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Warum nur regt man sich darüber auf?


22.01.2002 10:20 - Gestartet von wolfi2
Ich verstehe wie einige andere die Aufregung nicht. Unser ganzes Wirtschaftsleben ist darauf ausgerichtet, es dort zu holen wo man es bekommt. Das mit den SMS ist ein gutes Beispiel. D2 macht da schon lange die dicke Abzocke und das wird seit 6 oder 8 jahren geschrieben und hat sich darüber jemals jemand aufgeregt?
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[1] rtpj antwortet auf wolfi2
22.01.2002 10:42
Benutzer wolfi2 schrieb:
Ich verstehe wie einige andere die Aufregung nicht.

Ich auch nicht.

Unser ganzes Wirtschaftsleben ist darauf ausgerichtet, es dort zu holen wo man es bekommt.

Natürlich.

Das mit den SMS ist ein gutes Beispiel. D2 macht da schon lange die dicke Abzocke und das wird seit 6 oder 8 jahren geschrieben und hat sich darüber jemals jemand aufgeregt?

Natürlich nicht, D2 ist ja nicht = Telekom.

:-> Zynismus AN :->

Ich habe folgendes bei der ganzen Diskussion "gelernt":

- Kinder und Jugendliche telefonieren zu 95 % nicht in Prepaidtarifen, sondern mit einem festen Laufzeitvertrag der auf ihren Namen läuft.

- Kinder und Jugendliche haben Mobiltelefonrechnungen von 750,- Euro/Monat ("und das schon bei den jetzt geltenden Preisen" von 0,08 €/netzinterner SMS).

- Die neuen Tarife ab 1.2.02 gelten für alle Kunden.

- Kein Kunde hat kein Wahlrecht. Er muß die neuen D1-Tarife bezahlen, ob er will oder nicht.

- "Da über 90 % der Kunden bei der Telekom sind", gelten die neuen SMS-Preise für "einen Großteil der Deutschen". Die "Regulierungsbehörde sieht bei einer derartigen Ausnutzung des Monopols tatenlos zu".

- Ab 1.2.02 werden sich die Kundenzahlen bei D1 verdoppeln, bei derart vielen an niedrigen SMS-Tarifen interessierten Neukunden.

- D2 gilt mit 0,30 € für netzübergreifende SMS über die reguläre SMSC ab sofort als sozialer Wohltäter. Am 1.2.02 wird die MMO GmbH in die MMO gGmbH umgewandelt.

:-> Zynismus ENDE :->
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[1.1] m1999 antwortet auf rtpj
22.01.2002 11:52
gut und schön, dass du mit deiner ironie aufzeigen möchtest, dass d2 das schon lange praktiziert was d1-telekom nun vorhat, dennoch rechtfertigt dies nicht, dass die telekom nun auch an der preisschraube dreht und zwar G E W A L T I G.

dass d2 teuer ist wissen wohl alle, dass d1 dazu eine einigermaßen günstige alternative war, hat d1 einen kundenzulauf beschert. nun wird sich dieser wohl in grenzen halten.

was mich an der ganzen geschichte wundert ist, dass das kartellamt hier nicht eingreift. schließlich hat d1+d2 zusammen rund 80% marktmacht, das ist lt. gwb (gesetz gegen wettbewerbsbeschränkungen , also die bibel der kartellrechtler) nach §19 eine marktbeherrschende stellung.
schon allein d1 oder d2 allein haben eine marktbeherrschende stellung. (dazu reicht 1/3 des marktanteils)

gegen die marktbeherrschende stellung kann man zwar nichts machen, man kann aber den mißbrauch dieser marktmacht verbieten.

und man könnte sich durchaus streiten ob d1 nun seine marktmacht nicht mißbraucht.
wiederum §19 gwb:

behinderungsmißbrauch besteht meiner meinung nach: drastische verteuerung der gespräche zu e+ und viag soll diese beiden kleinen konkurrenten am markt kleinhalten und behindert damit den wettbewerb.

ausbeutungsmißbrauch ist auch gegeben: mit den hohen sms-preisen und gebühren die kunden abzocken.


ich stelle mir nur die frage: wodurch, also durch welche kosten, ist diese preiserhöhung für sms+fremdnetzgespräche gerechtfertigt ? haben sich die interconnection-gebühren der e-netze UM 150% verteuert ? man möchte mit dem gwb solchen umtrieben marktbeherrschender unternehmen einhalt gebieten, ist nur die frage, wann das realisiert wird.

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[1.1.1] rtpj antwortet auf m1999
22.01.2002 14:26
Benutzer m1999 schrieb:

gut und schön, dass du mit deiner ironie aufzeigen möchtest, dass d2 das schon lange praktiziert was d1-telekom nun vorhat, dennoch rechtfertigt dies nicht, dass die telekom nun auch an der preisschraube dreht und zwar G E W A L T I G.

