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technologieneutral ja, ABER ...


16.09.2015 17:57 - Gestartet von darcduck
Es ist richtig für ein Projekt die Zielsetzung so festzulegen, das es bei der Wahl der Mittel nicht zu starke Einschränkungen gibt. Im Falle Breitbandverbindung also technologieneutral zu fördern durchaus erstmal richtig.

Aber man muss auch sehen wie man das Ziel setzt. Und da sehe ich im Moment das Problem. Das Ziel wird auf 50 MBit gesetzt, nur das muss erreicht werden, alles darüber hinaus erhält keine weitere Wertschätzung. Das ist wirklich sehr kurzsichtig gedacht, bei Investitionen die 10, 20 oder mehr Jahre Ihren Dienst tun sollen. Es wäre also sinnvoll schon mehr mögliche Bandbreite auch mehr zu fördern (aber natürlich nicht linear). Z.B. kann die absolute Förderhöchstgrenze höher liegen, die relative Förderquote nicht bei 50% oder 70% sondern bei Bitraten die eine sehr langfristige Nutzbarkeit absehen lassen sogar 70%-90%.

Und definitiv darf es nicht mehr möglich sein, das neue Hausanschlüsse nur in Form einer Kupferleitung hergestellt werden. Hier muss es eine Verpflichtung geben mindestens parallel zum Kupferkabel ein Glasfaserkabel zu legen oder das Kupferkabel ab Grundstücksgrenze im Leerrohr, so das es ohne Tiefbauarbeiten gegen Glasfaser ausgetauscht werden kann. Ohne gesetzliche Vorschrift baut die Deutsche Telekom nämlich nur das, was der Erschließungsträger bezahlt und dem ist egal ob die Grundstücke anschließen Kupfer oder Glasfaser haben (Und viele Grundstückseigentümer können sich heute auch nicht vorstellen, mehr als VDSL zu brauchen).

Wer aber die Entwicklung der letzten 20 Jahre betrachtet, sieht das die Datenraten etwa Faktor 1000 angestiegen sind. Alles basierend auf dem Kupferkabel, aber vor allem in den letzten Jahren hauptsächlich durch verkürzen des Kabels. Ja ein Ethernetkabel sind auch nur Kupferdrähte und das kann wohl auch 10GBit übertragen, allerdings auf 4 Adernpaaren, in einem verdrillten geschirmten Kabel, das auch nicht sehr lang sein darf. Alzu viele technologische Sprünge darf man sich vom Telefonkabel also nicht mehr erwarten. Wer mal versucht hat eine alte Telefonverkabelung als Netzwerk zu verwenden, der kennt ebenfalls die Grenze bei etwa 100MBit und da sind wir jetzt schon. Wer nicht direkt neben seinem Elektrohausanschluss einen "eigenen" Outdoor-DSLAM haben will, der wird also trotz Vectoring und vielleicht Bündelung zweier Adernpaare nicht weit über 300-500 MBit hinauskommen. Klingt viel? Nunja Stand heute ja. Übermorgen mit 8K Streaming, Medizinischer Ferndiagnose oder vielleicht auch irgendwelchen Hologramübertragungen (also nicht 3D als 2 mal 2D Bilder, sondern 3D Modell + Texturen lässt sich auch 500MBit schnell auslasten.