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Trick?


08.05.2015 14:24 - Gestartet von CBS
Was soll da der "Trick" sein?
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[1] AzureBlue antwortet auf CBS
08.05.2015 14:31
Benutzer CBS schrieb:
Was soll da der "Trick" sein?

Ich nehme mal an das Vodaföhn ne technische Besonderheit ausnutzt damit sie die Leistungssteigerung ohne eigene Mehrkosten erreichen können.
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[1.1] trzuno antwortet auf AzureBlue
08.05.2015 14:42
Benutzer AzureBlue schrieb:
Benutzer CBS schrieb:
Was soll da der "Trick" sein?

Ich nehme mal an das Vodaföhn ne technische Besonderheit ausnutzt damit sie die Leistungssteigerung ohne eigene Mehrkosten erreichen können.

Es gibt keinen "Trick" oder Besonderheit.
Es wurden ganz einfach in der letzten Zeit die alten DSL Karten in den DSLAMs gegen neue ausgetauscht die Annex-J können, bzw. per neuer Firmware Annex-J fähig gemacht.

Und nun schalten die an den so umgebauten DSL Anschlüssen Annex-J ganz einfach ein. Fertig.

...
Bei der Telekom läuft das etwas anders ab.
Bei denen werden komplett neue DSLAMs für Annex-J aufgebaut die auch noch an einen neuen Backbone angeschlossen werden. Daher kann man bei denen nicht einfach per Knopfdruck auf Annex-J umschalten, sondern muss den Draht zum neuen DSLAM umklemmen. Und das Umklemmen machen die derzeit nur in Kundenauftrag beim Wechsel auf einen neuen IP Tarif.
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[1.1.1] ulibass4711 antwortet auf trzuno
08.05.2015 14:56
Benutzer trzuno schrieb:

Und das Umklemmen machen die derzeit nur in Kundenauftrag beim Wechsel auf einen neuen IP Tarif.
Ohne IP-Tarif würd es auch keinen Sinn. Immerhin wird der für den besseren Upload zusätzlich genutzte Bereich dann noch für Analog/ISDN-Telefonie genutzt!
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[1.2] Kein Trick!
ulibass4711 antwortet auf AzureBlue
08.05.2015 14:54
Benutzer AzureBlue schrieb:
Ich nehme mal an das Vodaföhn ne technische Besonderheit ausnutzt damit sie die Leistungssteigerung ohne eigene Mehrkosten erreichen können.

Kein Trick. Das geht bei JEDEM Provider!

Bei DSL16000 teilen sich die Frequenzen auf, so dass bis zu 2,5MBit Upstream und bis zu 16MBit Downstream möglich sind. Wenn ich auf der Leitung Festnetz-Telefonie (egal ob Analog oder ISDN) habe, fällt vom Upstream ca. 1MBit weg, das für die Festnetztelefonie reserviert ist (Die Frequenzen werden vom Splitter getrennt, das 1 MBit steht dann DSL einfach nicht mehr zur Verfügung)

Wenn ich jetzt IP-Telefonie habe wird dieses 1 MBit nicht mehr für Festnetz benötigt, weil's ja statt dessen über IP geht.
Mit Splitter bleibt dieser Frequenzbereich ungenutzt, aber den Splitter sollt man ja aus der Leitung schmeissen, wenn man IP-Telefonie hat.

So, und jetzt kommt's auf den Provider an:
Bei der Telekom wird nach Umstellung auf IP-Telefonie der Festnetz-Frequenzbereich (das 1 MBit) automatisch, immer für den DSL-Upstream "mitgenutzt" (es sei denn ich war so blöd, den Splitter nicht rauszuschmeissen)
Vodafone scheint genau das, von dem ich eigentlich dachte, dass es selbstverständlich ist, als tolle Neuerung, die auch noch kostenlos ist, zu verkaufen......
Und von nem Kollegen hab ich mal gehört, dass 1&1 dieses eine MBit NIE für den Upstream nutzt... Keine Ahnung ob's stimmt... Hat da jmd Erfahrung??