Merke: FÜR NEUKUNDEN, UND NUR FÜR DIESE!

Und nun stehen ja die alten Tarife weiterhin zur Auswahl.

dass d2 teuer ist wissen wohl alle, dass d1 dazu eine einigermaßen günstige alternative war, hat d1 einen kundenzulauf beschert. nun wird sich dieser wohl in grenzen halten.

D2 hat IMMER NOCH einen Vorsprung von 0,10 € für SMS in Fremdnetze über die Standard-SMSC.

was mich an der ganzen geschichte wundert ist, dass das kartellamt hier nicht eingreift. schließlich hat d1+d2 zusammen rund 80% marktmacht, das ist lt. gwb (gesetz gegen wettbewerbsbeschränkungen , also die bibel der kartellrechtler) nach §19 eine marktbeherrschende stellung. schon allein d1 oder d2 allein haben eine marktbeherrschende stellung. (dazu reicht 1/3 des marktanteils)

gegen die marktbeherrschende stellung kann man zwar nichts machen, man kann aber den mißbrauch dieser marktmacht verbieten.

und man könnte sich durchaus streiten ob d1 nun seine marktmacht nicht mißbraucht.
wiederum §19 gwb:

behinderungsmißbrauch besteht meiner meinung nach: drastische verteuerung der gespräche zu e+ und viag soll diese beiden kleinen konkurrenten am markt kleinhalten und behindert damit den wettbewerb.

ausbeutungsmißbrauch ist auch gegeben: mit den hohen sms-preisen und gebühren die kunden abzocken.


ich stelle mir nur die frage: wodurch, also durch welche kosten, ist diese preiserhöhung für sms+fremdnetzgespräche gerechtfertigt ? haben sich die interconnection-gebühren der e-netze UM 150% verteuert ? man möchte mit dem gwb solchen umtrieben marktbeherrschender unternehmen einhalt gebieten, ist nur die frage, wann das realisiert wird.


Kartellrecht hin oder her:

Es ist leider so, daß bei der Berechnung der "Marktmacht" (in Bezug auf Tarife) nicht die Anzahl der in diesem Netz telefonierenden Kunden zählt, sondern die Zahl der vertraglich direkt an dieses Unternehmen gebundenen Kunden.

Und zieht man bei T-Mobile und Vodafone (D2) einfach alle Service-Provider-Kunden ab, kommt man auf ganz andere %zahlen.

Es gab übrigens vor knapp 2 Jahren einmal ein Verfahren, in dem überprüft werden sollte, ob ein Verfahren zwecks Feststellung der marktbeherrschenden Stellung eingeleitet werden kann. Ergebnis: Nein. Keiner der Anbieter ist marktbeherrschend.
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[1.1.1.1] fibrozyt antwortet auf rtpj
22.01.2002 14:34
Benutzer rtpj schrieb:
Benutzer m1999 schrieb:

gut und schön, dass du mit deiner ironie aufzeigen möchtest,
dass d2 das schon lange praktiziert was d1-telekom nun vorhat,
dennoch rechtfertigt dies nicht, dass die telekom nun auch an der preisschraube dreht und zwar G E W A L T I G.

Merke: FÜR NEUKUNDEN, UND NUR FÜR DIESE!

Irgendwann läuft jeder Vertrag aus und nach 2 Jahren möchte man ja auch mal ein neues Handy. Schwupps ist man dabei. Wer jetzt einen Vertrag abschließt, ok, aber was machen die Leute deren Vertrag im Laufe des Jahres abläuft? Da steht dann wohl ein Netzwechsel ins Haus.


Und nun stehen ja die alten Tarife weiterhin zur Auswahl.

Bin mal gespannt, ob das auch für die Nebenzeitpreise gilt. Man wird abwarten müssen. Zu hoffen wäre es.


dass d2 teuer ist wissen wohl alle, dass d1 dazu eine einigermaßen günstige alternative war, hat d1 einen kundenzulauf beschert. nun wird sich dieser wohl in grenzen halten.

D2 hat IMMER NOCH einen Vorsprung von 0,10 € für SMS in Fremdnetze über die Standard-SMSC.

Aber nur über Brodos oder Centrium oder wie sie alle heißen. Mal sehen, wie lange das noch funktioniert.

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[1.1.1.1.1] rtpj antwortet auf fibrozyt
22.01.2002 16:17
Benutzer fibrozyt schrieb:
Benutzer rtpj schrieb:
Merke: FÜR NEUKUNDEN, UND NUR FÜR DIESE!

Irgendwann läuft jeder Vertrag aus und nach 2 Jahren möchte man ja auch mal ein neues Handy. Schwupps ist man dabei.

