Benutzer VT_735 schrieb:
Ich bin selbst von KD zur Telekom gewechselt und bin jetzt endlich mal zufrieden.
So??? Was mach die Telekom denn so grundlegend richtig, dass Du so froh bist von KD weg zu sein??
Aber in Sachen LTE ....
Man hätte also erst @ Home Kunden versorgen sollen, oder wenigstens die Datenraten für Handy´s im 4G Netz auf 3G Geschwindigkeit begrenzen sollen.
Dafür dann den @ Home Kunden 120 GB z.B. (wenigstens) gegeben und eine höhere Priorität und fertig ist der Lack.
???
Hast Du jetzt einen funktionierenden Festnetz-DSL-Anschluss oder nicht???
Der letzte Absatz klingt so, als ob Du darunter leiden würdest einen LTE@home-"Anschluss" zu haben.
(Abgesehen von der unsäglichen Vermischung von Bandbreite und Datenmenge in Deinem Vortrag)
Die Telekom ist ein gewinnträchtiges Unternehmen. Es trachtet Dir zwar nicht nach Deinem Leben aber nach Einnahmen, die es von Dir in Form von Produktpreisen bekommen will.
Die Telekom verkauft Dir 120GB an einem Anschluss "Call & Surf Comfort via Funk". Das macht in de Tarifstufe L mit 9 Päckchen SpeedOn schlappe 184,50€/Monat. Das ist bei ortsgebundener Nutzung von LTE-Infrastruktur ein richtiges Schnäppchen.
Zum Vergleich: Im Mobiltarif "Complete Premium" (der "billigste" den ich auf Anhieb gefunden habe) kosten Dich 20GB 149,95€, macht dann für 6 Verträge mit zusammen 120GB/Monat 899,70€/Monat. Das sind Preise!
Und da ist dann auch klar, warum man allenfalls den LTE@home Kunden eine niedrigere Priorisierung anbieten kann: Weil sie eh' schon weniger pro MB bezahlen als die Mobilkunden. Wenn der Zug/ das Aussendienstler-Auto durch die Funkzelle fährt, macht es Sinn, diese mobilen Kunden bevorzugt zu bedienen. Wenn der LTE@home-Download von 50Mbps auf 1Mbps einbricht, solange der ICE durch die Zelle rollt ist das eine effektive Lösung für alle. Nur so kann man den @home-Kunden die (im Vergleich zu den Mobiltarifen) "preiswerteren" Tarife anbieten. Mit 100 @home-kunden, die zusammen gerade mal 3995€/Monat bezahlen, kann man keinen LTE-Masten aufstellen.
Du kannst Dir die 120GB/Monat natürlich auch mit einem "Mobile Data XL eco" für 69,95/Monat zusammenkaufen. Laut Teltarif gibt es dabei eine SpeedOn-Option die im XL dann nur 14,95/30GB kosten würde. (auf den telekomseiten finde ich dazu nichts) Ich kann es nicht glauben, dass Dir die Telekom dann für 114,80€/Monat 120GB via LTE verkauft.
Tatsächlich musst Du Dich als Bürgermeister aufstellen lassen und die Infrastrukturpolitik Deiner Gemeinde selbst auf Vordermann bringen. Fehlende Endverzweigung breitbandiger Anschlüsse bis in die einzelnen Häuser zu beheben, ist eine kommunale Aufgabe geworden.
Die Politik hat die Dt.Telekom privatisiert, im TKG stehen noch einige Lippenbekenntnisse, aber wenn man mit wachem Verstand drüber nachdenkt, wollte das Wahlvolk es ja nicht mehr so, dass alle gleichviel zahlen. Es sollte in den Städten billiger und schneller werden können.
Und die Landeier müssen sich selbst organisieren. Ich schreibe das hier in diesem Forum so scharf, weil ich davon ausgehe, dass man sich hier auch einiges anlesen kann. Weil ich denke, dass es keine Technik-DAUs sind, die hier lesen und posten.
Du kannst Dich mit Deinem Nachbarn per WLAN zusammenschalten und ihr könnt Euch eine Satellitenschüssel zum gemeinsamen nutzen ins Intranet hängen. Mit der Zeit werden es mehr Teilnehmer und schließlich seit ihr soweit, dass ihr eine Richtfunkstrecke zur nächsten Breitbandstrecke bezahlen könnt.
Wenn in Deiner Wohnungsgegend alle 100GB/Monat wegsurfen wollen (weil die Strassen so schlecht sind, das man sich die Videos lieber online lädt) dann lässt sich da was organisieren. (10 Haushalte die für ihr exzessives kommunizieren zusammen 1000€/Monat ausgeben können einen Haufen Low-Budget-Infrastruktur errichten)
Das wird nicht leicht, vielleicht müsst ihr am Schluss selbst Eure Gehsteige aufbuddeln, aber in diesem Bereich liegen die Lösungen. Eigentümlicherweise funktionieren solche Lösungen in Thüringen etc. mit alternativen Infrastruktur-Firmen viel besser als mit der Telekom. Bei der dt. Telekom darf die Gemeinde buddeln und mich beschleicht dennoch das Gefühl dass die Telekom dabei einen Reibach macht. Bei den alternativen Anbietern wird gleich richtig umgestellt, Glasfaser verlegt und danach freuen sich die Kunden über 100Mbps je Anschluss. Holt Euch Expertise von solchen kommunalen TK-Firmen und plant euer eigenes Endstreckennetz bis in die Wohnungen. Vielleicht wird es ja preiswert, wenn systematisch nur jeder dritte einen Anschluss buddelt und seinen rechten und linken Nachbarn über Funk (300Mbps /450Mbps) mitversorgt. Auch die Idee, ob jedes Privatgebäude einen eigenen Infrastrukturanschluss braucht, lässt sich in Frage stellen.
Durch lammentieren der Mobilfunkkonzern Dt. Telekom, dessen Vorstände zur Gewinnerwirtschaftung verdonnert wurden, solle es richten wird sich gar nichts ändern. Und angesichts dieses marktwirtschaftlich erzwungenen Verhaltens nehme ich es Dir am meisten krumm, dass Du am Anfang die dt. Telekom lobst und ihr Marktverhalten förderst, indem Du Ihr Kunde bist.
Die Deutsche Telekom ist ein gewinntrachtendes Unternehmen und das macht sie verdammt gut, seit dem man ihr die Volksversorgung aus dem Aufgabenheft gestrichen hat. Wenn das wieder anders werden soll ist das eine politischer Veränderungswunsch, kein technischer. Es ist auch Politik, wenn die Kunden auf dem Land 1,2Mrd€ Lizenzrefinanzierung je PLMN zahlen sollen, die für das LTE1800-Netz in der Großstadt nicht anfielen.