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Die Frage "woher stammen die Daten?"...


22.01.2014 09:48 - Gestartet von niknuk
2x geändert, zuletzt am 22.01.2014 09:54
... bleibt nach wie vor unbeantwortet. Sie wird einfach in den Raum gestellt, aber anstatt sie zu beantworten, wird erklärt, was ein Botnetz ist. Das ist nicht nur bei teltarif.de so, sondern auch bei anderen Medien, die darüber berichtet haben, und sogar beim BSI selbst. Das Botnetz hat die Daten aber nicht geklaut, sondern es verwendet sie nur, z. B. zum Spamversand. Geklaut wurden die Daten auf andere Weise und an anderer Stelle und erst anschließend wurden sie in das Botnetz eingespeist.

Es werden sogar Warnungen veröffentlicht, dass die Daten von infizierten Privatnutzer-Rechnern stammen. Aus den bisher bekannten Informationen lässt sich das jedoch keineswegs mit Sicherheit schließen. Im Gegenteil, ich halte das zumindest bei der Mehrheit der Datensätze für eher unwahrscheinlich. Die Daten können auch aus Hacker-Einbrüchen in Onlineshops etc. stammen. In diesem Fall hätte es überhaupt keinen Sinn, den eigenen Rechner auf Infektion zu prüfen, bzw. es würde nichts nützen. Vielmehr müssten die Betreiber der betroffenen Onlineshops die Sicherheitslücken in ihren Systemen schließen.

Ich frage mich wirklich, warum ausgerechnet das BSI so schwammige Informationen veröffentlicht. Viele Computerlaien sind ohnehin schon mit der Technik überfordert, warum muss man ausgerechnet diese Zielgruppe dann mit Warnungen verunsichern, in denen die entscheidenden Informationen fehlen und die daher mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten?

Achja: es gibt keine Software, die ein befallenes System wirklich sicher säubern kann. Auch der PC-Cleaner von Avira kann das nicht. Wird ein Schadsoftware-Befall festgestellt, gibt es eigentlich nur einen sicheren Weg, den Rechner wieder sauber zu bekommen: Formatieren der Festplatte und anschließende Neuinstallation des Betriebssystems. Auch das sollten die "Experten" vom BSI eigentlich wissen.

Gruß

niknuk
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[1] fhansen antwortet auf niknuk
22.01.2014 11:22
Benutzer niknuk schrieb:
... bleibt nach wie vor unbeantwortet. Sie wird einfach in den Raum gestellt, aber anstatt sie zu beantworten, wird erklärt, was ein Botnetz ist. Das ist nicht nur bei teltarif.de so, sondern auch bei anderen Medien, die darüber berichtet haben, und sogar beim BSI selbst. Das Botnetz hat die Daten aber nicht geklaut, sondern es verwendet sie nur, z. B. zum Spamversand. Geklaut wurden die Daten auf andere Weise und an anderer Stelle und erst anschließend wurden sie in das Botnetz eingespeist.

Ein Botnetz ist ja darauf ausgelegt zu wachsen und wenn ein Rechner infiziert wird können darauf sehr wohl mit einem Keylogger Logindaten abgegriffen werden.
Aus den gekaperten Accounts heraus können dann wieder weitere Spam und Fishing Mails verschickt werden um neue Opfer zu finden.

Auch die initiale Basis kann auf diese Weise (Massenmailings an zufällige Mailadressen) geschaffen worden sein.
Oder wurde einfach im Onlineuntergrund eingekauft, dann wissen die Betreiber des Botnetzes vermutlich nicht mal woher die Daten ursprünglich stammen, dies ist ihnen auch sicher egal gewesen - Hauptsache sie funktionieren.


Es werden sogar Warnungen veröffentlicht, dass die Daten von infizierten Privatnutzer-Rechnern stammen. Aus den bisher bekannten Informationen lässt sich das jedoch keineswegs mit Sicherheit schließen. Im Gegenteil, ich halte das zumindest bei der Mehrheit der Datensätze für eher unwahrscheinlich. Die Daten können auch aus Hacker-Einbrüchen in Onlineshops etc. stammen. In diesem Fall hätte es überhaupt keinen Sinn, den eigenen Rechner auf Infektion zu prüfen, bzw. es würde nichts nützen. Vielmehr müssten die Betreiber der betroffenen Onlineshops die Sicherheitslücken in ihren Systemen schließen.

Das ist natürlich auch eine Option für einen Basis-Adressbestand.
Dieser ist aber nur schlüssig wenn die Nutzer für Ihren Mailaccount die gleichen Logindaten wie beim betroffenen Shop verwenden.