In meinem Umfeld haben 2 Leute nachgefragt: "Nein, es gelten für Sie die alten Bedingungen weiter". Einer wollte es schriftlich und bekam's.

Wer jetzt einen Vertrag abschließt, ok, aber was machen die Leute deren Vertrag im Laufe des Jahres abläuft? Da steht dann wohl ein Netzwechsel ins Haus.

Eben nicht unbedingt ...

Was nicht heißen soll, daß man die Bedingungen ändert ... Fakt ist aber: Zur Zeit ist es so, daß sich die Vertragsbedingungen nicht zuungunsten des Kunden ändern werden.

Und nun stehen ja die alten Tarife weiterhin zur Auswahl.

Bin mal gespannt, ob das auch für die Nebenzeitpreise gilt.
Man wird abwarten müssen. Zu hoffen wäre es.

In den *neuen* Tarifen sollen tatsächlich die an die neuen IC-Preise angepaßten Preise verlangt werden.

dass d2 teuer ist wissen wohl alle, dass d1 dazu
eine
einigermaßen günstige alternative war, hat d1
einen
kundenzulauf beschert. nun wird sich dieser wohl
in
grenzen halten.

D2 hat IMMER NOCH einen Vorsprung von 0,10 € für SMS in Fremdnetze über die Standard-SMSC.

Aber nur über Brodos oder Centrium oder wie sie alle heißen.
Mal sehen, wie lange das noch funktioniert.

"Vorsprung" insofern, als daß sie 0,10 € mehr verlangen als z.B. D1 ... ;-)
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[1.1.1.2] m1999 antwortet auf rtpj
22.01.2002 16:10
hallo rtpj,

leider muß ich dich hier in einigen punkten korrigieren.

Benutzer rtpj schrieb:
Benutzer m1999 schrieb:

gut und schön, dass du mit deiner ironie aufzeigen möchtest,
dass d2 das schon lange praktiziert was d1-telekom nun vorhat,
dennoch rechtfertigt dies nicht, dass die telekom nun auch an der preisschraube dreht und zwar G E W A L T I G.

Merke: FÜR NEUKUNDEN, UND NUR FÜR DIESE!

Und nun stehen ja die alten Tarife weiterhin zur Auswahl.
-> da weißt du scheinbar mehr als andere, denn ron sommer
hat meines wissens lediglich eingeräumt, dass der
man wählen kann zwischen
(1) alte grundgebühr und alter sms-preis
oder
(2) neue (günstigere) grundgebühr und neuer (teuerer)
sms-preis.
über die wahnsinnige preiserhöhung in die fremdnetze
hat er meines wissens kein wort verloren. die alten
tarife bleiben also keinesfalls "erhalten"

dass d2 teuer ist wissen wohl alle, dass d1 dazu eine einigermaßen günstige alternative war, hat d1 einen kundenzulauf beschert. nun wird sich dieser wohl in grenzen halten.

D2 hat IMMER NOCH einen Vorsprung von 0,10 € für SMS in Fremdnetze über die Standard-SMSC.
--> auch hier hast du natürlich recht, denn wenn man nur
die hälfte sagt, sagt man ja auch die wahrheit ;)
tatsächlich ist.
über 000-sms-zentrale kann man für 23pf eine sms
netzintern versenden.
über 333-sms-zentrale kann man für 39pf eine sms
netzextern versenden.
nachteil: ständiger wechsel der zentralnummer ist läßtig.
geht man jedoch diesen weg, bleiben die preise gleich,
vor allem wenn man bedenkt, dass man aber 101 sms
irgendwie nur 2 oder 3 pf. bezahlt.

was mich an der ganzen geschichte wundert ist, dass das kartellamt hier nicht eingreift. schließlich hat d1+d2 zusammen rund 80% marktmacht, das ist lt. gwb (gesetz gegen wettbewerbsbeschränkungen , also die bibel der kartellrechtler) nach §19 eine marktbeherrschende stellung.
schon allein d1 oder d2 allein haben eine
marktbeherrschende stellung. (dazu reicht 1/3 des marktanteils)

gegen die marktbeherrschende stellung kann man zwar nichts machen, man kann aber den mißbrauch dieser marktmacht verbieten.

und man könnte sich durchaus streiten ob d1 nun seine marktmacht nicht mißbraucht.
wiederum §19 gwb:

behinderungsmißbrauch besteht meiner meinung nach:
drastische verteuerung der gespräche zu e+ und viag soll diese beiden kleinen konkurrenten am markt kleinhalten und behindert damit
den wettbewerb.

ausbeutungsmißbrauch ist auch gegeben: mit den hohen sms-preisen und gebühren die kunden abzocken.


ich stelle mir nur die frage: wodurch, also durch welche
kosten, ist diese preiserhöhung für
sms+fremdnetzgespräche gerechtfertigt ? haben sich die interconnection-gebühren der e-netze UM 150% verteuert ? man möchte mit dem gwb solchen umtrieben marktbeherrschender unternehmen einhalt gebieten,
ist nur die frage, wann das realisiert wird.


