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zweiter Absatz ist ziemlich wirr und unvollständig


10.04.2014 00:33 - Gestartet von der_inquisitor
einmal geändert am 10.04.2014 00:33
"[...] jedoch dient hier GTO der Verbindung zwischen Cockpit und Flughäfen."

Da ist wohl einiges durcheinander geraten.

Gogo bietet aktuell drei verschiedene Übertragungssysteme an:

Air to Ground (ATG) - ist ein terrestrisches System von ca. 150 Bodenstationen, das über 2x2 MHz im 800MHz Band (849-851 MHz und 894-896 MHz) eine Bandbreite von 9.8 MBit/s (ATG4) von und zum Flugzeug (symmetrisch) ermöglicht. Hierbei funkt das Flugzeug mittels zweier flossenförmiger, 11,5 cm langer Antennen direkt zu den Bodenstationen. ATG funktioniert aber eben nur in Reichweite dieser Bodenstationen, die nur in den USA und Kanada existieren. In Europa wird ATG so nie kommen, denn das verwendete Frequenzspektrum kollidiert mit LTE800 (genauer mit dem Uplink von Vodafone 842-852 MHz).

Ground to Orbit (GTO) - hierbei wird für den Uplink weiterhin das ATG System verwendet (also Bodenstationen), allerdings erfolgt der Downlink über Ku-Band Satelliten, über die bis zu 60 MBit/s Downlink möglich sind. Da man bei diesem System auf den Uplink per Satellit verzichtet, kann man eine um ca. 50% kleinere Satellitenantenne verwenden, wodurch das entsprechende Radom auf der Kabine und damit der Luftwiderstand kleiner ausfällt und man Sprit spart.
Das System bleibt aber weiterhin total abhängig vom Uplink über die Bodenstationen, sodaß GTO auch niemals außerhalb Nordamerikas funktionieren kann.

2Ku - dies ist das vollständig Satelliten-basierte System von Gogo, wobei Ku-Band Transponder auf diversen SES- und Intelsat-Satelliten genutzt werden, die bis zu 70 MBit/s ermöglichen. Für 2Ku kommt ein neuartiges Radom zum Einsatz, unter dem sich zwei besonders kompakte phased array Satellitenantennen befinden. Diese sind zwar schwerer als bisherige Satellitenantennen, haben aber eine deutlich geringere Bauhöhe und reduzieren damit Luftwiderstand und Spritverbrauch gegenüber anderen Satellitensystemen deutlich.

Mit "Cockpit und Flughäfen" hat allerdings keines der Systeme zu tun, da diesen allesamt die Zulassung für flugsicherheitsrelevante Kommunikation fehlt. ACARS und Derivate laufen alle über separate Inmarsat Systeme. Gogo's Lösungen sind derzeit ausschließlich für den Internetzugang in der Kabine geeignet.

"Dabei funken zwei Low-Profile-Antennen mit sehr effizienten Satelliten­antennen die Signale zu den Satelliten und anschließend weiter an die Basisstation."

Von den zwei Antennen funkt nur eine ein Signal und zwar an den Satelliten. Der wiederum funkt das Signal dann an eine Bodenstation.

"Es wird erwartet, dass durch den Einsatz der neuen 2Ku-Technologie bei der Internet­nutzung in Flugzeugen eine Über­tragungs­ge­schwindig­keit von 70 MBit/s auch bei Flügen außerhalb Nordamerika erreicht werden kann."
Gogo hat schon angekündigt, daß sie mehr als 100 MBit/s anbieten werden, wenn die entsprechenden Satellitenkapazitäten verfügbar werden.

"Diese wäre die doppelte Surf­geschwindigkeit als die momentan realisierbare in Passagier­flug­zeugen."
Es gibt auch schon Ka-Band Antennen und entsprechende HTS, über die man theoretisch bis zu 450 MBit/s erreichen könnte, wenn man den kompletten regionalen Spotbeam beansprucht.

Die Antenne selbst ist nur 4,5 Zoll groß.
Die beiden Antennen sind 4,5" groß, das Radom über ihnen - und das ist die entscheidende Größe misst 6,5". Und so sieht das ganze aus:
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