Sollte es ein betroffener Shop bekannt sein, so hätte er wenn früher genant werden müssen. Nach der nun geschürten Aufregung wäre das ansonsten vermutlich eine Existenzbedrohung.

Ich frage mich wirklich, warum ausgerechnet das BSI so schwammige Informationen veröffentlicht. Viele Computerlaien sind ohnehin schon mit der Technik überfordert, warum muss man ausgerechnet diese Zielgruppe dann mit Warnungen verunsichern, in denen die entscheidenden Informationen fehlen und die daher mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten?

Die Frage nach der Quelle ist aktuell gar nicht so wichtig, denn wenn das Problem wirklich seit Dezember bekannt ist hat das BSI Anbieter mit konkreten Sicherheitslücken hoffentlich vorher informiert, so dass diese bereits beseitigt werden konnten.

Achja: es gibt keine Software, die ein befallenes System wirklich sicher säubern kann. Auch der PC-Cleaner von Avira kann das nicht. Wird ein Schadsoftware-Befall festgestellt, gibt es eigentlich nur einen sicheren Weg, den Rechner wieder sauber zu bekommen: Formatieren der Festplatte und anschließende Neuinstallation des Betriebssystems. Auch das sollten die "Experten" vom BSI eigentlich wissen.

Volle Zustimmung!!!

Viele Grüße
Falko
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[1.1] niknuk antwortet auf fhansen
22.01.2014 11:41
Benutzer fhansen schrieb:

Ein Botnetz ist ja darauf ausgelegt zu wachsen und wenn ein Rechner infiziert wird können darauf sehr wohl mit einem Keylogger Logindaten abgegriffen werden.

Das ist zwar richtig, beantwortet aber nicht die Frage, woher die Login-Daten stammen, d. h. welche Quelle dafür angezapft wurde. Diese Information wäre aber für die Art der zu ergreifenden Gegenmaßnahmen essentiell wichtig. Es nutzt nichts, den eigenen (möglicherweise gar nicht befallenen) Rechner zu säubern, wenn die Daten ganz woanders abgegriffen wurden. Und auch von Benutzern mit völlig sauberen Rechnern können Zugangsdaten z. B. mittels Phishing abgegriffen worden sein. Auch in diesen Fällen bringen hektische Säuberungsaktionen gar nichts.

Die Frage nach der Quelle ist aktuell gar nicht so wichtig,

Doch, die ist wichtig, denn davon hängen wie bereits geschrieben die zu ergreifenden Gegenmaßnahmen ab.

Gruß

niknuk
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[1.1.1] fhansen antwortet auf niknuk
22.01.2014 13:00
Benutzer niknuk schrieb:
Benutzer fhansen schrieb:

Ein Botnetz ist ja darauf ausgelegt zu wachsen und wenn ein Rechner infiziert wird können darauf sehr wohl mit einem Keylogger Logindaten abgegriffen werden.

Das ist zwar richtig, beantwortet aber nicht die Frage, woher die Login-Daten stammen, d. h. welche Quelle dafür angezapft wurde. Diese Information wäre aber für die Art der zu ergreifenden Gegenmaßnahmen essentiell wichtig. Es nutzt nichts, den eigenen (möglicherweise gar nicht befallenen) Rechner zu säubern, wenn die Daten ganz woanders abgegriffen wurden. Und auch von Benutzern mit völlig sauberen Rechnern können Zugangsdaten z. B. mittels Phishing abgegriffen worden sein. Auch in diesen Fällen bringen hektische Säuberungsaktionen gar nichts.

Grundsätzlich Richtig. Panik hilft nicht.
ABER wenn ich betroffen bin ist es in jedem Fall sinnvoll den eigenen Rechner auf Befall mit Schadsoftware zu überprüfen, den die Wahrscheinlichkeit betroffen zu sein ist relativ groß.

Die Frage nach der Quelle ist aktuell gar nicht so wichtig,

Doch, die ist wichtig, denn davon hängen wie bereits geschrieben die zu ergreifenden Gegenmaßnahmen ab.

Wie im letzten Posting schon geschrieben ist die Frage grundsätzlich wichtig und ich gehe davon aus dass wenn eine Quelle (z.B. ein Shop) bekannt ist dieser vom BSI längst unterrichtet wurde und das Problem beseitigt hat. Dies jetzt öffentlich zu tun würde die Sache aber nicht voran bringen, sondern nur einen Shitsturm auslösen.
Ich halte es weiterhin für eher wahrscheinlich dass es nicht DIE EINE Quelle gibt.

Viele Grüße
Falko