Denn wenn OTT-Anbieter aus EU-Sicht als wettbewerbsrechtliches Substitut für CbC und andere klassiche Dienste herhalten sollen, dann muss die zwangsläufige Folge eine wie auch immer geartete Regulierung für die OTT-Dienste sein.
In der Fülle der dort genanten Messenger und VoIP-Anbieter können immerhin ChatSecure, CryptoCat, OTR-Messaging, Signal/Red Phone, Silent Phone, Silent Text, Telegram und Textsecure alle Anforderungen erfüllen, während Mxit, AIM, Blackberry Messenger, Ebuddy, Hushmail, Kik, Skype, Viber und der Yahoo Messenger ganz schlecht abschneiden.
Schön, dass in Deutschland mal jemand die SMSC der EFF bemüht. Hier kann man nämlich auf einen Blick erkennen, welcher Instantmessenger nicht nur hohle Phrasen über die eigene Sicherheit drischt (wie z. B. das hier auf Teltarif immer wieder beworbene Threema, welches sich eigentlich nur in der DACH-Region besonderer Beliebtheit erfreut und dem Rest der Welt gänzlich unbekannt ist), sondern diese auch tatsächlich ÜBERPRÜFBAR einhält!
Es müsste für jeden IM-User eigentlich erschreckend sein, wie wenige Anbieter und Programme auf der Scorecard nur die volle Punktzahl erreichen und wie grottenschlecht ihr eigener Dienst dabei abschneidet. Es reichen keine zwei vollen Hände aus um die führenden Anwendungen abzuzählen. Um an der Stelle auch noch den Bogen zum letzten Kuch-Artikel zu Samsungs Socializer zu schlagen: Telegram schneidet im Scorecard-Modell verdammt gut ab. Berücksicht man dazu noch den Hintergrund, dass Telegram im Gegensatz zu den 7 anderen, gleich gut abschneidenenden Konkurrenten auf ausnahmslos JEDER gängigen Plattform verfügbar ist, wird vielleicht auch einem Herrn Kuch klar, warum Samsung mit dem Socializer ausnahmsweise mal von Anfang an auf das technologisch richtige Pferd gesetzt hat und nicht vor hat mit eigenen Lösungen den Markt "aufzurollen". Das einzige Ziel ist, die bisherige Dominaz von WhatsApp zu brechen. Dass Samsung oder auch der ehemalige Programmierer der "WhatsApp Plus" App sich offen and die Seite der Telegram-Plattform stellen, ist jedenfalls ein sehr positives Zeichen dafür, dass das tatsächlich auch gelingen kann. Der Open Scource Ansatz wird sich am Ende durchsetzen. Proprietäre, kommerzielle Instantmessenger wie WhatsApp oder Threema sind schon heute in jedem erdenklichen Aspekt Vergangenheit. Immer mehr Nutzer beginnen das endlich zu begreifen. Wann sickert die Erkenntnis in den Redaktionsstuben der Republik? Die Mär' vom "sicheren" Threema geistert seit dem dilettantischen Bericht der Stiftung Warenpest vor fast 2 Jahren noch immer durch die Artikeltexte.