Themenspezial: Verbraucher & Service Zahlen, bitte

Kein Bargeld: Geschäfte ohne Kartenakzeptanz oft gemieden

Bargeld ist in Deutsch­land beliebt. Digi­tale Bezahl­methoden sind im Kommen. Bieten Geschäfte diese nicht an, geht mancher Kunde gleich zur Konkur­renz.
Von dpa /

Bargeld­loses Bezahlen mit dem Smart­phone kommt in Deutsch­land allmäh­lich aus seiner Nische heraus. Zwar liegen die Bank­karte (zumeist die als "EC" bekannte "Giro­card" mit 44 Prozent) und Bargeld (30 Prozent) unter den belieb­testen Bezahl­methoden mit Abstand vorne, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Kredit­kar­ten­anbie­ters Visa ergab. Das Smart­phone (13 Prozent) und die Smart­watch (4 Prozent) kommen bei den 1732 befragten Erwach­senen aber zusammen auch auf einen nicht uner­heb­lichen Anteil.

Smart­phone und Smart­watch werden häufig genutzt

Beim mobilen Bezahlen setzten die Mobilfunker zunächst auf eine spezielle NFC-SIM. Heute ist das sichere Element im Handy zu finden Beim mobilen Bezahlen setzten die Mobilfunker zunächst auf eine spezielle NFC-SIM. Heute ist das sichere Element im Handy zu finden
Foto: Picture Alliance / dpa
Smart­phone oder Smart­watch nutzen den im September/Oktober des laufenden Jahres erho­benen Daten zufolge insge­samt 23 Prozent der Befragten häufig oder zumin­dest gele­gent­lich, um Waren oder Dienst­leis­tungen im Geschäft zu bezahlen. Bei der Umfrage vor vier Jahren lag der Anteil mit sechs Prozent noch deut­lich nied­riger.

"Digi­tale Tech­nolo­gien prägen zuneh­mend den Umgang mit Geld", wertete der Zentral­europa-Chef des Kredit­kar­ten­anbie­ters Visa, Albrecht Kiel.

Kunden meiden Geschäfte, die Karten verwei­gern

Fast jeder Fünfte (19 Prozent) gab in der aktu­ellen Umfrage an, Geschäfte zu meiden, in denen man nicht bargeldlos einkaufen kann. Gefragt, wo sie zurzeit noch die Möglich­keit vermissen, mit Karte oder mobil zu bezahlen, nannten die Teil­nehmer am häufigsten kleine Geschäfte (31 Prozent), Wochen­märkte (26 Prozent) oder Weih­nachts­märkte (24 Prozent) sowie Bäcke­reien (20 Prozent).

Es soll schnell gehen

Wichtig ist den Verbrau­chern beim Bezahlen an der Laden­kasse nach eigenen Angaben vor allem, dass es schnell geht. Diesen Aspekt wählten 67 Prozent der Befragten aus einer Auswahl von Antwort­mög­lich­keiten. Fast genauso viele wollen demnach einen guten Über­blick über ihre Ausgaben haben (64 Prozent) - und das können sie nach eigener Einschät­zung am besten bei Bank­karten wie der mit dem Giro­konto gekop­pelten Giro­card (41 Prozent) oder bei Bezah­lung mit Schein und Münze (38 Prozent). Neun Prozent nennen das Smart­phone auf die Frage, bei welchem Bezahl­ver­fahren sie ihre alltäg­lichen Ausgaben am besten und über­sicht­lichsten kontrol­lieren können.

Wer wurde befragt?

In Zusam­men­arbeit mit dem Meinungs­for­schungs­institut Forsa hatte Visa im Zeit­raum von September bis Oktober 2023 den Angaben zufolge online 1732 Erwach­sene in Deutsch­land zu ihrer Einstel­lung zum kontakt­losen und digi­talen Bezahlen und ihrem Nutzungs­ver­halten befragt. Die Umfrage wurde in diesem Jahr zum fünften Mal durch­geführt.

Was wurde gefragt?

Gefragt wurde unter anderem:

  • "Wie häufig nutzen Sie die folgenden Möglich­keiten, um gekaufte Waren oder Dienst­leis­tungen im Geschäft zu bezahlen?" Hier konnte mit "Bank­karte, Bargeld, Kredit­karte, Smart­phone, Wearable: Smart­watch oder Armband" geant­wortet werden.
  • "Welche (...) Aspekte sind Ihnen beim Bezahlen wichtig?"
  • "Haben Sie schon einmal kontaktlos im Geschäft bezahlt (...)?"
  • "Gibt es Geschäfte, in denen Sie nicht einkaufen, weil Sie wissen, dass Sie dort ausschließ­lich mit Bargeld einkaufen können und nicht bargeldlos?"

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