Kartellrecht hin oder her:

Es ist leider so, daß bei der Berechnung der "Marktmacht" (in Bezug auf Tarife) nicht die Anzahl der in diesem Netz telefonierenden Kunden zählt, sondern die Zahl der vertraglich direkt an dieses Unternehmen gebundenen Kunden.

kartellrecht hin oder her ist eine recht unkluge aussage, denn das kartellrecht hat die aufgabe die kleinen zu schützen, damit sich ein wettbewerb entwickeln kann. es ist also von entscheidender bedutung.

Und zieht man bei T-Mobile und Vodafone (D2) einfach alle Service-Provider-Kunden ab, kommt man auf ganz andere %zahlen.

leider irrst du hier: t-d1 und d2 sind hier sozusagen "die hersteller der ware mobilfunk-telefonie", d.h. du kannst die provider nicht wegrechnen, es sei denn du möchstest etwas "schönrechnen". denn service-provider sind nichts anderes als "wiederverkäufer" einer ware und sind deshalb vom lieferanten (d1+d2+eplus+viag) abhängig. möchte man die marktmacht also messen, kann man nicht unternehmen wegrechnen, die in abhängiger stellung zum marktbeherrscher stehen. allerdings können wir beide das nicht beurteilen, da wir die verträge zwischen provider+netzbetreiber nicht kennen.

Es gab übrigens vor knapp 2 Jahren einmal ein Verfahren, in dem überprüft werden sollte, ob ein Verfahren zwecks Feststellung der marktbeherrschenden Stellung eingeleitet werden kann. Ergebnis: Nein. Keiner der Anbieter ist marktbeherrschend.
von diesem verfahren weiss ich nicht, mache mich da jedoch gerne schlau.

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[1.1.1.2.1] rtpj antwortet auf m1999
22.01.2002 16:40
Benutzer m1999 schrieb:
hallo rtpj,

leider muß ich dich hier in einigen punkten korrigieren.

Gerne.

Benutzer rtpj schrieb:
Benutzer m1999 schrieb:

gut und schön, dass du mit deiner ironie
aufzeigen
möchtest, dass d2 das schon lange praktiziert was d1-telekom
nun
vorhat, dennoch rechtfertigt dies nicht, dass die telekom
nun
auch an der preisschraube dreht und zwar G E W A L T I
G.

Merke: FÜR NEUKUNDEN, UND NUR FÜR DIESE!

Und nun stehen ja die alten Tarife weiterhin zur Auswahl.

-> da weißt du scheinbar mehr als andere, denn ron sommer hat meines wissens lediglich eingeräumt, dass der
man wählen kann zwischen
(1) alte grundgebühr und alter sms-preis
oder
(2) neue (günstigere) grundgebühr und neuer (teuerer) sms-preis.

Um nichts anderes ging es: "Keine Preiserhöhung für SMS".

über die wahnsinnige preiserhöhung in die fremdnetze hat er meines wissens kein wort verloren. die alten tarife bleiben also keinesfalls "erhalten"

Aber sicher doch: Keiner MUSS in die neuen Tarife wechseln: Sie bleiben also tatsächlich erhalten.

dass d2 teuer ist wissen wohl alle, dass d1 dazu
eine
einigermaßen günstige alternative war, hat d1
einen
kundenzulauf beschert. nun wird sich dieser wohl
in
grenzen halten.

D2 hat IMMER NOCH einen Vorsprung von 0,10 € für SMS in Fremdnetze über die Standard-SMSC.

--> auch hier hast du natürlich recht, denn wenn man nur die hälfte sagt, sagt man ja auch die wahrheit ;)
tatsächlich ist.
über 000-sms-zentrale kann man für 23pf eine sms
netzintern versenden.
über 333-sms-zentrale kann man für 39pf eine sms
netzextern versenden.
nachteil: ständiger wechsel der zentralnummer ist
läßtig.
geht man jedoch diesen weg, bleiben die preise
gleich,
vor allem wenn man bedenkt, dass man aber 101 sms irgendwie nur 2 oder 3 pf. bezahlt.

Ich sagte -bitte nachlesen-: "... über die Standard-SMSC".

Otto Durchschnittsnutzer stellt kaum eine andere SMSC ein. Und wenn, dann permanent die 0333 ... Bei einem gleichbleibenden Preis von 0,39 DM/SMS ... Ohne Rabatte usw.