Wer 'ne Fritzbox besitzt kann's sich übrigens einfach angucken... Einfach mal auf die Konfig-Seite... dann links auf "Internet", dann auf "DSL-Informationen" dann auf den Reiter "Spektrum"
Das untere Diagramm zeigt den Downstream in blau (rechts), den Upstream in grün (links) ... Wer hier einen leeren Bereich links vom grünen sieht ist noch mit ~1.5MBit unterwegs. Wer hier grün sieht bis (fast) zum linken Ende hat's besser mit knapp 2.5MBit ;)
... und dazu würd ich mir der Vollständigkeit halber auch ne Info von einem 1&1ler wünschen :)
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[1.2.1] IMHO antwortet auf ulibass4711
08.05.2015 15:44
Benutzer ulibass4711 schrieb:

Bei DSL16000 teilen sich die Frequenzen auf, so dass bis zu 2,5MBit Upstream und bis zu 16MBit Downstream möglich sind. Wenn ich auf der Leitung Festnetz-Telefonie (egal ob Analog oder ISDN) habe, fällt vom Upstream ca. 1MBit weg, das für die Festnetztelefonie reserviert ist (Die Frequenzen werden vom Splitter getrennt, das 1 MBit steht dann DSL einfach nicht mehr zur Verfügung)
...
So, und jetzt kommt's auf den Provider an: Bei der Telekom wird nach Umstellung auf IP-Telefonie der Festnetz-Frequenzbereich (das 1 MBit) automatisch, immer für den DSL-Upstream "mitgenutzt"

Ja und nein, aus Sicht des Nutzers ist es so einfach. Aus Sicht des KV-Betreibers besteht die Gretchenfrage, ob ein Parallelbetrieb von Annex_B und Annex_J im selben Verteilungsgebiet wirklich problemlos funktioniert, oder ob man vorsichtshalber erst alle Kunden eines KV-Gebietes auf All-IP umstellt, bevor man KV-seitig den Telefonie-Frequenzbereich für die DSL-Upstream mitnutzt.
Wenn die Telekom verlautbart, dass es erst dann funktioniert, wenn alle Analog- und ISDN-Anschlüsse migriert sind, hat das wahrscheinlich finanzielle Gründe die alte Technik nicht weiterbetreuen zu wollen. Ob es wirklich nicht funktioinieren kann, dazu müßte man Experten fragen. Das was jetzt eingeführt wird, ist wohl Annex_J. In Frankreich ist mit Annex_M+ wohl schon mehr Bandbreite und mehr Reichweite je KV möglich.
( https://de.wikipedia.org/wiki/Asymmetric_Digital_Subscriber_Line#ADSL-Normen )
Ob aber Arcor Annex M nur im eigenen Gebiet und nur nach vollständiger Umstellung aller Kunden hinter einem KV (Kabelverzweiger) anbietet, war in der Arcor-Presseerklärung ja auch nicht deutlich.

Das ganze Thema ist eng damit verwoben, dass Kunden die eine hohe Uploadleistung nachfragen als Geschäftskunden tagsüber 40Stunden und mehr pro Woche viel mehr Traffic generieren als Kunden die sich z.B. nur nach einer super-duper Download-Bandbreite erkundigen.
Die Telekom verkauft an die Architekturbüros etc. die elektronische Pläne oder andere große Dateien als Firmenprodukte uploaden, gerne mal einen VDSL-Anschluss. Mit 'biszu' 2,4MBit/s Upload reichen einem jetzt auch die einfacheren Anschlüsse, die dann immerhin auch schon doppelt bis dreimal so schnell uploaden wie ein 16.000/800kbit/s-Anschluss.

Da haben vor Jahren letzlich alle gezögert Annex_M einzuführen, das wäre dann ein ADSL-over-POTS mit erweitertem Uploadbereich im Vergleich zu Annex_A gewesen. Solche Entscheidungen werden immer weitaus stärker im Marketing und in der Buchhaltung getroffen als im der Technischen Abteilung.
Die All-IP-Umstellung im Festnetz wird jedenfalls etwa zum selben Zeitpunkt fertig werden, da in den PLMNs VoLTE flächendeckend funktionieren wird. Da wird es irgendwelche 'innovativen' Produkte geben etwa telefonieren im Büro und unterwegs via VoIP/NGN/VoLTE, vom Netzbetreiber organisiert.

