Nein, das ist kein Unsinn! Wenn Sie einen UKW-Tuner mit guten technischen Daten wie z. B. hoher Trennschärfe etc. benutzen, eine entsprechende Antenne installieren und ausrichten, dann ist UKW keineswegs "verrauschter" als DAB+, sondern vom tontechnischen Standpunkt aus gesehen sogar viel hochwertiger als das, was uns bei DAB+ als "Top-Qualität" verkauft wird. Ganz im Gegenteil: Ich hatte schon in anderen Threads zum Thema erklärt, dass bei DAB+ erstens der verwendete Codec weit unterhalb dessen liegt, was tontechnischer Standard in der Digitaltechnik ist und zweitens bei DAB+ bei zu geringer Feldstärke das Signal im Gegensatz zu UKW einfach abbricht, was aus meiner Sicht zur Erlangung der gewollten Hörinformation weit weniger nützt als ein leicht rauschender UKW-Sender, bei dem man aber noch mitbekommt, worum es geht.
Ganz abgesehen davon ist es schon sehr seltsam, warum eine anerkannte Technologie wie UKW, die immerhin Generationen von Hörern besten Hörgenuss vermittelt hat und die noch tut. nun plötzlich aus reinem Marketinggetue heraus schlecht gemacht wird, nur um auf Biegen und Brechen den Leuten DAB+ als das "Neue" oder "Bessere" zu verkaufen.
Ich habe selbst mit anderen Kollegen Tests mit DAB+ durchgeführt, aus denen sich ein sehr enttäuschendes Bild ergeben hat, z. B. bei der Übertragung sehr tiefer Frequenzen wie sie z. B. bei elektronischer Musik wichtig sind. Da kommt nicht mal ansatzweise der Höreindruck rüber, wie er bisher bei UKW zu vernehmen ist.
UKW mit analogem TV zu vergleichen bzw. letzteres DAB+ gegenüberzustellen, ist allein schon deshalb nicht richtig, weil Bildsignale ganz andere Frequenzspektren umfassen als Tonsignale und zweitens (selbst wenn man nur den Tonvergleich hernimmt) die Tonqualität neuerer TV-Geräte keineswegs das erfüllt, was man angesichts der Versprechungen und des oft hohen Preises erwarten kann.
Die von Ihnen zitierte Vielfalt wird durch DAB+ nur scheinbar erhöht, denn die sowohl Akzeptanz als auch langes Überleben eines Radiosenders hängen nicht vom Übertragungsweg ab, sondern von Programmstruktur, Finanzierung, Abhängigkeiten von Institutionen usw. Und nicht zuletzt von der Tatsache, dass selbst ein eingefleischter Hörer immer nur EINEN Sender hören kann. Selbst wenn man unterstellt, dass einer als "Profizapper" zwischen zig Sendern hin- und herschaltet, verhält sich die durchschnittliche Verweildauer bei zunehmender Senderzahl umgekehrt proportional zu dieser.
Benutzer hansol1 schrieb:
Privatsender, die nur Gewinnmaximierung betreiben wollen. Sie wollen doch auch kein analog-TV mit Geisterbildern Grieß
und Rauschen mehr sehen?