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SAR-Wert irrefuehrend


01.02.2002 17:15 - Gestartet von m_maier
Der SAR-Wert zum Vergleich der Strahlen"belastung" durch Handys ist irrefuehrend, da er gemessen wird, wenn das Handy seine maximale Sendeleistung hat. Dies macht aus der urspruenglichen Sicht als Grenzwert auch Sinn, da immer der Worst-Case zu betrachten ist.

Jetzt soll der SAR-Wert als Gradmesser fuer die Belastung verwendet werden. Dabei ist zu beachten, dass das Handy tatsaechlich oft mit reduzierter Leistung sendet, wenn dies fuer eine gute Verbindung ausreicht.

Ein Handy mit schlechter (d.h. verlustbehafteter oder fehlangepasster) Antenne oder einer vom Hersteller gedrosselten Sendeleistung hat automatisch einen niedrigen SAR-Wert, weil selbst bei der maximalen Sendeleistung "fast nichts herauskommt".

Ein Handy mit der maximal zulaessigen Sendeleistung und einer guten Antenne hat zwar einen hohen SAR-Wert. Da die maximal zulaessige Leistung jedoch nur selten erreicht wird, ist die durchschnittliche "Belastung" des Benutzers weitaus kleiner, als der SAR-Wert vorspiegelt.

Um Handys zu beurteilen, muesste der SAR-Wert meines erachtens auf die tatsaechlich abgestrahlte Leistung bezogen werden. D.h., was man braeuchte, ist eine Prozent-Angabe, wieviel von der Leistung im Benutzerkopf "verbraten" wird und wieviel abgestrahlt wird. Dann koennte man die Handys auf die "Belastung" des Benutzers hin sinnvoll miteinander vergleichen. Allerdings ist der Messaufwand wesentlich hoeher.

Marcus
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[1] fibrozyt antwortet auf m_maier
01.02.2002 18:19
Benutzer m_maier schrieb:
Um Handys zu beurteilen, muesste der SAR-Wert meines erachtens auf die tatsaechlich abgestrahlte Leistung bezogen werden. D.h., was man braeuchte, ist eine Prozent-Angabe, wieviel von der Leistung im Benutzerkopf "verbraten" wird und wieviel abgestrahlt wird. Dann koennte man die Handys auf die "Belastung" des Benutzers hin sinnvoll miteinander vergleichen. Allerdings ist der Messaufwand wesentlich hoeher.

Marcus

Das gibs schon. Es gab mal in der connect einen Test. Hier wurde die Leistung in einem Meßkopf gemessen und pro Quadratzentimeter angegeben. Das ist zwar alles schön und gut, allerdings wird wieder eine trügerische Sicherheit erzeugt. Wer sagt denn, daß die neuen SAR - Wert oder welche Werte auch immer keine biologischen Effekte bewirken? Umgekehrt: Wer sagt, daß die heutigen Werte nicht völlig ausreichend sind? Strahlungsärmere Handys haben aber zumindest den Effekt, daß die Netze dichter gestrickt werden müssen und so die Leistung besser verteilt wird. Die Leistungsspitzen in der Nähe von Antennen werden so verkleinert. Wobei ich sowieso der Meinung bin, daß die das geringste Problem darstellen.
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[2] Kai Petzke antwortet auf m_maier
01.02.2002 19:43
Benutzer m_maier schrieb:

Um Handys zu beurteilen, muesste der SAR-Wert meines erachtens auf die tatsaechlich abgestrahlte Leistung bezogen werden.

Ja, das macht Sinn. Wobei bei einem Handy (Nahfeld, Fernfeld, Ausbreitungscharakteristik usw.) die abgestrahlte Leistung auch kein besonders guter Vergleichswert ist. Entscheidend ist ja letztendlich die Feldstärke, die bei der Basisstation ankommt, und dann die Leistung, auf die das Handy runterregelt.

Am besten misst man die reale Belastung in realen Netzen an möglichst vielen Orten. Doch dazu müsste man Versuchspersonen Feldstärkemesser in den Kopf implantieren...


Kai