Und das HEUTE SCHON.

was mich an der ganzen geschichte wundert ist,
dass
das kartellamt hier nicht eingreift. schließlich hat
d1+d2
zusammen rund 80% marktmacht, das ist lt. gwb
(gesetz
gegen wettbewerbsbeschränkungen , also die bibel der kartellrechtler) nach §19 eine marktbeherrschende stellung.
schon allein d1 oder d2 allein haben eine
marktbeherrschende stellung. (dazu reicht 1/3 des marktanteils)

gegen die marktbeherrschende stellung kann man
zwar
nichts machen, man kann aber den mißbrauch dieser
marktmacht
verbieten.

und man könnte sich durchaus streiten ob d1 nun
seine
marktmacht nicht mißbraucht. wiederum §19 gwb:

behinderungsmißbrauch besteht meiner meinung
nach:
drastische verteuerung der gespräche zu e+ und viag soll
diese
beiden kleinen konkurrenten am markt kleinhalten und
behindert
damit den wettbewerb.

ausbeutungsmißbrauch ist auch gegeben: mit den
hohen
sms-preisen und gebühren die kunden abzocken.


ich stelle mir nur die frage: wodurch, also durch welche
kosten, ist diese preiserhöhung für
sms+fremdnetzgespräche
gerechtfertigt ? haben sich die
interconnection-gebühren
der e-netze UM 150% verteuert ? man möchte mit dem
gwb
solchen umtrieben marktbeherrschender unternehmen einhalt gebieten,
ist nur die frage, wann das realisiert wird.


Kartellrecht hin oder her:

Es ist leider so, daß bei der Berechnung der "Marktmacht" (in
Bezug auf Tarife) nicht die Anzahl der in diesem Netz telefonierenden Kunden zählt, sondern die Zahl der vertraglich direkt an dieses Unternehmen gebundenen Kunden.

kartellrecht hin oder her ist eine recht unkluge aussage,

Ahja.

denn das kartellrecht hat die aufgabe die kleinen zu schützen, damit sich ein wettbewerb entwickeln kann. es ist also von entscheidender bedutung.

Welcher "Kleine" soll denn bitte geschützt werden ?

T-Mobile
Vodafone
KPN
mmO2
Telefonica
(Mobilcom; hier lasse ich "klein" gelten)

Und zieht man bei T-Mobile und Vodafone (D2) einfach alle Service-Provider-Kunden ab, kommt man auf ganz andere %zahlen.

leider irrst du hier:

Tut mir äußerst Leid: *Du* irrst.

t-d1 und d2 sind hier sozusagen "die hersteller der ware mobilfunk-telefonie",

Genau. Die Hersteller. Nicht die, die (alles) an die Endkunden verkaufen.

Ändern die Netzbetreiber (=Hersteller) ihre Preise gegenüber den Service-Providern, sieht das mit der "Marktmacht" ganz anders aus.

d.h. du kannst die provider nicht wegrechnen, es sei denn du möchstest etwas "schönrechnen". denn service-provider sind nichts anderes als "wiederverkäufer" einer ware und sind deshalb vom lieferanten (d1+d2+eplus+viag) abhängig.

Fast richtig: Sie kaufen ein und sie verkaufen. Solange die Lieferanten die Preise für die Provider nicht ändern, haben die Provider die Gelegenheit, ihre Preise selbst zu kalkulieren.

möchte man die marktmacht also messen, kann man nicht unternehmen wegrechnen, die in abhängiger stellung zum marktbeherrscher stehen. allerdings können wir beide das nicht beurteilen, da wir die verträge zwischen provider+netzbetreiber nicht kennen.

Aha.

Eine Kleinigkeit kenne ich: Die Preise für SMS wurden gegenüber den Providern zum 01.01.2002 erhöht.

Es gab übrigens vor knapp 2 Jahren einmal ein Verfahren, in dem überprüft werden sollte, ob ein Verfahren zwecks Feststellung der marktbeherrschenden Stellung eingeleitet werden kann. Ergebnis: Nein. Keiner der Anbieter ist marktbeherrschend.

von diesem verfahren weiss ich nicht, mache mich da jedoch gerne schlau.

Tu' das.
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[1.1.1.2.1.1] Devil_MC antwortet auf rtpj
22.01.2002 18:16
Benutzer rtpj schrieb:
-SCHNIPP von ganz viel unwichtigem Zeug-
Welcher "Kleine" soll denn bitte geschützt werden ?

T-Mobile
Vodafone
KPN
mmO2
Telefonica
(Mobilcom; hier lasse ich "klein" gelten)

*grübel*

Kann es ein, daß Du vergessen hast, daß Mobilcom zur France Telecom gehört und auch hier klein nicht gilt ?

