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Maschenweite?


24.04.2016 14:52 - Gestartet von IMHO
Mit einer Leitung (einer Linie) kann man keine Flächen bedecken. Wir haben heutzutage schon ein "flächendeckendes" Glasfasernetz. Es ist alles nur eine Frage der politischen Rhetorik. Zur Zeit beträgt die Maschenweite abschnittsweise 100 km, was solls?
Meint der Steigbügelhalter, FTTC (Randstein), FTTB (Gebäude), FTTD (bis zum Schreibtisch). Will er gesetzliche Regeln schaffen, dass investitionsfaule Mehrfamilienhausbesitzer die Steigleitung im Gebäude renovieren lassen müssen?
Zu welchem Prozentsatz will der Dampfplauderer Dörfer mit weniger als 100 Einwohnern bis zur Grundstücksgrenze mit FTTC versorgen? 90%? 99% und unbezahlbar? Oder meint er eine Glasfaserversorgung aller Mobilfunkmasten und eine Fortsetzung von LTE@home? Eine vollflächige GlasfaseVerversorgung ist viel zu teuer. Alles was irgendwo zwischen billig-belanglos und überteuert-perfekt realisierbar sein soll, bedarf einer differenzierten Darstellung und keiner Politikerrede vom Ahnungslos-Siggi. Dieser Dampfplauderer ruiniert "seine" Partei, ganz ohne Kontakt zur Realität, ganz ohne Druck von der Opposition, einfach so aus Eitelkeit; damit er auf der CeBit auch mal was gesagt hat.
Gleichzeitig geiert er auf den EU-Fördertopf? Sind die 5Mrd aus der Frequenzversteigerung von 2015 auch schon wiederr versickert? Wird es 2018, bei der Versteigerung der 2020 neuzuvergebenden 2100er-Frequenzen nicht genug einspielen?
Die Politik bleibt bis heute ein Konzept schuldig, bis zu welcher Siedlungsdichte der unsubventionerte Markt alles aus eigener Kraft leisten können soll und ab welcher "Ländlichkeit" (mit geringerer Nachfragedichte) der Staat zwecks Ähnlichkeit der Lebensverhältnisse eingreift. Stattdessen wird immer herumgeeiert und jede Woche was anderes versprochen, während das Land immer weiter den Anschluss an den Stand der Technik verliert, der in der Stadt verfügbar ist. Wenn es in Jahrzehnten endlich Gigabit bis zum Bauernhof geben wird, wird man in der Stadt die Terabit-Anschlüssee planen, weil 100GB zu langsam ist.
Ohne Konzept, ohne Eingeständnis, dass das dünnbesiedelte Land chronisch Hilfe braucht, um nicht abgehängt zu werden, wird es nichts werden. Egal welche Partei das Loblied auf den heiligen Markt singt. Es gibt keinen Infrastrukturmarkt. Märkte verkaufen nur an die solventen Kunden. Die Kunden; die man nicht kostendeckend beliefern kann; lässt man links liegen; wenn man nicht selbst pleite gehen will. Infrastruktur funktioniert aber anders.
Aber seit wann haben Parteipolitiker Ahnung von Infrastrukturplanung. Wenn der Geldkofferüberreicher ihnen vorplappert "der Markt wird es richten" plappern es die Nadelstreifennieten ins nächste Mikrofon hinein.