Auch mit Handy und Smartwatch: Girocard immer beliebter
Die im Volksmund noch immer EC-Karte genannte Girocard erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Das zeigt eine jetzt von der Deutschen Kreditwirtschaft veröffentlichte Statistik zum Nutzungsverhalten der Kunden im vergangenen Jahr. Rund 7,48 Milliarden Bezahlvorgänge seien 2023 mit der Girocard getätigt worden. Das sei ein Plus von 11,5 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor.
Statistik zur Girocard-Nutzung
Foto: girocard, Alex Habermehl
Die Umsätze mit der Karte, die mit internationalen Kreditkarten wie Mastercard und Visa konkurriert, erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 7,1 Prozent auf 304 Milliarden Euro (2022: 284 Milliarden Euro). Bis zu 1.132.000 aktive Terminals standen 2023 an den Kassen im Einzelhandel zur Nutzung mit der "EC-Karte" zur Verfügung. Das sind 8,3 Prozent mehr als 2022 (1.046.000 Terminals).
Kartenzahlung verstärkt auch bei kleineren Beträgen
Die Statistik zeigt weiter, dass die Kartenzahlung auch bei kleineren Beträgen eine immer größere Rolle spielt. So sank der Durchschnitts-Betrag pro Transaktion um 1,65 Euro (von 42,34 Euro 2022 auf 40,69 Euro 2023). Einen immer größeren Stellenwert haben kontaktlose Zahlungen. Deren Anteil lag Ende vergangenen Jahres bei 84 Prozent. Das sind fünf Prozent mehr als zwölf Monate zuvor.
Für die kontaktlosen Zahlungen greifen die Kunden nicht nur auf die Girocard selbst, sondern immer häufiger auch auf Smartphone oder Smartwatch zurück. Für Android-Smartphones gibt es Apps zur Digitalisierung der Girocard von einer Reihe von Banken. Mit Google Pay ist die "EC-Karte" hingegen nicht kompatibel. Umgekehrt auf der Apple-Pay-Plattform, wo die Girocard nur von den Sparkassen angeboten wird, dafür aber neben dem iPhone auch für die Apple Watch.
Neue Features geplant
Die Deutsche Kreditwirtschaft will die Girocard nach eigenen Angaben weiterentwickeln. Mit Unterstützung des Handels und weiterer, nicht genannter Akteure seien weitere Anwendungen geplant. "Sowohl an der Ladenkasse als auch für Online-Zahlungen entstehen so passgenaue und marktgerechte Entwicklungen, von denen alle Marktbeteiligten profitieren. Damit bleibt die Girocard auch weiterhin ein starkes und souveränes Bezahlsystem für Deutschland - mit deutlichen Kostenvorteilen und modernen Funktionen", so die Deutsche Kreditwirtschaft.
Girocard-Jahreszahlen 2023
Grafik: EURO Kartensysteme GmbH
Zu den wichtigsten "Baustellen" für die nächste Zeit dürften Lösungen sein, um die Girocard weiterer Banken auf das iPhone und die Apple Watch zu bringen. Mit Inkrafttreten des Digtal Markets Acts (DMA) Anfang März ist es hierzu nicht mehr erforderlich, Apple-Pay-Partner zu werden. Die Banken können somit auch eigene Lösungen entwickeln. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken haben bereits die Girocard für das iPhone in Aussicht gestellt.