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Wirklich notwendig?


08.08.2015 16:35 - Gestartet von sire
Also ich bin der Ansicht man muss nicht alles neumachen.
Der alte Weltempfänger von vor zig Jahren tut hier wunderbar jeden Tag mehrere Stunden lang in einer Talsenke im Haus drin.
Für mich wirkt dieses zwanghafte Digitalisieren wie auch damals beim Fernseher als große Geldmacherei.
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[1] Donaldfg antwortet auf sire
09.08.2015 00:21
Hallo,,

Benutzer sire schrieb:
Also ich bin der Ansicht man muss nicht alles neumachen. Der alte Weltempfänger von vor zig Jahren tut hier wunderbar jeden Tag mehrere Stunden lang in einer Talsenke im Haus drin. Für mich wirkt dieses zwanghafte Digitalisieren wie auch damals beim Fernseher als große Geldmacherei.

also frage ich mich warum du dann hier schreibst .
Das Internet ist doch auch nur Geldmacherei und früher war alles besser .
Rauchzeichen reichen doch.
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[1.1] mediahead antwortet auf Donaldfg
19.08.2015 00:53
Benutzer Donaldfg schrieb:
Hallo,,

Benutzer sire schrieb:
Also ich bin der Ansicht man muss nicht alles neumachen. (...)

also frage ich mich warum du dann hier schreibst . Das Internet ist doch auch nur Geldmacherei und früher war alles besser .
Rauchzeichen reichen doch.

Und ich frage mich, warum seit der Erfindung des für jeden zugänglichen Kommentarforums jegliche Kritik an all den ach so tollen digitalen Entwicklungen mit einem tumben "du bist ja von gestern" kontern muss?

Wo ist denn bitte der große Vorteil von DAB/DAB+? Ich habe hier (mitten in einer deutschen Großstadt über 500.000 Einwohner) ebenso schwachen DAB+ wie UKW Empfang. Bei meinen Eltern (eine Großstadt weiter - 1 Mio. Einwohner) ist DAB+ miserabel, der UKW-Empafeng 1a. Die Senderauswahl bei DAB+ ist pathetisch, der Klang mit den aktuellen Datenraten keinen Deut besser (eher schlechter) als bei UKW und wenn der Empfang wirklich übel ist, kann ich auf UKW dem Programm wenigstens noch verrauscht folgen während DAB+ ein Zuhören mit ständigen Unterbrechungen völlig unmöglich macht. Gaaaanz toll! Ich freue mich schon auf das Gejammer der Sender, wenn die feststellen, dass die Zahl der Radio-Hörer in Autos rapide abnimmt, weil häufige Unterbrechungen im Empfang einem jeglichen Spaß am Radio nehmen.
Klar gibt es bei DAB technische Vorteile, nur werden die weder heute noch (vermutlich) zukünftig nicht zum Vorteil des Endkunden genutzt, sondern die ganze Umstellung dient - wieder mal - einzig und allein diversen gewerblichen Lobbygruppen von Geräteherstellern über UE-Handel und Entsorgern bis hin zu denjenigen, die die freiwerdenden UKW Frequenzen nutzen werden (anstatt selber innovativ zu werden). Dass das UKW Band zu "schmal" für eine breitere Senderauswahl sei, ist übrigens ebenfalls eine fadenscheiniges Argument für einen Wechsel. Wie viele Sender mit welchen Frequenz-Abständen empfangen wir denn heute? Theoretisch sind jedenfalls ca. 40 Sender pro Region locker drin und da sind wir bundesweit deutlich von entfernt.
Dazu der Umweltaspekt: Ein UKW-Empfänger gibt vergleichsweise selten und meist erst in hohem Alter den Geist auf. Der natürliche Ersatzbedarf an Empfängern ist also sehr gering. Wann ist Ihnen das letzte Mal ein Radio irreparabel abgeraucht? Womit wir dann bei den Kosten für den Verbraucher wären. Es wird seitens der Industrie gern so getan als gäbe es pro Haushalt nur ein oder zwei Empfänger. Zudem verweist man darauf, dass es DAB+ Empfänger ja schon für wenige EUR gebe. Ich zähl' dann mal für meine 4-köpfige Familie auf:
- Wohnbereiche: 1 hochwertiger Hifi-Tuner an der Anlage, 1 DVD-Receiver
- Kinder: je 1 kleinere Stereo-Anlage (also 2 St.)
- Wohnküche: 1 Mini-Hifi-Receiver
- Bäder: 2 portable Radios
- 1 kleine Vintage-Anlage und 1 Radiowecker im Schlafzimmer
- Autos: 1 hochwertiges Werkseinbauradio, 1 gut ausgestattetes DIN-Einbauradio
Alles technisch tadelloser Elektroschrott! Und grob überschlagen ein Ersatzbedarf von ca. 3.000 EUR (sofern qualitativ gleichwertiger Ersatz überhaupt verfügbar ist), wobei eventuelle Einbaukosten (Auto) nicht mtgerechnet sind, die verschlechterte Optik (Ersatzreceiver statt Werkseinbau) nicht zu beziffern ist ... und ... und ...

