Nur ungenaue Schätzung

Die schön bunte Darstellung täuscht über die Tatsache hinweg, dass es sich bei der sog. "Netzabdeckung" nur um eine theoretische, auf mathematischen Verfahren basierte Schätzung eines möglichen Funknetzempfangs handelt.Eigentlich kann man mit der Karte nur feststellen, ob an einem bestimmten Ort kein Empfang besteht. Die für die meisten Kunden oder Interessenten wichtigere Aussage, ob an einem Ort Empfang besteht lässt sich mit dieser Karte nicht treffen.

Ich kenne etliche Ortschaften, die laut VF Abdeckungskarte angeblich vollständig mit UMTS und GSM versorgt sein sollen - in der Praxis ist allenfalls punktuell an höhergelegen Stellen GSM möglich. Offensichtlich wird bei VF die Topolgie des Geländes nicht oder nur in einer sehr groben Auflösung berücksichtigt: Steht beispielsweise eine UMTS Basisstation in der Nähe einer Autobahn und befindet sich daneben eine tiefergelegene Ortschaft - dann besteht laut Karte Indoor-Empfang im ganzen Ort. Ohne eine zusätzliche Basisstation in dem tiefergelegen Ort ist das aber eher eine Wunschvorstellung.

Bei Telekom und o2 kommen die Schätzungen der jeweiligen Karten etwas näher an die Realität heran - offenbar werden dort genauerer Geländemodelle verwendet.

Die Unterscheidung zwischen "Indoor" und "Outdoor" grenzt schon an Irreführung: Um hier verlässliche Aussagen zu treffen müsste auf Gebäudeebene genaue Daten über Bauweise, verwendete Materialen etc. vorliegen . Sattdessen verwendet VF offenbar eine "durchschnittliche" Dämpfung für Gebäude, der auf den bereits geschätzen Wert für die Outdoor-Versorgung aufgeschlagen wird. Also eine Schätzung, die mit einer weiteren Schätzung verknüpft wird - Am Ende kann der Kunde, der sich vor Vertragsabschluss fragt ob in seiner Wohnung VF Empfang besteht auch gleich würfeln...