Man müsste in diesem Falle also wie bei den Tankstellenbetreibern von einem Oligopol ausgehen, welches bekanntermaßen sehr schwer zu fassen ist, was "Preisabsprachen" angeht...

Wollte das nur mal so einwerfen ;)
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[1.1.1.2.1.1.1] m1999 antwortet auf Devil_MC
22.01.2002 18:43
hi devil_mc,

ein oligopol ist der mobilfunkmarkt nicht, wenn man es aus der sicht des endkunden betrachtet, schließlich hast du ja mehrere verkäufer: debitel, talkline usw.

das es heute keine kartelle mehr gibt ist klar. heute gibt es diese sog. frühstückskartelle, d.h. die unternehmen die eben friedlich nebeneinander koexistieren und vielmehr sich unformal verständigen. preisabsprachen sind ja verboten. ich würde aber nicht sagten dass auf dem mobilfunkmarkt nichts passiert, denn meiner meinung nach besteht ein wettbewerb, jedoch deutlich zu lasten der kleineren marktteilnehmer.

um dem "fachsimpeln" meinerseits endlich ein ende zu bereiten: kurz und bündig: ich bin froh, dass ich einen eplus time und more student vertrag habe, hier nur ca.25euro im monat zahle und dafür 50sms+120min in ALLE netze bekomme und nicht 1 oder 2 euro pro minute zu viag bezahlen muß.

viele grüße


Benutzer Devil_MC schrieb:
Benutzer rtpj schrieb:
-SCHNIPP von ganz viel unwichtigem Zeug-
Welcher "Kleine" soll denn bitte geschützt werden ?

T-Mobile
Vodafone
KPN
mmO2
Telefonica
(Mobilcom; hier lasse ich "klein" gelten)

*grübel*

Kann es ein, daß Du vergessen hast, daß Mobilcom zur France Telecom gehört und auch hier klein nicht gilt ?

Man müsste in diesem Falle also wie bei den Tankstellenbetreibern von einem Oligopol ausgehen, welches bekanntermaßen sehr schwer zu fassen ist, was
"Preisabsprachen" angeht...

Wollte das nur mal so einwerfen ;)
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[1.1.1.2.1.2] m1999 antwortet auf rtpj
22.01.2002 18:35
hallo rtpj,

hier nochmal meine "stellungnahme" zu deinen aussagen.
von meiner seite ist zu dem thema gwb und marktmacht alles gesagt. am austausch von spitzfindigkeiten bin ich nicht interessiert.

Benutzer rtpj schrieb:
Benutzer m1999 schrieb:
hallo rtpj,

leider muß ich dich hier in einigen punkten korrigieren.

Gerne.

Benutzer rtpj schrieb:
Benutzer m1999 schrieb:

gut und schön, dass du mit deiner ironie
aufzeigen
möchtest,
dass d2 das schon lange praktiziert was
d1-telekom
nun
vorhat, dennoch rechtfertigt dies nicht, dass die
telekom
nun
auch an der preisschraube dreht und zwar G E W A L T
I
G.

Merke: FÜR NEUKUNDEN, UND NUR FÜR DIESE!

Und nun stehen ja die alten Tarife weiterhin zur Auswahl.

-> da weißt du scheinbar mehr als andere, denn ron
sommer hat meines wissens lediglich eingeräumt, dass der

man wählen kann zwischen
(1) alte grundgebühr und alter sms-preis
oder
(2) neue (günstigere) grundgebühr und neuer
(teuerer)
sms-preis.

Um nichts anderes ging es: "Keine Preiserhöhung für SMS".
-> das mußt du auch bitte schön sagen. ließ dazu mal dein
zitat oben.

über die wahnsinnige preiserhöhung in die fremdnetze hat er meines wissens kein wort verloren. die
alten tarife bleiben also keinesfalls "erhalten"

Aber sicher doch: Keiner MUSS in die neuen Tarife wechseln: Sie bleiben also tatsächlich erhalten.
-> haha, guter witz. für "ALTKUNDEN" ja, für jeden
"NEUKUNDEN" gelten die neuen deutlich höheren tarife.
d.h. ich alt altkunde dürfte nie mehr meinen vertrag kündigen, sonst verliere ich meinen günstigen tarif. na toll!

dass d2 teuer ist wissen wohl alle, dass d1
dazu
eine
einigermaßen günstige alternative war, hat
d1
einen
kundenzulauf beschert. nun wird sich dieser
wohl
in
grenzen halten.

D2 hat IMMER NOCH einen Vorsprung von 0,10 € für
SMS
in Fremdnetze über die Standard-SMSC.

