Geschenkekauf

Online-Handel profitiert vom Weihnachtsgeschäft

Auch in diesem Jahr konnte der Einzelhandel für das Weihnachtsgeschäft wieder einen gestiegenen Umsatz verbuchen. Dies ist vor allem bedingt durch Unterhaltungselektronik, Schmuck und hochwertige Lebensmittel. Doch Online-Shops sind auch im Weihnachtsgeschäft eine starke Konkurrenz.
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Das Weihnachtsgeschäft lies die Kassen klingeln Das Weihnachtsgeschäft lies die Kassen klingeln
Bild: dpa
Der deutsche Einzelhandel geht beim Weihnachts­geschäft zuversichtlich in den Endspurt. "Das Wetter passt", sagte der Geschäftsführer des Einzel­handels­verbands HDE, Kai Falk. "Viele werden ihren Urlaub nutzen, um nochmal Weihnachts­geschenke zu kaufen." Der Verband hatte zuvor nur eine durchwachsene Zwischen­bilanz gezogen.

"Wir rechnen mit einem kleinen Plus, auch wenn viele Händler nicht zufrieden sind", sagte Falk.

Vor allem in den großen Städten klingelten die Kassen am letzten Advents­wochen­ende kräftig - bislang war der vierte Advents­samstag der verkaufs­stärkste Tag in der Vor­weihnachts­zeit.

Einzelhandelskonkurrenz aus dem Internet

Das Weihnachtsgeschäft lies die Kassen klingeln Das Weihnachtsgeschäft lies die Kassen klingeln
Bild: dpa
Klassiker wie Unter­haltungs­elektronik und Schmuck, aber auch hochwertige Lebens­mittel waren der Renner. In kleineren Städten und auf dem Land zeigten sich Händler dem HDE zufolge jedoch nicht immer zufrieden. Dabei spiele auch eine Rolle, dass sich das Geschäft verstärkt ins Internet verlagere.

Im Weihnachts­geschäft erwartet der HDE nach wie vor insgesamt einen Umsatz von 80,6 Milliarden Euro - 1,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch in der Zeit zwischen den Jahren dürften die Verbraucher noch einmal kräftig zulangen, auch weil sie Gutscheine einlösen und Sonder­angebote nutzen.

Die hohen Temperaturen in vielen Teilen Deutschlands hat viele Menschen bislang davon abgehalten, bei Wintermode und -schuhen zuzugreifen.

Noch größere Konkurrenz als bislang hat der klassische Einzelhandel durch Internet­händler. Nach einer Umfrage des Bundesverbandes des deutschen Versandhandels (bvh) rechnen die Online-Händler in den wichtigsten Verkaufswochen des Jahres mit Umsatz­zuwächsen von mehr als 40 Prozent. Daran dürften auch die Streiks bei Amazon kaum etwas ändern.

Auch die Otto Group profitiert im Weihnachts­geschäft vom wachsenden Online-Handel. Die Hamburger verbuchten zum Teil zweistellige Umsatz­zuwächse. "Die Kunden nutzen zunehmend mobile Geräte wie Smartphones und Tablets zum Einkaufen", sagte ein Unternehmenssprecher am Montag. Darauf hätten sich die verschiedenen Unternehmen unter dem Dach der Otto Group eingestellt.

Der Spielzeug-Shop von myToys habe in Spitzenzeiten mehr als 50 000 Aufträge am Tag entgegengenommen. Der Online-Shopping-Club Limango verzeichnete allein im November und Dezember rund 350 000 Aufträge und konnte damit das Weihnachts­geschäft gegenüber dem Vorjahr ausbauen.

Die größte Nachfrage gab es nach den Beobachtungen von Otto bei den Segmenten Bekleidung, Schmuck, Unterhaltungselektronik und Spielwaren. Ebenso liefen Dessous, Deko-Themen, Parfüm und Outdoorbekleidung. Otto ist nach Amazon der zweitgrößte Online-Händler der Welt und bei Mode und Lifestyle nach eigenen Angaben die Nummer eins.

Streik bei Amazon hat keinen Einfluss

Nach einer Umfrage des Bundesverbandes des deutschen Versandhandels (bvh) rechnen die Online-Händler in den wichtigsten Verkaufswochen des Jahres mit Umsatzzuwächsen von mehr als 40 Prozent. Daran dürften auch die Streiks bei Amazon kaum etwas ändern. Zum Vergleich: Der gesamte Einzelhandel rechnet im Weihnachtsgeschäft gerade einmal mit einem Umsatzplus von 1,2 Prozent.

Derzeit haben die Internethändler nach Schätzungen des Handelsverbandes Deutschland (HDE) einen Anteil von rund acht Prozent am Gesamtumsatz des Einzelhandels. In zehn Jahren dürften es nach Schätzungen Heinemanns 25 Prozent seien. "Schon heute liegt der Marktanteil des Online-Handels bei Bekleidung und Schuhen über 20 Prozent, bei Spielwaren und Unterhaltungselektronik über 25 Prozent und bei Büchern sogar über 30 Prozent", betont der Experte.

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