Mit anderen Worten: Es kotzt mich an, dass so etwas - über die Köpfe der Verbraucher hinweg - überhaupt diskutiert wird. Und ich bin da wahrlich nicht allein.
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[1.1.1] fanlog antwortet auf mediahead
19.08.2015 07:34
Benutzer mediahead schrieb:
>
Wo ist denn bitte der große Vorteil von DAB/DAB+?
...

überschlagen ein Ersatzbedarf von ca. 3.000 EUR (sofern qualitativ gleichwertiger Ersatz überhaupt verfügbar ist),
...

Bin ganz Deiner Meinung. Der geringe Vorteil von DAB steht in keinem Verhältnis zu den hohen Ersatzbeschaffungskosten bei einer UKW Abschaltung. Zu Hause höre ich meist Internetradio, sieht man mal von den Bad-/Küchenquäken ab und da reicht UKW locker.
Ich verstehe nicht warum die Politik daran festhält. Sollten lieber dafür sorgen dass es mehr 320KBit Internetradios gibt.
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[1.1.2] Donaldfg antwortet auf mediahead
19.08.2015 23:05
Benutzer mediahead schrieb:

Mit anderen Worten: Es kotzt mich an, dass so etwas - über die Köpfe der Verbraucher hinweg - überhaupt diskutiert wird. Und ich bin da wahrlich nicht allein.

ja wegen solchen Produktionsbremsen wird bei uns die Autobahn nicht gebaut die erfinden immer neue Gründe um die Zukunft aufzuhalten .
So etwas nervt mich, verschont mich doch mit den damals war alles besser Geschichten.

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[1.1.2.1] Martin Ramsch antwortet auf Donaldfg
20.08.2015 18:00
„Donaldfg“ schrieb:
ja wegen solchen Produktionsbremsen wird bei uns die Autobahn nicht gebaut die erfinden immer neue Gründe um die Zukunft aufzuhalten .
So etwas nervt mich, verschont mich doch mit den damals war alles besser Geschichten.

So ein unüberlegtes, hirnloses Ändern-des-Änderns-willens, wie Sie es hier fordern, regt mich wirklich auf, weil es unverantwortlich und dumm ist.

Natürlich ist es gut, sich immer Gedanken zu Verbesserungen zu machen. Aber nur Veränderungen, die auch etwas verbessern, sind tatsächlicher Fortschritt!

Deshalb muss sich jede Änderung, jede Neuerung auch daran messen lassen, welche Vor- und Nachteile (und jeweils für wen!) sie bietet.

mediahead hat in seinem Beitrag Argumente gebracht, gute sogar, warum die Abschaffung von Ukw und das Ersetzen durch DAB+ auch große Nachteile bringt.

Sie haben keines dieser Argumente entkräftet, sondern kommen nur mit einem tumben „Zukunft aufhalten“, als ob jede Änderung automatisch gut wäre. Blödsinn! Natürlich sind auch Verschlechterungen möglich. Blinder Glaube an den „Fortschritt“ (der eben manchmal gar keiner ist) ist naiv.

Und in diesem konkreten Fall von Ukw vs. DAB+ sehe auch ich für uns Endkunden, also die Millionen von Radio-Hörern, viel mehr Nachteile als Vorteile. Profitieren werden vom Wechsel nur wenige.
Donaldfg: Finden sie das so wirklich gut?

Im Übrigens denke ich schon, dass das alte analoge Radio irgendwann komplett von digitaler Übertragungstechnik abgelöst sein wird. Aber vermutlich einfach dadurch, dass man die Sender per Internet empfängt. Ganz ohne spezialisierte Verbreitungswege wie DAB+. Die aktuell kaufbaren WLAN-Radios sind dabei allerdings nur ein erster Anfang dieser Entwicklung. Denn Millionen Radiohörer, jeder mit einem individuell übertragenen Internet-Stream, wären netztechnisch extrem ineffizient.

Deshalb geht es eindeutig hin zu Multicast-Techniken im Internet (siehe Wikipedia für kurze Erklärung), wie sie z.B. die Telekom für Video schon bei seinem Entertain nutzt. Das wäre für Radio-Streams genauso sinnvoll!

Mit einer noch weiter wachsenden Internetabdeckung (inklusive LTE und kommender 5G-Technologien und vermutlich auch neuer Techniken, die z.B. unempfindlicher gegenüber schneller Bewegung sind) wird sich der Trend fortsetzen, statt spezialisierter Übertragungstechniken mehr und mehr das „universelle“ Internet und einfach darüber passende Dienste zu nutzen.
Beispiele aus der Telefonie für diesen Trend sind etwa IP-basierte Telefonanschlüsse der Telekom. Oder Voice-over-LTE und WiFi-Calling, wo die Datenübertragung hin zur traditionellen Infrastruktur des Telefon- oder Mobilnetzes auch einfach mit TCP/IP-Paketen gemacht wird.

Dass den etablierten Infrastruktur-Betreibern (und Nutznießern wie Geräteherstellern) Lösungen besser gefallen, bei denen der Kunde neue Geräte und/oder neue Abos kaufen muss, ist klar. Aber ich hoffe, dass rege Konkurrenz in einem dynamischen Markt diese Dinosaurier überrumpeln wird, und wir echte Innovation mit nachhaltigem Nutzen bekommen.