorgen.

<<Die Leidtragenden>>
Drinnen im Lager schwitzen derweil die Zeit- und Saisonarbeiter um die sich VERDI nicht schert. Sie müssen nun doppelt so hart arbeiten, weil ja gestreikt wird. Bei einem Erfolg von VERDI profitieren sie überhaupt nicht, da der Tarifvertrag für sie nicht gelten wird. Es wird möglicherweise sogar nachteilig für sie sein, wenn entsprechende Unterschiede zwischen Stammbelegschaft und Hilfsarbeitern geschaffen werden, um zu verhindern, dass Letztere "gleichbehandelt" werden müssen.

Sorry aber warum streiken die Leiharbeiter nicht auch mal?
Weil sie Angst haben ihren Job zu verlieren ?
Ich denke es sind so schlecht bezahlte Jobs dann kann ich auch etwas besseres finden?


<<Die Folgen>
Die Folge ist daher zum einen ein angespannteres Betriebsklima, da es ja nun Die Leidtragenden und Die Nutznießer gibt, die sich irgendwie nicht leiden können.
Zum anderen wird es immer mehr Leidtragende geben, da Amazon wohl Interesse daran haben dürfte möglichst wenige streikbereite Gewerkschafter zu beschäftigen.

Aber das ist nicht Schuld der Gewerkschaft den Keil treibt doch Amazon.

<<Fazit>>
Eine Zweiklassen-Arbeitergesellschaft wurde vom Gesetzgeber geschaffen durch eine Lockerung der Regelungen für Zeitarbeit womit der Kündigungsschutz für viele Arbeitnehmer, die als Zeitarbeiter beschäftigt werden, faktisch aufgehoben wurde. Die Gewerkschaften scheinen dem gänzlich ignorant gegenüberzustehen und betreiben harten Bestandsschutz für ihre Mitglieder. Egal ist ihnen dabei dass andere darunter leiden.

Die Zweiklassen-Arbeitergesellschaft gibt es schon lange gerade zwischen Ost und West.
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[1.1] rainbow antwortet auf Donaldfg
14.05.2013 21:49
Benutzer Donaldfg schrieb:
> ...
> Leiharbeiter werden eingestellt um Auftragsspitzen
> abzuarbeiten.
> Alles andere ist eine Wettbewerbsverzerrung und die Politik hat
> Lücken gelassen die Amazon ausnutzt.
> Aber es gibt auch genug Leiharbeiter die sich leider ausnutzen
> lassen und dadurch weiter für Lohndumping sorgen.
> >
> > <<Die Leidtragenden>>
> > Drinnen im Lager schwitzen derweil die Zeit- und Saisonarbeiter
> > um die sich VERDI nicht schert. Sie müssen nun doppelt so hart
> > arbeiten, weil ja gestreikt wird. Bei einem Erfolg von VERDI
> > profitieren sie überhaupt nicht, da der Tarifvertrag für sie
> > nicht gelten wird. Es wird möglicherweise sogar nachteilig für
> > sie sein, wenn entsprechende Unterschiede zwischen
> > Stammbelegschaft und Hilfsarbeitern geschaffen werden, um zu
> > verhindern, dass Letztere "gleichbehandelt" werden müssen.
>
> Sorry aber warum streiken die Leiharbeiter nicht auch mal?
> Weil sie Angst haben ihren Job zu verlieren ?
> Ich denke es sind so schlecht bezahlte Jobs dann kann ich auch
> etwas besseres finden?

Die Leiharbeiter wurden eingestellt, um Auftragsspitzen abzuarbeiten und sie (die Leiharbeiter!) sorgen für Lohndumping? Warum streiken oder kündigen sie nicht, wo sich doch ganz einfach "etwas Besseres" finden lässt?

Die Erfahrung aus meinem Umfeld:
Die Leiharbeiter werden oft von der Arge gezwungen, den "Job" anzunehmen. Anderenfalls wird ihnen Hartz 4 gekürzt oder entzogen. Der größte Teil arbeitet keine "Auftragsspitzen" ab, sondern dient dem Arbeitgeber als Sparpotenzial und Druckmittel. Alles, was die Gewerkschaften durchsetzen, braucht der "Boss" nur der Stammbelegschaft zu gewähren.
Streiken oder kündigen? Lieber nicht. Da gibt's beim nächsten Betteln um Hartz 4 erst einmal saftige Sperrzeiten.

Ihre letzte Aussage (Zweiklassen-Arbeitergesellschaft) bestätige ich allerdings guten Gewissens.
Gestern bei "Hungerlohn am Fließband" und anschließend "Hart aber fair" (ARD) wurde sogar von einer Drei- und Vierklassengesellschaft gesprochen. Arbeitnehmer werden über Werksverträge dreistufig abgezockt. Der Nebenmann bei genau gleicher Tätigkeit (Das wurde mittels Video dokumentiert.) verdient das Dreifache gegenüber seinem "Kollegen", der sich freuen darf, "Auftragsspitzen" abarbeiten zu dürfen.
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[1.1.1] tosho antwortet auf rainbow
18.05.2013 03:54
Benutzer rainbow schrieb:

Die Leiharbeiter wurden eingestellt, um Auftragsspitzen abzuarbeiten und sie (die Leiharbeiter!) sorgen für Lohndumping? Warum streiken oder kündigen sie nicht, wo sich doch ganz einfach "etwas Besseres" finden lässt?

Die Erfahrung aus meinem Umfeld:
Die Leiharbeiter werden oft von der Arge gezwungen, den "Job" anzunehmen. Anderenfalls wird ihnen Hartz 4 gekürzt oder entzogen. Der größte Teil arbeitet keine "Auftragsspitzen" ab, sondern dient dem Arbeitgeber als Sparpotenzial und Druckmittel.

Genau so ist es leider. Es handelt sich auch nicht um eine Nachlässigkeit des Gesetzgebers, sondern genau DAS ist gewollt. Kein Wunder, denn unsere Volksvertreter lassen sich ja von genau diesen Ausbeutern beraten, wenn's um neue Gesetzte geht. Oft genug sitzen diese ja sogar direkt in den Büros und schreiben sich die Gesetzesvorlagen gleich selbst

Ihre letzte Aussage (Zweiklassen-Arbeitergesellschaft) bestätige ich allerdings guten Gewissens.
Gestern bei "Hungerlohn am Fließband" und anschließend "Hart aber fair" (ARD) wurde sogar von einer Drei- und Vierklassengesellschaft gesprochen.

Ich hab's auch mit Schrecken gesehen. Und der Plasberg lässt die Lügen der Verantwortlichen auch noch unwiedersprochen im Raum stehen.
Genau, wie sich Oliver Welke in der Heute-Show vom Altmaier einseifen lässt. Die paar "frechen" Scherzchen sollen dann die gar nicht mehr vorhandene kritische Haltung symbolisieren.

Mittlerweile dient auch das vermeintliche Aufklärungsfernsehen nur noch dazu, das Volk von der Alternativlosigkeit des eingeschlagenen Wegs zu überzeugen. Ekelhaft.