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AltVerträge


22.09.2016 10:32 - Gestartet von mersawi
Wie verhält es sichn denn mit Verträgen welche zum Zeitpunkt der Roaming Befreiung laufen.
Z.B. o2 oder auch Drillisch Verträge...da darf der Kunde ja nur 1 GB in der EU verbrauchen, danach wird die Internetverbindung gekappt.
Darf ich dann ab 15.06.2017 meine 5 GB auch in Polen verbrauchen ?
Die EU schreibt folgendes hierzu:Unter das Konzept der „stabilen Bindung“ fallen etwa Pendler, im Ausland lebende Bürgerinnen und Bürger, die sich regelmäßig in ihrem Heimatland aufhalten, oder Erasmus-Studierende. Europäische Bürgerinnen und Bürger werden inländische Preise zahlen, wenn sie telefonieren, Textnachrichten versenden oder auf ihrem Mobilgerät ins Internet gehen. Auch werden sie uneingeschränkten Zugang zu anderen Teilen ihres Mobilfunkvertrags (z. B. dem monatlichen Datenvolumen) haben.
Ich bin gespannt...
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[1] wolfbln antwortet auf mersawi
22.09.2016 11:50
Benutzer mersawi schrieb:
Wie verhält es sichn denn mit Verträgen welche zum Zeitpunkt der Roaming Befreiung laufen.
Z.B. o2 oder auch Drillisch Verträge...da darf der Kunde ja nur 1 GB in der EU verbrauchen, danach wird die Internetverbindung gekappt.
Darf ich dann ab 15.06.2017 meine 5 GB auch in Polen verbrauchen ?
Die EU schreibt folgendes hierzu:Unter das Konzept der „stabilen Bindung“ fallen etwa Pendler, im Ausland lebende Bürgerinnen und Bürger, die sich regelmäßig in ihrem Heimatland aufhalten, oder Erasmus-Studierende. Europäische Bürgerinnen und Bürger werden inländische Preise zahlen, wenn sie telefonieren, Textnachrichten versenden oder auf ihrem Mobilgerät ins Internet gehen. Auch werden sie uneingeschränkten Zugang zu anderen Teilen ihres Mobilfunkvertrags (z. B. dem monatlichen Datenvolumen) haben. Ich bin gespannt...

Laufende Verträge müssen auch umgestellt werden auf die neuen Regeln ab Juli 2017. D.h. man sollte sich jetzt nicht blenden lassen von hohen EU-Roamingpaketen, die plötzlich inkludiert sind, denn viele müssen das dann sowieso.

Das Konzept der "stabilen Bindung" ist leider sehr vage und interpretationsbedürftig. Konkret geht es dabei aber eher darum, welche SIM du wie lange kostenfrei im Roaming benutzen darfst.

Bei Verträgen wirst du deine deutsche SIM nicht lange in Polen laufen lassen, wenn du die Preise dort mitkriegst :-)

Interessanter ist ja die Frage. Ich kaufe mir dann im Urlaubsland wie bisher eine lokale SIM. Die ist in der Regel Prepaid, weil ich Verträge nicht bekomme. Kann ich dann zuhause den Rest verbrauchen? Oder sogar sie noch länger benutzen? Dazu habe ich ja eine "stabile Bindung". Diese ist aber nur zum Ausgabeland der SIM gemeint. Aber wie will man denn das beim Kauf einer Prepaid SIM überprüfen.

Der Entwurf ist noch so vage und lässt so viele Fragen und Interpretationen offen, dass im Endeffekt alles passieren kann.
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[2] krassDigger antwortet auf mersawi
22.09.2016 12:09
Benutzer mersawi schrieb:
Die EU schreibt folgendes hierzu:Unter das Konzept der „stabilen Bindung“ fallen etwa Pendler, im Ausland lebende Bürgerinnen und Bürger, die sich regelmäßig in ihrem Heimatland aufhalten, oder Erasmus-Studierende.
Das wir uns über so etwas Gedanken machen, zeigt für mich, das wir den Bereich der Marktwirtschaft verlassen haben, und irgendwo im staatsgelenkten Sozialismus mit dem EU-typischen Bürokratenkleinklein angekommen sind.
Die Roamingregulierung ist komplett überflüssig, zumindestens in den Ländern wo es mehr als einen Mobilfunker gibt.
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[2.1] wolfbln antwortet auf krassDigger
22.09.2016 12:44

3x geändert, zuletzt am 22.09.2016 13:08
Benutzer krassDigger schrieb:
Benutzer mersawi schrieb:
Die EU schreibt folgendes hierzu:Unter das Konzept der „stabilen Bindung“ fallen etwa Pendler, im Ausland lebende Bürgerinnen und Bürger, die sich regelmäßig in ihrem Heimatland aufhalten, oder Erasmus-Studierende.
Das wir uns über so etwas Gedanken machen, zeigt für mich, das wir den Bereich der Marktwirtschaft verlassen haben, und Zoll irgendwo im staatsgelenkten Sozialismus mit dem EU-typischen Bürokratenkleinklein angekommen sind.
Die Roamingregulierung ist komplett überflüssig, zumindestens in den Ländern wo es mehr als einen Mobilfunker gibt.


Gut. Nehmen wir mal an, du hättest Recht. Lassen wir mal die Schlagworte beiseite und schauen auf die Preise.

Ganz einfach im Roaming, welches nicht reguliert wird: 24€ pro MB bei Vodafone in den Balkanländern oder Russland. Das ist fast das 500-fache des regulierten EU-Preises. Bei den Mitbewerbern sieht es ähnlich aus. Die EU ist ja erst tätig geworden, als nichts passiert von Seiten der Anbieter.

Man vergisst oft schnell: Vor 10 Jahren wurde zum 1.Mal eingegriffen und Roaminggespräche auf knapp 60c/min limitiert, vor 4 Jahren bei Daten auf 83ct/MB. Jetzt sind wir bald im EU-Roaming bei Inlandspreisen, die in Deutschland um 1ct/MB und in Gesprächen bei Flatrates liegen. Dies hätte der Markt nie korrigieren können in dem Zeitraum.

Und das ist nur ein beliebiges Beispiel des Marktversagens. Natürlich gibt es Workarounds wie der Kauf einer lokalen SIM-Karte. Aber für kurze Aufenthalte sehr mühselig. Genau dieses Problem hat doch jeder hierzulande, wenn er nach außerhalb der EU fährt. Oder was sagst du den typischen Touristen aus Übersee? Kauft 10 lokale SIMs für euren Europa-Trip, damit ihr euren Freunden bei Instagram posten könnt?

Die weiter herrschenden Preise aller Anbieter in Übersee oder vieler für Auslandsgespräche zeigt doch leider, dass der Markt nicht funktioniert. Dass bei Marktversagen der Staat eingreift haben wir ständig (Umwelt, Landwirtschaft etc.). Es könnte nur besser werden, ist aber keine Garantie dafür, weil es auch Gefahren beinhaltet. So können die vorgegebenen Preise sich verfestigen oder den Wettbewerb völlig zerstören (Stichwort: Agrarsubventionen oder Mindestlohn). Da muss man aufpassen.
Der Telekommunikationssektor war immer schon staatlich gelenkt. Von Zeiten der Deutschen Bundespost bis zur Bundesnetzagentur heute. Darum ist das kein Paradigmenwechsel.