--> auch hier hast du natürlich recht, denn wenn man
nur die hälfte sagt, sagt man ja auch die wahrheit
;)
tatsächlich ist.
über 000-sms-zentrale kann man für 23pf eine sms
netzintern versenden.
über 333-sms-zentrale kann man für 39pf eine sms
netzextern versenden.
nachteil: ständiger wechsel der zentralnummer ist
läßtig.
geht man jedoch diesen weg, bleiben die preise
gleich,
vor allem wenn man bedenkt, dass man aber 101
sms irgendwie nur 2 oder 3 pf. bezahlt.

Ich sagte -bitte nachlesen-: "... über die Standard-SMSC".

Otto Durchschnittsnutzer stellt kaum eine andere SMSC ein. Und wenn, dann permanent die 0333 ... Bei einem gleichbleibenden Preis von 0,39 DM/SMS ... Ohne Rabatte usw.

Und das HEUTE SCHON.

was mich an der ganzen geschichte wundert
ist,
dass
das kartellamt hier nicht eingreift. schließlich
hat
d1+d2
zusammen rund 80% marktmacht, das ist lt.
gwb
(gesetz
gegen wettbewerbsbeschränkungen , also die bibel
der
kartellrechtler) nach §19 eine
marktbeherrschende
stellung.
schon allein d1 oder d2 allein haben eine marktbeherrschende stellung. (dazu reicht 1/3 des marktanteils)

gegen die marktbeherrschende stellung kann
man
zwar
nichts machen, man kann aber den mißbrauch dieser
marktmacht
verbieten.

und man könnte sich durchaus streiten ob d1
nun
seine
marktmacht nicht mißbraucht. wiederum §19 gwb:

behinderungsmißbrauch besteht meiner meinung
nach:
drastische verteuerung der gespräche zu e+ und viag
soll
diese
beiden kleinen konkurrenten am markt kleinhalten
und
behindert
damit den wettbewerb.

ausbeutungsmißbrauch ist auch gegeben: mit
den
hohen
sms-preisen und gebühren die kunden
abzocken.


ich stelle mir nur die frage: wodurch, also
durch
welche kosten, ist diese preiserhöhung für
sms+fremdnetzgespräche
gerechtfertigt ? haben sich die
interconnection-gebühren
der e-netze UM 150% verteuert ? man möchte mit
dem
gwb
solchen umtrieben marktbeherrschender unternehmen
einhalt
gebieten, ist nur die frage, wann das realisiert wird.


Kartellrecht hin oder her:

Es ist leider so, daß bei der Berechnung der
"Marktmacht"
(in Bezug auf Tarife) nicht die Anzahl der in diesem
Netz
telefonierenden Kunden zählt, sondern die Zahl
der
vertraglich direkt an dieses Unternehmen gebundenen Kunden.

kartellrecht hin oder her ist eine recht unkluge aussage,


Ahja.
-> ja genau.

denn das kartellrecht hat die aufgabe die kleinen zu schützen,
damit sich ein wettbewerb entwickeln kann. es ist also von entscheidender bedutung.

Welcher "Kleine" soll denn bitte geschützt werden ?

T-Mobile
Vodafone
KPN
mmO2
Telefonica
(Mobilcom; hier lasse ich "klein" gelten)
-> das kartellrecht mein gutster ist nicht zum schutz von konzernen bestimmt, sondern dazu, um den markt wettbewerbsfähig zu halten, also firmen, die den geringeren marktanteil haben, sollen geschützt werden. hier geht es nicht um die finanzielle stärke eines konzernes, der der ist bekanntlich nur die "holding". als bwl-er würdest du das verstehen.

Und zieht man bei T-Mobile und Vodafone (D2)
einfach
alle Service-Provider-Kunden ab, kommt man auf ganz
andere
%zahlen.

leider irrst du hier:

Tut mir äußerst Leid: *Du* irrst.

t-d1 und d2 sind hier sozusagen "die hersteller der ware mobilfunk-telefonie",

Genau. Die Hersteller. Nicht die, die (alles) an die Endkunden verkaufen.
-> und hier verwechselst du leider das gwb mit dem uwg.
d.h. das gesetz gegen wettbewerbsbeschränkungen mit dem gesetz gegen unlauteren wettbewerb. beide haben eine andere zielrichtung. "an den endkunden zu verkaufen", also den endkunden zu schützen ist primär die aufgabe des uwg. davon habe ich hier bis jetzt kein wort verloren. es geht mir um den wettbewerb und den schutz des wettbewerbs. und die primären wettbewerber sind die "hersteller der mobilfunk-telefonie". denn wenn diese an der preisschraube drehen sind automatisch alle provider,also wiederverkäufer betroffen. diese sind hier also als temorär zu sehen.