Aber nur wenn bis dahin WhatsApp-Voice nicht gleich alle Netzbetreiber alt aussehen läßt.
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[1.2.1.1] bholmer antwortet auf IMHO
10.05.2015 10:55
Benutzer IMHO schrieb:
Benutzer ulibass4711 schrieb:


Ja und nein, aus Sicht des Nutzers ist es so einfach. Aus Sicht des KV-Betreibers besteht die Gretchenfrage, ob ein Parallelbetrieb von Annex_B und Annex_J im selben Verteilungsgebiet wirklich problemlos funktioniert, oder ob man vorsichtshalber erst alle Kunden eines KV-Gebietes auf All-IP umstellt, bevor man KV-seitig den Telefonie-Frequenzbereich für die DSL-Upstream mitnutzt.
Wenn die Telekom verlautbart, dass es erst dann funktioniert, wenn alle Analog- und ISDN-Anschlüsse migriert sind, hat das wahrscheinlich finanzielle Gründe die alte Technik nicht weiterbetreuen zu wollen. Ob es wirklich nicht funktioinieren kann, dazu müßte man Experten fragen. Das was jetzt eingeführt wird, ist wohl Annex_J. In Frankreich ist mit Annex_M+ wohl schon mehr Bandbreite und mehr Reichweite je KV möglich.
(

Im unteren Bereich des Spektrums dürfte es ziemlich egal sein ob da DSL-Signale, digitale ISDN-Signale oder analoge Telefonie übertragen wird. Das Übersprechen zwischen den Leitungen ist da physikalisch gering. Insofern ist es egal ob der Nachbar Annex-J oder Annex.B hat.

Interessant ist die Aussage, dass durch die Erhöhung des Upstreams sich die Sprachqualität verbessern soll, da dann höherwertige Codecs eingesetzt werden können.
Das ist doch ziemlicher Blödsinn, da selbst mehrere Telefonate in HD-Telefonie locker gleichzeitig beim 1 MBit/s Upload möglich sind. Man bedenke, dass eine CD einen Nutz-Datenstrom von 44 kbit/s in Stereo hat. Mit 2,5 MBit/s kann man schon ein Fernsehsignal mit Bild und Ton in einer einigermaßen brauchbaren Qualität übermitteln.

Ansonsten ist es natürlich sinnvoll, das nicht genutzte Spektrum des weggefallenen Audio/ISDN-Bereichs zu verwenden.



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[2] HGKluge antwortet auf CBS
08.05.2015 15:09
Benutzer CBS schrieb:
Was soll da der "Trick" sein?

Hallo CBS,

das ist kein Trick in dem Sinn - es handelt sich hierbei einfach um eine Formulierung, die mir gefallen hat. Und sie bezeichnet eben auch, was passiert: Die Umstellung ermöglicht ohne weitergehende Maßnahmen, den Upload zu erhöhen. Das ist zumindest trickreich, oder?

Viele Grüße
Hans-Georg Kluge
teltarif.de
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[2.1] Herr Doktor antwortet auf HGKluge
08.05.2015 15:13
Benutzer HGKluge schrieb:
Benutzer CBS schrieb:
Das ist
zumindest trickreich, oder?

Viele Grüße
Hans-Georg Kluge
teltarif.de
Das ist ganz schön klug (e).
:-)
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[2.2] AzureBlue antwortet auf HGKluge
08.05.2015 15:18
Benutzer HGKluge schrieb:
Benutzer CBS schrieb:
Was soll da der "Trick" sein?

Hallo CBS,

das ist kein Trick in dem Sinn - es handelt sich hierbei einfach um eine Formulierung, die mir gefallen hat. Und sie bezeichnet eben auch, was passiert: Die Umstellung ermöglicht ohne weitergehende Maßnahmen, den Upload zu erhöhen. Das ist zumindest trickreich, oder?



Sach isch doch! Das haben 'se aber geficht eingeschädelt!