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Verpflichtung zum Roaming und niedrigere Hürden für Netzbetreiber


09.04.2017 23:50 - Gestartet von michaelmess
Ich denke, daß hier noch in der Regulierung folgendes fehlt: Die Verpflichtung zum Roaming und niedrigere Hürden bei der Zulassung von Netzbetreibern.

So könnte man den Netzbetreibern vorschreiben, in der EU Roaming (egal ob national oder international) anzubieten.
Dann müßte man noch die Hürde für Neueinsteiger bei den Netzbetreibern senken: Ein Netzbetreiber muß dann nicht überall Netze aufbauen, sondern kann sich erst mal auf eine Stadt oder Region beschränken und dann langsam wachsen.
Dann würden Fehlschläge wie bei Mobilcom und Quam vermieden und regionale Anbieter, die heute schon DSL anbieten, könnten auch Mobilfunknetze bereitstellen.
Auch auf dem Lande könnte dann ein Anbieter LTE anbieten und die Nutzer aller Netzbetreiber hätten einen Nutzen davon. Und umgekehrt rechnet sich das LTE dann auch für den Netzbetreiber, da er ja auch die Kunden der Konkurrenz bedienen kann.
Und vielleicht wird es dann bald wieder Tarife wie damals O2 Genion geben, die dem Nutzer in einer Homezone (natürlich im eigenen Netzabdeckungsbereich) günstigere Konditionen bietet, weil da der Netzbetreiber ein eigenes Netz hat.

Problem bleibt natürlich die Frequenzenknappheit.
Aber da könnte man die nächsten Frequenzen, die reserviert werden, nicht den großen Dreien geben, sondern diese für regionale Anbieter verwenden.
Und anstatt diese zu versteigern, könnte man den Preis nach Anzahl der versorgten Haushalte und Betriebe festsetzen, wobei Betriebe dann nach Größe gewichtet werden und Haushalte nach der Anzahl von Menschen, vielleicht aber auch ähnlich wie derzeit beim Rundfunkbeitrag.
Auf dem Land ist die Lizenz dann günstiger, während in der Großstadt dann mehr bezahlt werden muß.
Wer eine Lizenz hat, ist dann verpflichtet, die Abdeckung im lizensierten Bereich zeitnah zu garantieren. Dies sollte so sein, damit Lizenzen auch wirklich für Netzabdeckung verwendet werden und nicht auf Vorrat geholt werden zum Rosinenpicken oder um die Konkurrenz zu verdrängen.
Und dort wo man kein Heimatnetz hat, ist man durch Roaming versorgt.
Letztendlich muß aber derjenige einen Vorteil haben, der Netze aufbaut, damit die Netzbetreiber motiviert sind, darin zu investieren und nicht hinterher keine Netze existieren, weil alle lieber die Netze der Anderen nutzen wollen.
Vielleicht gibt es dann auch eine Trennung zwischen Netzbetreibern und Mobilfunkanbietern, wobei die Mobilfunkanbieter dann die SIM-Karten ausgeben und für genutzte Leistungen bezahlen und die Netzbetreiber, die diese Leistungen erbringen, indem sie Funknetze aufbauen.
Wenn es genügend Frequenzen gibt, dann können auch viele Netzbetreiber Netze anbieten, was für Ausfallsicherheit sorgt.

Mal schauen, wie lange es dauert, bis die Politik auf diese Idee kommt...

Vielleicht müssen die Netzbetreiber nur noch genügend die neuen Roamingregeln boykottieren, damit es dazu kommt.