Ändern die Netzbetreiber (=Hersteller) ihre Preise gegenüber den Service-Providern, sieht das mit der "Marktmacht" ganz anders aus.

d.h. du kannst die provider nicht wegrechnen, es sei denn du möchstest etwas "schönrechnen". denn service-provider sind nichts anderes als "wiederverkäufer" einer ware und sind deshalb vom lieferanten (d1+d2+eplus+viag) abhängig.

Fast richtig: Sie kaufen ein und sie verkaufen. Solange die Lieferanten die Preise für die Provider nicht ändern, haben die Provider die Gelegenheit, ihre Preise selbst zu kalkulieren.
-> siehe oben

möchte man die marktmacht also messen, kann man nicht unternehmen wegrechnen, die in abhängiger stellung zum marktbeherrscher stehen.
allerdings können wir beide das nicht beurteilen, da wir die verträge zwischen provider+netzbetreiber nicht kennen.

Aha.

Eine Kleinigkeit kenne ich: Die Preise für SMS wurden gegenüber den Providern zum 01.01.2002 erhöht.

Es gab übrigens vor knapp 2 Jahren einmal ein
Verfahren,
in dem überprüft werden sollte, ob ein Verfahren
zwecks
Feststellung der marktbeherrschenden Stellung eingeleitet werden kann. Ergebnis: Nein. Keiner der Anbieter
ist
marktbeherrschend.

von diesem verfahren weiss ich nicht, mache mich da jedoch
gerne schlau.

Tu' das.
-> ja, genau.
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[1.1.1.2.1.2.1] Typisch oligopolistisches Verhalten
Mobilelch antwortet auf m1999
24.01.2002 10:57
Selbst wenn man alle Provider mit einrechnet ist der Mobilfunkmarkt noch ein Angebots-Oligopol, da man es mit einer Verhältnismäßig kleinen Anzahl von Anbietern im Verhältnis zu den Nachfragern zu tun hat. Und die Anbieter tun genau das, was man von ihnen Erwarten kann. Die Abschöpfung der Produzenten-Rente.
Das Problem der Wettbewerbsbehörde ist der NACHWEIS abgestimmter Verhaltensweisen. Denn dieser liegt bei der Kartellbehörde. Und wenn sie keine schriftlichen Absprachen finden, dann wird da auch nichts zu machen sein. Denn wenn ein Herr Gent mit einem Herren Ron Sommer telefoniert und die beiden so einfluß auf ihre Mobilfunktöchter in D nehmen kann das nicht nachgewiesen werden, obwohl es alle Wissen. Denn schließlich könnten ja auch beide Unternehmen alleine auf die Idee gekommen sein die SMS-Preise zu Erhöhen, oder die Tarife in fremde Mobilnetze in astronomische Höhen zu treiben. Bei letzterem könnte sich die Kartellbehörde höchstens noch am Behinderungswettbewerb aufhängen, aber da ist ja auch bei D2-Viag damals nichts rausgekommen......
Aber lassen wir doch mal das Kartellamt außen vor, letzendlich entscheiden doch wir Kunden, was passiert. Denn wenn sich jetzt sehr viele von DX abwenden, und zu Viag, E-Plus oder Quam gehen, müssen die Herren von ihren hohen Stühlen herunterkommen, doch wie gesagt, dafür müssen WIR als NACHFRAGER sorgen und unsere MARKTMACHT gebrauchen.
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[2] lampt antwortet auf wolfi2
22.01.2002 14:37
Benutzer wolfi2 schrieb:
D2 macht da schon lange die dicke Abzocke und das wird seit 6 oder 8 jahren geschrieben und hat sich darüber jemals jemand aufgeregt?
Ich nehme mal an, Du schreibst bezogen auf die Vertragskundschaft. Wenn Du dann darauf abzielst, die ehem. 15 Pf. den 23 Pf. bei D2 netzintern gegenüberzustellen, ist das kurzsichtig, denn ab 100 SM (und soviele kommen schonmal zusammen) pro Monat bekommst Du einen Preis, der unter ehem. 4 Pf. liegt und bei D1 zahlt man dann weiterhin seine 15 Pfennig. Wenn man also weit über 100 SM pro Monat kommt, dann ist man mit D1 am Ende und D2 bleibt bezahlbar. Wenn man überdies netzübergreifende SM versendet, ist D1 meines Wissens genauso teuer wie D2, denn dann fallen 39 Pf. / 0,2 € an. Warum also Deine Aufregung bzgl. D2? Immerhin sind deren Leute im Marketing nicht so verblödet, dass sie ständig neue Abzocken andenken, publizieren und dann einen Rückzieher machen? Wenn jetzt jemand darauf antwortet, dass D2 im Gesprächsbereich zu E-netzen zu teuer ist, dann kann ich dem zustimmen. Seine Meinung hier bezog sich aber ausdruecklich auf den Preis für den SMS bei D2.

CU!